Knochenmarkspender

Für alle, die Grüße an den KSV Hessen richten wollen.

Moderator: adepto

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Günter Kratz
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Beitrag von Günter Kratz » 25. Jul 2002, 19:21

Hallo Löwen!
Folgenden Brief habe ich (leider) erst heute im Gästebuch des VfB Marburg entdeckt. Wir alle zusammen haben in den letzten vier Jahren so viel bewegt, diesmal reicht ein einziger von uns!!!!! Ich kann's leider nicht.
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Betreff:
Knochenmarkspender
Blutgruppe AB Rhfkt. negativ gesucht

Hi Leute,

ich wende mich an Euch, weil ich ziemlich verzweifelt bin.
Ich hoffe, Ihr koennt mir und meiner Freundin helfen, und lest diesen Brief!

Das Problem ist, dass meine Freundin an Leukaemie erkrankt ist.
Es hat sich herausgestellt, dass Sie nur noch wenige Wochen zu leben hat.

Aus diesem Grund seid Ihr meine letzte Chance ihr zu helfen.

Wir benoetigen dringend eine/n Spender/in mit der
Blutgruppe "AB Rhesus negativ" !!!!,
der/die bereit wären, ggf. Knochenmark zu spenden.

Dies ist fuer Euch nur ein kleiner aerztlicher Eingriff, kann aber
meiner Freundin zu Leben verhelfen.
Wenn jemand diese Blutgruppe hat, mochte er/sie sich doch bitte mit
mir in Verbindung setzen.
Alles weitere besprechen wir Sendet bitte diesen Brief an alle, die Ihr
kennt!!! Fragt in eurem Bekanntenkreis nach!!!!!
Ich danke Euch fuer Eure Hilfe!!!

Gruss, Julia Schmidt
Oberweg 8

82008 Unterhaching

Tel.: 089/66532-428 Fax: 089/66532-115

E-Mail: julia.schmidt@heye.de
mail to:julia.schmidt@heye.de>>

Liebe Empfaengerin, lieber Empfaenger,

auch wenn Sie wie ich nicht helfen koennen, seien Sie bitte so nett
und verteilen diese Mail weiter, vielen
Dank im Voraus!

Angela Gruber
DV-Organisation Klinikum der
Universitaet Regensburg
Tel. 0941/944-5973 Fax 0941/944-5743

Klinikum der Universität Regensburg
Hr. Stefan Mrosek
Tel.: 0941/9445833, FAX: 0941/9445899
Franz-Josef-Strauß-Allee 11

93053 Regensburg
Mit freundlichen Grüßen

Loewe 400
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Beitrag von Loewe 400 » 25. Jul 2002, 22:34

Lieber Günter!

Genau solch eine Mail habe ich vor einiger Zeit auch bekommen und an alle Adressaten meines Adressbuches weitergeleitet.

Einige Zeit später sprach mich ein Kollege darauf an, der sich gerade intensiv mit dem Thema "Kettenmails" beschäftigte, in denen u.a. Knochenmarkspender gesucht werden. Er riet mir davon ab, solche Mails künftig weiterzuleiten, da es sich in aller Regel um Schwachsinn handele, den Leute verzapfen, die aus irgendwelchen Gründen ganze Netzwerke lahmlegen wollten.

Ich wollte seinen Ausführungen zunächst keinen Glauben schenken, weil ich mir gut vorstellen konnte, dass ein Mädchen für seine Freundin solch eine Aktion ins Leben ruft. Durch seine wirklich gute und intensive Recherche zu diesem Thema, u.a. auch belegt durch ein Extra-Blatt der Technischen Universität Berlin (http://www.tu-berlin.de [Bearbeiter: Frank Ziemann] f.ziemann@tu-berlin.de) zum Thema "Kettenbriefe: Knochenmarkspende" ließ ich mich aber doch eines Besseren belehren.

Unterm Strich kam heraus, dass nicht nur bei einem gesuchten Knochenmarkspender die Blutgruppe völlig irrelevant ist, sondern auch, dass es niemals einen solchen (seriösen) Aufruf per e-mail geben wird, da ernst gemeinte und dringende Anfragen in aller Regel über die Deutsche Knochenmarkspenderdatei laufen und schon so veröffentlicht werden, dass eine solche Mail keinen Sinn mehr macht. Oftmals geht zudem die ursprüngliche Adresse des Absenders verloren, während die eines arglosen Weiterleiters deren Platz einnimmt. So auch in diesem Fall mit dieser Julia Schmidt, der man bitte jegliche Anfragen zu diesem Kettenbrief ersparen möge.

In diesem Zusammmenhang wurden auch Organisationen angegeben, an die man sich wenden kann, wenn man wirklich an Leukämie erkrankten Menschen helfen will. Eine davon ist die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS) in Tübingen. Und genau an diese habe ich mich daraufhin via Internet gewandt. Mit dem Ergebnis, dass ich mich mittlerweile dort registrieren lassen habe und ich somit das gute Gefühl habe, dass mir ein ernstgemeinter Hilferuf niemals entgehen kann. Sollte es einen Patienten geben, mit dem meine Gewebemerkmale übereinstimmen, wird sich die DKMS an mich wenden, und es werden weitere Merkmale untersucht, um herauszufinden, ob ich tatsächlich als Spender in Frage komme. Und sollte dem so sein, gibt es entweder den schon in der Kettenmail erwähnten "kleinen Eingriff" oder eine medikamentöse Behandlung, der bzw. die mich dann zum Lebensretter machen kann.

Wer sich ebenfalls darüber schlau machen will, wie er es anstellen kann, möglicherweise einem Menschen das Leben zu verlängern, der wende sich bitte an:

http://www.dkms.de

Danke für Deine/Eure Aufmerksamkeit!
Jens

KSV-Jens
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Beitrag von KSV-Jens » 25. Jul 2002, 23:21

Ich wollte es nicht so direkt sagen, weil es sich ja um ein sehr sensibles Thema handelt.

Aber der Löwe hat recht, die Wahrscheinlichkeit liegt ungefähr bei 99 Prozent, daß es eine Fake-Mail ist trotz angeblich seriöser Adreßaufmachung. Und Kompliment an meinen Namensvetter, er hat sehr gut recherchiert.

RWG
Jens II

Günter Kratz
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Beitrag von Günter Kratz » 25. Jul 2002, 23:51

Hallo Löwen!
Da sieht man mal wieder wie naiv ich manchmal bin: Ich glaube erstmal alles was man mir erzählt... - wahrscheinlich auch noch an den Weihnachtsmann. Sorry daß ich dieses "Ding" hier rein kopiert habe!
Danke für den Tip Jens, da sollte ich mich auch mal drum kümmern. Wer weiß, vielleicht trifft's einen mal selbst.
RWG
Günter

MW
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Beitrag von MW » 26. Jul 2002, 09:02

Da ich selbst im Dezember 1995 an akuter Leukämie erkrankt war kenne ich mich auf diesem Gebiet ganz gut aus.Alles was im Posting von Löwe 400 steht ist korrekt.Ich frage mich welch krankes Hirn man braucht um solche gefakten Sachen in Umlauf zu bringen!so was untergräbt doch auf Dauer die Hilfsbereitschaft der Leute.Der Günter ist ja auch drauf reingefallen und ärgert sich jetzt bestimmt.Wer helfen will läßt sich in der Spenderkartei registrieren oder geht regelmäßig zum Blutspenden.
Danke im Namen aller Betroffenen!

Günter Kratz
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Beitrag von Günter Kratz » 26. Jul 2002, 10:36

Hallo Wutti!
Stimmt, ich bin auf diesen Hilfeappell hereingefallen, aber ärgern tue ich mich nicht darüber! Ich denke mir es ist besser falschen Alarm zu schlagen als ein vielleicht tatsächlich brennendes Feuer zu ignorieren. Was mir in diesem Fall halt fehlte war die Fähigkeit die Verarschung von der Wahrheit zu unterscheiden.
Eine meiner "Lebensweisheiten" ist: Lieber zehn mal zu viel als einmal zu wenig! Also würde ich das sofort wieder tun wenn ich denke daß es ernst gemeint ist!
Das kann aber auch in die Hose gehen: Ich kenne da jemanden (nicht in Kassel), wenn ich dem einmal "guten Tag" sage, dann wird das geflissentlich ignoriert, wenn ich gar nichts sage bin ich ein "arrogantes Arschloch" und wenn ich dem zehn mal einen "guten Tag" wünsche (ohne daß er darauf reagiert), dann "hab' ich sie nicht alle"... :wink: So ist die Welt!
RWG
Günter

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