Ausbau Auestadion

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Eimer
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Beitrag von Eimer » 4. Jun 2006, 03:08

Bezüglich der Glaubwürdigkeit hat dieser Artikel schon eine gewisse Aussagekraft:
Quelle: HNA

"Belogen und verscheißert"
Askina-Veranstalter: Planungsfehler gefährden Tribünenaufbau im Auestadion
´Belogen und verscheißert´

Von Uli Hagemeier

Kassel. Heinz Hüsselmann ist stinksauer. "Ich organisiere hier eines der bedeutendsten Leichtathletik-Festivals von ganz Deutschland, und ich werde belogen und verscheißert." Gestern Nachmittag, 15.30 Uhr, Auestadion: Der Veranstalter des Askina-Festivals tobt. Auf dem Erdwall, auf dem eigentlich Betonfundamente liegen sollten, die eine Tribüne für 1350 Menschen tragen, ist nichts zu sehen. Außer Erde. Nächsten Donnerstag beginnt das Leichtathletik-Fest, und die Hälfte der Karten für diese Tribüne ist schon verkauft. Wird die Tribüne nicht fertig, verliert Hüsselmann 15 000 bis 20 000 Euro - "und die Stadt Kassel ihr Gesicht vor Leichtathletikfans aus ganz Deutschland!"

Am Mittwoch war Hüsselmann ebenso wie dem berichterstattenden Redakteur der HNA gesagt worden, dass die Tribünen im Auestadion wie geplant gebaut werden können. Am Mittwochabend sah das wieder anders aus: Das Bauaufsichtsamt hatte entschieden, dass die Tribüne nicht einfach auf den Wall gebaut werden darf. Betonfundamente sollten für Standsicherheit sorgen - denn am Donnerstag stehen mehr als 1000 Menschen auf den Podesten.

Gestern, 16 Uhr, Auestadion: Heinz Hüsselmann tobt noch immer. Rainer Snowadsky, Planer des Ingenieurbüros Pätzold und Snowadsky aus Osnabrück, muss sich einiges anhören. Und er streitet alle Vorwürfe ab. Alles werde gut.

Der Bauleiter kommt hinzu, und auch Hans-Joachim Neukäter, der Leiter des städtischen Hochbauamtes. Die Experten stehen vor dem Erdwall, beraten, gestikulieren. "Das hätten die schon vor Wochen machen müssen", schimpft Hüsselmann.

17 Uhr: Beratung beendet. Snowadsky gibt zu, dass er Fehler gemacht hat: Dieses Problem habe man schon vor Wochen lösen können. "Aber ich muss wirtschaftlich bauen, deshalb wollte ich auf die Fundamente verzichten", sagt der Planer. Und dass Hüsselmann sich zu Recht aufregt.

Und noch einer regt sich auf: Hans-Joachim Neukäter: "Ich bin entsetzt", sagt der Chef des Hochbauamts. Er habe sich auf die Aussagen Snowadskys verlassen. Eine Schuld bei seiner Behörde sieht er nicht: "Man kann doch nicht alles hinterfragen."

18.30 Uhr, ein Baugrundgutachter entscheidet: In den Wall werden Betonstufen gebaut. Am Dienstag. Der Tribünenbauer, der eigentlich zwei Tage für den Aufbau eingeplant hatte und gestern schon im Stadion war, muss sich dann beeilen. Etwa 5000 Euro werden die Fundamente kosten, schätzt Neukäter. Heinz Hüsselmann ist zu dem Zeitpunkt schon auf dem Weg nach Hause. "Für mich ist von dem ganzen Haufen keiner kompetent", sagt er per Autotelefon: "Hoffentlich lassen sich wenigstens die Zuschauer aus Kassel und der Region von dem Theater nicht abschrecken." KOMMENTAR CHRONOLOGIE NÄCHSTE SEITE: DIE VERANTWORTLICHEN im RATHAUS

02.06.2006

P.S.: :evil: :evil: :evil: :evil: :evil: :evil: :evil: :evil: :evil: :evil:

yoyo
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Beitrag von yoyo » 4. Jun 2006, 16:59

Wie schon gesagt, ich glaube erst an die komplette Fertigstellung, wenn ich selber auf der Gegengeraden auf einem überdachten Stehplatz ein Flutlichtspiel miterlebt habe :evil:
RWG yoyo
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ECK93/94
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Beitrag von ECK93/94 » 4. Jun 2006, 19:50

Hier sind ein paar Bilder zum Umbau auf stadionwelt.de.

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Beitrag von Reiherwälder » 4. Jun 2006, 20:24

burni82 hat geschrieben:"und die Stadt Kassel ihr Gesicht vor Leichtathletikfans aus ganz Deutschland!"
"Leichtathletikfans" - wer oder was soll das denn sein?

Eimer
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Beitrag von Eimer » 4. Jun 2006, 20:34

Was weiß ich?
Leichtathletik geht mir am A.... vorbei!!!
Mir ging es nur um die Glaubwürdigkeit des Baubeauftragten und der zuständigen Firmen. Und dabei spricht der HNA-Artikel für sich.

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Beitrag von Christian.Lengemann » 7. Jun 2006, 09:40

Mal wieder aus der HNA:

Seine erste echte Panne
Schlamperei im Auestadion: Der Oberbürgermeister kann sich nicht herausreden

Von Florian Hagemann

Kassel. Oberbürgermeister Bertram Hilgen soll nicht amüsiert gewesen sein, als er hörte, welche Panne im Auestadion schon wieder passiert war. Heinz Hüsselmann, Veranstalter des Askina-Sportfestes, probte den Aufstand, weil nicht alle zugesagten Arbeiten erledigt worden waren. Der Zorn richtete sich gegen den Leiter des Planungsbüros, das die Arbeiten ausführt. Der Chef des städtischen Hochbauamtes, das die Arbeiten zu überwachen hat, murrte mit. Und anschließend regte sich Hilgen auf. Weil oder obwohl er den Stadion-Ausbau und das Askina-Sportfest, wie es heißt, zur Chefsache gemacht hatte. Als ob er ahnte, dass er - das erste Mal in seiner Amtszeit - so richtig in die Kritik geraten würde. Selbst wenn stimmt, was er sagt: dass er erst spät informiert worden sei.

Stets hatte er gesagt, dass die Stadt alles tun werde, damit das Sportfest stattfinden kann. Aber bis Freitag tat sich nicht genügend. Dabei hatten Mitarbeiter der Verwaltung beste Sicht auf die Baustelle: Das Sportamt befindet sich unter der Seitentribüne Süd des Auestadions. Bei Spielen des KSV Hessen blieb es vielen Zuschauern nicht verborgen, dass es kaum voranging auf der Baustelle. Auch Hilgen muss das bemerkt haben. Er ist gelegentlich Gast, wenn der KSV spielt.

Hilgen kann sich also nicht herausreden - selbst wenn er auf seinen Kollegen Norbert Witte verweist, den Baudezernenten. Schließlich fällt das eigentlich zuständige Hochbauamt in dessen Verantwortungsbereich. Hilgen ist zwar Witte gegenüber nicht weisungsbefugt, kann ihm aber kraft Amtes Geschäftsbereiche entziehen. Und somit hätte sein Wort Gewicht - auch gegenüber Hans-Joachim Neukäter, dem Chef des Hochbauamtes.

Es ist nicht das erste Mal, dass dessen Name im Zusammenhang mit einem Problembau fällt: Neukäter war verantwortlich für den Anbau der Grundschule Jungfernkopf. Der fiel so gar nicht nach dem Geschmack der Schulleitung und der Eltern aus. Er ragt jetzt in den Schulhof hinein, schafft dunkle Ecken. Doch auch hier schritt niemand ein.

Auch Hilgen, der Personaldezernent, nicht. Dabei hat er nicht nur eine Autorität kraft Amtes, er hat sich knapp ein Jahr nach Amtsantritt schon Einfluss erarbeitet, den viele Oberbürgermeister selbst nach mehreren Amtszeiten nicht haben. Mittlerweile stellt die SPD, der auch er angehört, die mit Abstand meisten Stadtverordneten. Manch einer in der Fraktion sagt sogar, dass nichts infrage gestellt wird von dem, was Hilgen macht. Er wird sogar als nächster Kandidat für das Amt des Ministerpräsidenten gehandelt - auch wenn er Ambitionen abstreitet.

Auch eine Opposition ist kaum vorhanden. Die CDU, zweitstärkste Fraktion, lässt Hilgen gewähren, hat den Haushalt auf dessen Wunsch hin mit abgenickt. Was macht die CDU? Nichts. Sagen sogar Fraktionsmitglieder.

Bleibt der christdemokratische Bürgermeister Thomas-Erik Junge, der dem Oberbürgermeister in die Quere kommen könnte. Doch Junge hat genug eigene Probleme: den Streit um die Brüder-Grimm-Gesellschaft, die Videoleinwand, die zur Weltmeisterschaft nicht kommt, die Diskussion um die Museumslandschaft. Alles im Übrigen Dinge, die der Oberbürgermeister mitzuverantworten hat - nicht zuletzt, weil er viel zur Chefsache macht. Nur dies zu sagen, traut sich selbst Junge nicht. Das Motto: bloß kein Streit mit Hilgen und der SPD, sonst ist die Wiederwahl gefährdet.

So ist Hilgen unangefochten. Sein Fleiß, sein strategisches Vorgehen und sein Instinkt, am Ende immer als der Gute dazustehen, haben ihm eine positive 100-Tages-Bilanz eingebracht. Doch nun steht auch Hilgen erstmals so richtig in der Kritik, das Problem Auestadion ist auch seines.

06.06.2006

Besso
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Beitrag von Besso » 7. Jun 2006, 13:30

Kann ich nicht nachvollziehen, so einen Artikel. Schuld sind doch die, die den Mist bauen und nicht die, die den Mist überwachen. Die HNA möchte ich lesen, wenn sich herausstellt, dass die Stadt Kassel jeden Tag jemanden auf Staatskosten ins Auestadion schickt, der dann überwacht, ob der Planer richtig plant oder die Arbeiter ihre Steine richtig setzen :lol:

Der Schwimmlehrer
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Beitrag von Der Schwimmlehrer » 7. Jun 2006, 14:20

Besso hat geschrieben:Kann ich nicht nachvollziehen, so einen Artikel. Schuld sind doch die, die den Mist bauen und nicht die, die den Mist überwachen. Die HNA möchte ich lesen, wenn sich herausstellt, dass die Stadt Kassel jeden Tag jemanden auf Staatskosten ins Auestadion schickt, der dann überwacht, ob der Planer richtig plant oder die Arbeiter ihre Steine richtig setzen :lol:
Wenn ein Überwacher nicht überwacht, was macht er dann? Seine Arbeit? :o :o :o Hatte persönlich auch schon mit dem Staatsbauamt zu tun. Heisst heute aber glaube ich anders. Im Behördenumbenennen ist unser Staat ja top - aber egal wie es heisst, es ist ein Sauhaufen mit großer Klappe. Völlig inkompetent, meinen aber die Welt erfunden zu haben. Da lungern Typen rum, die in der freien Wirtschaft längst entlassen wären. Kriege heute noch einen fetten Hals wenn ich an die zurück denke. :evil:
"Erfolg ersetzt alle Argumente". Kicks.

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