Hallo Löwen!
Auch wenn's schon ein Weilchen her ist, wollte ich noch ein paar Sachen zu dem Spiel in Erzhausen ergänzen.
Erstmal waren wir im Zug nur 14 Leute, in Erzhausen aber fast 60 von ca. 180 insgesamt, was mich doch ganz schön überrascht hat. Gleichzeitig war ja auch noch das Spiel zwischen Eintracht Frankfurt und Schalke 04, und so war der Zug schon ab Marburg so gerammelt voll, daß danach keiner mehr rein gepaßt hat. Irgendwelche Auseinandersetzungen mit Frankfurtern, von denen der Sepp gehört hat, gab's keine! In Gegenteil: Auf der einen Seite von uns standen jede Menge Schalker und auf der anderen Seite Frankfurter, aber wir kleines Häufchen Kassseler waren die einzigen die Stimmung im Zug gemacht haben. Mit beiden Gruppen sind wir gut zurecht gekommen und die Frankfurter haben uns aus einem 30 Liter Pott sogar Äppelwoi angeboten!
Mit den Erzhäuser Fans sind wir - wie eigentlich fast immer - sehr gut zurecht gekommen, und weil's so stark geregnet hat, durften wir uns sogar zu ihnen unter das Tribünendach stellen. Die Fahnen hingen auch nebeneinander und es ist absolut nichts passiert! Idioten nennen sowas "Verbrüderung mit dem Feind!"
Auf dem Platz gab's mehrere große Pfützen und der Schiedsrichter - der übrigens ganz hervorragend gepfiffen hat - soll sogar überlegt haben das Spiel ab zu sagen. Na ja, gespielt wurde trotzdem und es war eine Wasserschlacht wie sie im Buche steht. Entsprechend schlecht (oder lustig, ganz wie man's nimmt) war die erste Halbzeit. Was will man als Spieler machen, wenn Flachpässe urplötzlich in einer Pfütze liegen bleiben, und hohe Bälle beim Aufsetzen blitzschnell weg rutschen oder auch einfach mit einem "Platsch" stecken bleiben? Von außen sah das manchmal recht komisch aus... Torchancen gab's daher in der ersten Halbzeit praktisch gar keine auf beiden Seiten.
In der zweiten Halbzeit übernahmen aber unsere Löwen immer mehr das Kommando auf dem Platz, obwohl richtige Torchancen weiterhin Mangelware blieben. Trotzdem hatte ich das Gefühl, daß unsere Führung immer wahrscheinlicher wurde. Allerdings hatte ich auch die Befürchtung, die Zeit würde uns davon laufen bevor wir die Überlegenheit in Tore ummünzen konnten. Gott sei Dank hat dann ja Marc Arnold in wunderbarem Zusammenspiel mit Martin Wagner doch noch das 1:0 erzielt. Nach dem Abpfiff wurde nicht die sonst übliche Welle angestimmt, sondern die Spieler haben sich bei jedem von uns persönlich bedankt. - Nebenbei sind sie mit ihren Drecklatschen auf meiner Zaunfahne herumgetrampelt...
Auf der Rückfahrt das gleiche Spiel wie auf der Hinfahrt: Ein gerammelt voller Zug mit Frankfurtern und Schalkern. Wie waren mit die ersten im Zug und konnten uns so das Raucher"abteil" ganz am Ende des Zuges sichern. Daneben standen die Schalker, aber auch ein älterer Frankfurter aus Marburg hatte sich dazwischen gemischt. Der war schon ziemlich voll und kam dann immer wieder zu uns. Man wußte nicht so recht, ob man über sein Gequatsche lachen oder weinen sollte und machne machte er so wütend, daß nicht viel gefehlt hätte und sie wären ihm an den Hals gesprungen. Bei den Schalkern hat er's anscheinend genauso gemacht, und so wurde er immer wieder von den einen zu den anderen "abgeschoben"... In Marburg - wo er hin wollte- warfen ihn die Schalker dann aus dem Zug, weil er sich überlegt hatte doch noch ein Stück mit zu fahren...
Im Laufe der Zeit wurde der Zug immer leerer, und mit den Schalkern, die bis Kassel mitgefahren sind, haben wir uns noch prima unterhalten.
Der HFV-Lui konnte in seinen Bericht schreiben, daß in Erzhausen nix passiert ist, wir hatten unseren Spaß und unsere Mannschaft endlich mal wieder einen Sieg eingefahren. Was will man mehr?
RWG
Günter