3. Profiliga
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Reformpläne des DFB: Zweite Mannschaften schlagen Alarm
Die dritte Profiliga ist der Favorit
Die letzte Reform ist noch gar nicht so lange her. Im Juli 2000 nahm diese Regionalliga ihren Spielbetrieb auf, zweigeteilt in eine Nord- und eine Süd-Staffel. Geht es nach dem DFB, soll in der Saison 2008/09 die nächste Umstrukturierung her - die dritte Profiliga soll kommen.
Befürworter der Reformpläne des DFB: St. Pauli-Präsident Corny Littmann.
"Diese Einführung wäre eine entsprechende Reaktion, wir beschäftigen ja schließlich auch Vollzeitfußballer", erklärt Corny Littmann, Präsident des FC St.Pauli.
Die aktuelle Regionalliga besteht aus 37 Vereinen, elf davon sind so genannte Zweite Mannschaften von Lizenzvereinen. Kommt die neue dritte Profiliga zu Stande, wäre für diese Reserveteams kein Platz. Kein Wunder, dass deren Verantwortlichen Sturm laufen: "Ich bin strikt gegen diese Reform. Ziel eines jeden Bundesligisten ist doch, junge Talente zu fördern - genau dafür brauchen wir den Amateur-Fußball", sagt Trainer Horst Wohlers (Borussia Mönchengladbach II).
Während auf der einen Seite immer wieder das Argument der Talentförderung in den Ring geworfen wird, pocht die andere Seite zumeist auf wirtschaftliche Interessen. Volkmar Köster (Geschäftsführer von Dynamo Dresden) zum Beispiel: "Wir sprechen uns seit Jahren dafür aus, dass die Zweiten Mannschaften ihre eigene Liga ausspielen sollen. Im Profibereich stören sie, weil sie den Wettbewerb verzerren und Kassengift sind." Sein Pendant auf Seiten Holstein Kiels, Klaus Kuhn, sieht den Verzicht auf die Zweiten Mannschaften der Proficlubs sogar als "Basis für diese neue dritte Profiliga".
Von den 26 "normalen" Vereinen lehnen mit dem SC Pfullendorf und Aufsteiger FK Pirmasens lediglich zwei Klubs die angedachten Reformpläne ab. "Die schwächeren Vereine würden immer mehr abgedrängt", erklärt FKP-Trainer Robert Jung. Die neue dritte Profiliga ist zwar auch im Sinne der Stuttgarter Kickers, allerdings gibt Manager Joachim Cast zu bedenken, dass "die Konzeption nicht ausgereift ist, über die finanzielle Seite noch nicht gesprochen wurde". Sollten diese Details geklärt werden, stünde eine spannende neue Ära bevor, "das Beispiel England hat ja gezeigt, wie interessant eine dritte Profiliga sein kann", so Erfurts Manager Stephan Beutel. Auch Jan Schindelmeiser, Manager der TSG Hoffenheim, ist für diese dritte Profiliga, will die Zweiten Mannschaften dabei aber nicht unbedingt außen vor lassen: "Wenn man es nicht nur aus Sicht der Regionalligisten betrachtet, hätten junge Spieler mit einem höheren Leistungsvermögen hier eine bessere Plattform als in einer anderen Nachwuchsrunde."
zum Thema
Zehn von elf Zweiten Mannschaften lehnen die Einführung der dritten Profiliga strikt ab, plädieren dafür, dass sie im Fall der Fälle mitmischen dürfen. Nicht so aber in Leverkusen! Manager Michael Reschke: "Wir bei Bayer 04 unterstützen diese Einführung voll und ganz. Aus unserer Sicht ist es auch nicht nötig, dass die Reserveteams mitmachen. Die Spielpraxis unserer Talente wäre auch in einer dreigleisigen vierten Liga auf gutem Niveau aufrecht zu erhalten."
Demokratisch betrachtet begrüßt die Regionalliga die angedachten Reformpläne also - allerdings ist sie sich alles andere als einig. Kein leichtes Unterfangen für den DFB, der auf seiner Bundestagssitzung am 8. September so manches Vermittlungsgeschick an den Tag legen muss, um die Wogen zu glätten.
Es ist die Zeit der Reformen - auch beim DFB. 2007/08 soll die Dritte Profiliga eingeführt werden. Was sagt die Liga? Es berichtet Marcus Lehmann.
Quelle Kicker-online
Die dritte Profiliga ist der Favorit
Die letzte Reform ist noch gar nicht so lange her. Im Juli 2000 nahm diese Regionalliga ihren Spielbetrieb auf, zweigeteilt in eine Nord- und eine Süd-Staffel. Geht es nach dem DFB, soll in der Saison 2008/09 die nächste Umstrukturierung her - die dritte Profiliga soll kommen.
Befürworter der Reformpläne des DFB: St. Pauli-Präsident Corny Littmann.
"Diese Einführung wäre eine entsprechende Reaktion, wir beschäftigen ja schließlich auch Vollzeitfußballer", erklärt Corny Littmann, Präsident des FC St.Pauli.
Die aktuelle Regionalliga besteht aus 37 Vereinen, elf davon sind so genannte Zweite Mannschaften von Lizenzvereinen. Kommt die neue dritte Profiliga zu Stande, wäre für diese Reserveteams kein Platz. Kein Wunder, dass deren Verantwortlichen Sturm laufen: "Ich bin strikt gegen diese Reform. Ziel eines jeden Bundesligisten ist doch, junge Talente zu fördern - genau dafür brauchen wir den Amateur-Fußball", sagt Trainer Horst Wohlers (Borussia Mönchengladbach II).
Während auf der einen Seite immer wieder das Argument der Talentförderung in den Ring geworfen wird, pocht die andere Seite zumeist auf wirtschaftliche Interessen. Volkmar Köster (Geschäftsführer von Dynamo Dresden) zum Beispiel: "Wir sprechen uns seit Jahren dafür aus, dass die Zweiten Mannschaften ihre eigene Liga ausspielen sollen. Im Profibereich stören sie, weil sie den Wettbewerb verzerren und Kassengift sind." Sein Pendant auf Seiten Holstein Kiels, Klaus Kuhn, sieht den Verzicht auf die Zweiten Mannschaften der Proficlubs sogar als "Basis für diese neue dritte Profiliga".
Von den 26 "normalen" Vereinen lehnen mit dem SC Pfullendorf und Aufsteiger FK Pirmasens lediglich zwei Klubs die angedachten Reformpläne ab. "Die schwächeren Vereine würden immer mehr abgedrängt", erklärt FKP-Trainer Robert Jung. Die neue dritte Profiliga ist zwar auch im Sinne der Stuttgarter Kickers, allerdings gibt Manager Joachim Cast zu bedenken, dass "die Konzeption nicht ausgereift ist, über die finanzielle Seite noch nicht gesprochen wurde". Sollten diese Details geklärt werden, stünde eine spannende neue Ära bevor, "das Beispiel England hat ja gezeigt, wie interessant eine dritte Profiliga sein kann", so Erfurts Manager Stephan Beutel. Auch Jan Schindelmeiser, Manager der TSG Hoffenheim, ist für diese dritte Profiliga, will die Zweiten Mannschaften dabei aber nicht unbedingt außen vor lassen: "Wenn man es nicht nur aus Sicht der Regionalligisten betrachtet, hätten junge Spieler mit einem höheren Leistungsvermögen hier eine bessere Plattform als in einer anderen Nachwuchsrunde."
zum Thema
Zehn von elf Zweiten Mannschaften lehnen die Einführung der dritten Profiliga strikt ab, plädieren dafür, dass sie im Fall der Fälle mitmischen dürfen. Nicht so aber in Leverkusen! Manager Michael Reschke: "Wir bei Bayer 04 unterstützen diese Einführung voll und ganz. Aus unserer Sicht ist es auch nicht nötig, dass die Reserveteams mitmachen. Die Spielpraxis unserer Talente wäre auch in einer dreigleisigen vierten Liga auf gutem Niveau aufrecht zu erhalten."
Demokratisch betrachtet begrüßt die Regionalliga die angedachten Reformpläne also - allerdings ist sie sich alles andere als einig. Kein leichtes Unterfangen für den DFB, der auf seiner Bundestagssitzung am 8. September so manches Vermittlungsgeschick an den Tag legen muss, um die Wogen zu glätten.
Es ist die Zeit der Reformen - auch beim DFB. 2007/08 soll die Dritte Profiliga eingeführt werden. Was sagt die Liga? Es berichtet Marcus Lehmann.
Quelle Kicker-online
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Nachrichten > Sport > Fußball
Zwanziger in Hamburg: Ärger um dritte Profiliga
HAMBURG -
Der Plan zur Einführung einer dritten Fußball-Profiliga war durchdacht. Vor dem DFB-Bundestag am 8. September in Frankfurt sollte eine Kommission mit Vertretern sämtlicher Interessengruppen die Vorarbeit leisten. Bis vor zwei Wochen schien alles im Lot zu sein. Die Arbeitsgruppe präsentierte dem DFB-Präsidium eine Vorlage, nach der in der eingleisigen Dritten Liga ab der Saison 2008/09 18 Vereine spielen sollen - exklusive zweiter Mannschaften von Profiklubs.
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Einen Haken hatte der Plan allerdings: Obwohl in der Kommission unter anderem mit Leverkusens Fußballchef Wolfgang Holzhäuser DFL-Vertreter saßen, war er nicht mit der gesamten Bundesliga abgestimmt. Seit zwei Wochen gibt es nun Widerstand von Erstligaklubs gegen den Ausschluss ihrer Nachwuchsteams.
Von dieser Entwicklung unterrichtete DFB-Präsident Theo Zwanziger gestern in Hamburg auch die norddeutschen Fußballbosse, mit denen er sich im Queens-Hotel in der City Nord getroffen hatte.
Angesichts der Differenzen könnte die geplante Einführung der dritten Profiliga sogar scheitern. Die Zeit drängt. Darum sind die DFB-Oberen bemüht, einen Kompromiss zu finden. Neueste Idee: Die Dritte Liga wird um drei Vereine auf 20 Klubs erweitert, sodass drei zweite Mannschaften von Profiteams teilnehmen können.
Ein weiterer Diskussionspunkt bleibt die Anzahl der Regionalligen. Der Kommissionsvorschlag sieht drei dieser neuen vierten Ligen vor. Hamburgs Fußball-Boss Friedel Gütt sprach sich für vier Regionalliga-Staffeln aus.
Der folgende Unterbau mit oder ohne Oberligen, Aufstiegsregelungen und Relegationen wird zunächst ausgeklammert. Beim DFB-Bundestag soll nur über die dritte Profiliga und die Regionalligen entschieden werden. Wie die jüngste Entwicklung gezeigt hat, beinhalten schon diese Punkte ausreichend Konfliktpotenzial.
cp
Hamburger Abendblatt
erschienen am 15. August 2006
Zwanziger in Hamburg: Ärger um dritte Profiliga
HAMBURG -
Der Plan zur Einführung einer dritten Fußball-Profiliga war durchdacht. Vor dem DFB-Bundestag am 8. September in Frankfurt sollte eine Kommission mit Vertretern sämtlicher Interessengruppen die Vorarbeit leisten. Bis vor zwei Wochen schien alles im Lot zu sein. Die Arbeitsgruppe präsentierte dem DFB-Präsidium eine Vorlage, nach der in der eingleisigen Dritten Liga ab der Saison 2008/09 18 Vereine spielen sollen - exklusive zweiter Mannschaften von Profiklubs.
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Einen Haken hatte der Plan allerdings: Obwohl in der Kommission unter anderem mit Leverkusens Fußballchef Wolfgang Holzhäuser DFL-Vertreter saßen, war er nicht mit der gesamten Bundesliga abgestimmt. Seit zwei Wochen gibt es nun Widerstand von Erstligaklubs gegen den Ausschluss ihrer Nachwuchsteams.
Von dieser Entwicklung unterrichtete DFB-Präsident Theo Zwanziger gestern in Hamburg auch die norddeutschen Fußballbosse, mit denen er sich im Queens-Hotel in der City Nord getroffen hatte.
Angesichts der Differenzen könnte die geplante Einführung der dritten Profiliga sogar scheitern. Die Zeit drängt. Darum sind die DFB-Oberen bemüht, einen Kompromiss zu finden. Neueste Idee: Die Dritte Liga wird um drei Vereine auf 20 Klubs erweitert, sodass drei zweite Mannschaften von Profiteams teilnehmen können.
Ein weiterer Diskussionspunkt bleibt die Anzahl der Regionalligen. Der Kommissionsvorschlag sieht drei dieser neuen vierten Ligen vor. Hamburgs Fußball-Boss Friedel Gütt sprach sich für vier Regionalliga-Staffeln aus.
Der folgende Unterbau mit oder ohne Oberligen, Aufstiegsregelungen und Relegationen wird zunächst ausgeklammert. Beim DFB-Bundestag soll nur über die dritte Profiliga und die Regionalligen entschieden werden. Wie die jüngste Entwicklung gezeigt hat, beinhalten schon diese Punkte ausreichend Konfliktpotenzial.
cp
Hamburger Abendblatt
erschienen am 15. August 2006
„Kommt Jungs, lasst laufen. Da muss noch ein bisschen mehr Zackigkeit rein, das geht alles einen Tick schneller!" RK im HNA-Bericht vom 07.11.2024 zum ersten Mannschaftstraining.
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