Klarstellung - Capostand, Verein, Wolfsburg und Co
Verfasst: 11. Mär 2009, 20:34
Es wird nicht bestritten, dass besagtes Podest beim Spiel gegen die SGE ein wenig gelitten hätte. Die Vorwürfe der Mutwilligkeit entbehren allerdings jeder Grundlage.
Das Problem mit den seitlichen – und zugegebenermaßen instabilen - Stangen des Standes war, dass diese schon länger durch äußere Einwirkungen in Mitleidenschaft gezogen wurden.
Dies liegt mit Sicherheit auch an der mangelhaften Verarbeitung mittels wackeligen Plastikwinkeln.
Da diese Streben vergangenen Samstag zu einer Gefahr wurden, als sie sich lösten und in den Block ragten, wurden sie entfernt. Womöglich war die Art und Weise in dieser Situation nicht das Optimum, fest stand lediglich, dass sie unmöglich weiterhin auf Augenhöhe vom restlichen Konstrukt abstehen konnten, somit wurden sie abgetrennt und beseitigt. Soweit für uns nichts Unverständliches.
Uns jetzt Mutwilligkeit und Vandalismus zu unterstellen ist unverschämt. Selbst wenn aus der Emotion oder Wut über eine Schiedsrichternetscheidung mal dagegen getreten wurde, geschah dies mit Sicherheit nicht aufgrund eines böswilligen Hintergedankens. Hier liegt allerdings nicht das Hauptproblem, schließlich kann man die Situation durchaus unterschiedlich wahrnehmen, daher hoffen wir nun etwas Aufklärung geleistet zu haben.
Das größere Unding liegt in den Konsequenzen die dieser Vorfall nun haben soll.
Der angeblich Schuldige wird nun um die Begleichung des Schadens gebeten. Dieser wird auf mehrere Hundert Eruo beziffert.
Dieses Strafmaß überschreitet die entstanden Kosten allerdings ganz offensichtlich. Ein tieferer Sinn dieser überhöhten Strafe, gerade einer Gruppe gegenüber, die aufgrund ihrer Größe auf eine finanzielle Ausgeglichenheit angewiesen ist, bleibt fraglich. Dass diese Person den Schaden nicht alleine tragen wird, ist klar, dafür kommen wir als Gruppe gemeinsam auf.
Doch nun zu ein paar grundsätzlichen Problemen, die wir allen anderen Fans, die davon eventuell nichts mitbekommen, nicht vorenthalten möchten.
Wir stellen und organisieren einen großen Teil der aktiven Fanszene, wobei wir nicht den Anspruch erheben, für diese als Gesamtheit sprechen zu dürfen. Trotzdem wäre es erfreulich, in Entscheidungen, die vor allem uns Fans, im Besonderen uns als Gruppe, welche stellvertretend für dutzende Meinungen steht, miteinbezogen zu werden.
Dies war noch nie der Fall und ist es auch nun wieder nicht.
Persönlicher Kontakt scheint offenbar nicht erwünscht, daher wird von Vereinsseite – noch vor jeglichem persönlichen Gespräch – dieses Forum hier als Weg gewählt, an uns heranzutreten und in einem möglichst schlechten Licht erscheinen zu lassen. Auch hier bleibt die Intention offen.
Leider sehen wir nun als erste Reaktion ebenfalls keine andere Möglichkeit, als uns via Forum an die breite Masse und den Verein zu wenden.
Statt die Vorkommnisse zu hinterfragen wird man angeprangert, der Gipfel ist allerdings, dass dies in einem Thread stattfindet, der sich eigentlich um die Verlegung des Spiels gegen Darmstadt dreht.
Soll diese allseits beliebte Diskussion um unsere Gruppe und den Sinn und Unsinn unseres Handelns als Ablenkung herhalten, da endlich auch mal die breite Masse ihre Unzufriedenheit über bestimmte Entscheidungen äußert?!
Dass wir im Allgemeinen vom Verein und auch von Teilen der eigenen Szene kritisch beäugt werden, ist uns bewusst. Jeder Schritt wird genau beobachtet. Allerdings stechen dabei nur negative Dinge heraus.
Das, was wir Woche für Woche an Opfern bringen, bleibt außenvor. Wenn diese Dinge keine Erwähnung finden, ist es leicht, in eine bestimmte Schublade gesteckt zu werden, gerade von unwissenden Fans, die nur oberflächlich mitbekommen, was sich abspielt. Ultra heißt so grundsätzlich erstmal etwas Negatives, obwohl es in Kassel bisher keine Vorkommnisse gab, die diese Kategorisierung legitimieren. Im Gegenteil.
Wir sind es schließlich, die Woche für Woche, unter großem zeitlichen und finanziellen Aufwand auch bis nach Haching, Karlsruhe oder unter der Woche nach Reutlingen fahren, Choreographien und Material erstellen oder anderweitig versuchen, positiv auf die Kurve einzuwirken, beispielsweise indem man Fanartikel zum Verkauf anbietet. Dafür erwarten wir keine Huldigungen, das ist wohl jedem klar. Es ist schließlich eine Selbstverständlichkeit, wir tun es für die Mannschaft, die es uns in Tat und Wort dankt. Wir wollen auch nicht die Leistung anderer, die sich ähnlich engagieren, schmälern, allerdings gerät dies doch häufig in Vergessenheit.
Das, was wir dem Verein zurückgeben, ist in unseren Augen von größerem Wert, als der Schaden an einem unbedeutenden Podest. Darüber sollte man sich Gedanken machen!
Dass wir bei alledem einen anderen Weg wählen, als die breite Masse, ist nichts Neues.
Die systematische Kriminalisierung unserer Bewegung und im Speziellen unserer Gruppe scheint allerdings nicht nur von der Polizei so gewollt. Auch vom Verein werden uns in letzter Zeit vermehrt Steine in den Weg gelegt, die uns das Leben nur unnötig schwer machen, wobei das Vorgehen der Polizei wie im Folgenden beschrieben ein wohl eindeutigeres Ziel verfolt.
Beim letzten Heimspiel wurde uns verboten, unsere Artikel wie gewohnt am Eingang zur Nordkurve zu verkaufen. Dieses Verbot wurde vom Verein über Lämmi an uns herangetragen, eine Begründung gab es nicht.
Auch auf dem Weg zum Freundschaftsspiel nach Wolfsburg, wurde man im Stich gelassen, nachdem telefonisch um Hilfe gebeten wurde.
Dieses Spiel sollte wie angekündigt unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden. An sich kein Problem, so schmiedete man den Plan, den der Mannschaft gebührenden Dank gesanglich vor den Stadiontoren zum Ausdruck zu bringen. Man fuhr also morgens, in Begleitung zahlreicher uniformierter Beamter, mit ca. 35 Mann gen Wolfsburg. Eine Woche zuvor wollte man in ähnlicher Besetzung das Testspiel in Essen besuchen, welches kurzfristig abgesagt wurde, woraufhin man – wohlgemerkt ohne Polizeibegleitung – nach Düsseldorf zum Spiel der Fortuna gegen Burghausen fuhr. Hier blieb es während der gesamten Fahrt ruhig!
Als man irgendwann in Wolfsburg angekommen war, wurde uns seitens der Polizei mitgeteilt, dass die gesamte Gruppe mit einem Stadtverbot belegt wird..
Wir durften weder Zug noch Abteil verlassen. Nichtmal der Gang zur Toilette war gestattet, bis der Zug sich nach ca. 30 Minuten wieder in Bewegung setzte. Während der gesamten Zeit war das Abteil verschlossen und wurde von allen Seiten von Beamten und Hunden umstellt. Anzumerken ist dabei, dass es auf der Hinfahrt keinerlei Vorkommnisse gab, die dieses Handeln nur annähernd legitimieren würden.
Komischerweise kommen ausgerechnet jetzt, Monate nach dem eigentlichen Vorfall, 50 Vorladungen der Polizei für eine komplette Busbesatzung, die das Spiel in Ulm besucht hatte, um in mehreren Fällen von Beamtenbeleidigung und Landfriedensbruch auf einem Rastplatz auf der Heimfahrt auszusagen.
Dass gerade die große Zahl von Vorwürfen darauf hindeutet, dass hier völlig willkürlich Anschuldigungen ausgesprochen werden, braucht nicht extra erwähnt zu werden.
Schikane pur.
Dies alles sind Momente, wo einem die Lust am Fansein vergehen mag. Aber sie machen einen gleichzeitig auch stärker. Der Trotz, der entsteht, treibt uns alle an, erst recht zu zeigen, dass man uns nicht unterkriegt.
So haben wir beispielsweise einen Seidenschal für die gesamte Kurve entworfen und produzieren lassen, der in Kürze zu erwerben sein wird.
Angedacht war, einen Teil des Erlöses einem charitativen Zweck zugute kommen zu lassen. Jedoch wurde uns mit der Bekanntgabe der Strafe wegen des Podests auch hier ein Strich durch die Rechnung gemacht. Dass wir soziales Engagement im Gegensatz zu anderen nicht an die große Glocke hängen, hat wohl damit zu tun, dass man damit grundverschiedene Ziele verfolgt. Unser Ziel war es, Menschen in der eigenen Stadt zu helfen. Um einen größeren Betrag zusammen zu bekommen, war ein langfristiges Projekt geplant. Bei uns stand also nicht die persönliche Profilierung im Vordergrund. Diese Worte müssen leider so hart fallen, da die Vergangenheit zeigte, dass viele dem Verein nahestehende Personen vordergründig um das eigene Standing in der Kurve und der Öffentlichkeit bemüht sind, statt um die Belange der Fans.
Trotz all dieser Tiefschläge und dem drohenden finanziellen Verlust, den wir aufgrund der unverhältnismäßigen Strafe, ausgesprochen vom eigenen Verein, erleiden mussten, haben wir uns entschieden, im Stadion nicht weiter auf etwaige Missstände einzugehen.
Lange Zeit schwebte die Idee eines kurzweiligen Supportboykotts durch den Raum, hauptsächlich allerdings, um unseren Unmut bezüglich der sich häufenden Spielverlegungen zum Ausdruck zu bringen.
Wir als Gruppe setzten uns zusammen und beschlossen einstimmig, auf derartige Maßnahmen zu verzichten.
Jedes Spiel, was nun folgt, ist ein absolutes Endspiel. Das weiß die Mannschaft, das wissen wir. Diese Spiele haben absolute Priorität, vor allen Unstimmigkeiten, die herrschen mögen.
Wir hoffen, die Leute aus der Kurve lassen sich durch die negative Darstellung und die Ernennung der SC zum Sündenbock im Fall „Spielverlegung Darmstadt“ nicht beeinflussen und legen ihr Augenmerk auf das, was wir im Stadion leisten.
Scena Chassalla 913
Das Problem mit den seitlichen – und zugegebenermaßen instabilen - Stangen des Standes war, dass diese schon länger durch äußere Einwirkungen in Mitleidenschaft gezogen wurden.
Dies liegt mit Sicherheit auch an der mangelhaften Verarbeitung mittels wackeligen Plastikwinkeln.
Da diese Streben vergangenen Samstag zu einer Gefahr wurden, als sie sich lösten und in den Block ragten, wurden sie entfernt. Womöglich war die Art und Weise in dieser Situation nicht das Optimum, fest stand lediglich, dass sie unmöglich weiterhin auf Augenhöhe vom restlichen Konstrukt abstehen konnten, somit wurden sie abgetrennt und beseitigt. Soweit für uns nichts Unverständliches.
Uns jetzt Mutwilligkeit und Vandalismus zu unterstellen ist unverschämt. Selbst wenn aus der Emotion oder Wut über eine Schiedsrichternetscheidung mal dagegen getreten wurde, geschah dies mit Sicherheit nicht aufgrund eines böswilligen Hintergedankens. Hier liegt allerdings nicht das Hauptproblem, schließlich kann man die Situation durchaus unterschiedlich wahrnehmen, daher hoffen wir nun etwas Aufklärung geleistet zu haben.
Das größere Unding liegt in den Konsequenzen die dieser Vorfall nun haben soll.
Der angeblich Schuldige wird nun um die Begleichung des Schadens gebeten. Dieser wird auf mehrere Hundert Eruo beziffert.
Dieses Strafmaß überschreitet die entstanden Kosten allerdings ganz offensichtlich. Ein tieferer Sinn dieser überhöhten Strafe, gerade einer Gruppe gegenüber, die aufgrund ihrer Größe auf eine finanzielle Ausgeglichenheit angewiesen ist, bleibt fraglich. Dass diese Person den Schaden nicht alleine tragen wird, ist klar, dafür kommen wir als Gruppe gemeinsam auf.
Doch nun zu ein paar grundsätzlichen Problemen, die wir allen anderen Fans, die davon eventuell nichts mitbekommen, nicht vorenthalten möchten.
Wir stellen und organisieren einen großen Teil der aktiven Fanszene, wobei wir nicht den Anspruch erheben, für diese als Gesamtheit sprechen zu dürfen. Trotzdem wäre es erfreulich, in Entscheidungen, die vor allem uns Fans, im Besonderen uns als Gruppe, welche stellvertretend für dutzende Meinungen steht, miteinbezogen zu werden.
Dies war noch nie der Fall und ist es auch nun wieder nicht.
Persönlicher Kontakt scheint offenbar nicht erwünscht, daher wird von Vereinsseite – noch vor jeglichem persönlichen Gespräch – dieses Forum hier als Weg gewählt, an uns heranzutreten und in einem möglichst schlechten Licht erscheinen zu lassen. Auch hier bleibt die Intention offen.
Leider sehen wir nun als erste Reaktion ebenfalls keine andere Möglichkeit, als uns via Forum an die breite Masse und den Verein zu wenden.
Statt die Vorkommnisse zu hinterfragen wird man angeprangert, der Gipfel ist allerdings, dass dies in einem Thread stattfindet, der sich eigentlich um die Verlegung des Spiels gegen Darmstadt dreht.
Soll diese allseits beliebte Diskussion um unsere Gruppe und den Sinn und Unsinn unseres Handelns als Ablenkung herhalten, da endlich auch mal die breite Masse ihre Unzufriedenheit über bestimmte Entscheidungen äußert?!
Dass wir im Allgemeinen vom Verein und auch von Teilen der eigenen Szene kritisch beäugt werden, ist uns bewusst. Jeder Schritt wird genau beobachtet. Allerdings stechen dabei nur negative Dinge heraus.
Das, was wir Woche für Woche an Opfern bringen, bleibt außenvor. Wenn diese Dinge keine Erwähnung finden, ist es leicht, in eine bestimmte Schublade gesteckt zu werden, gerade von unwissenden Fans, die nur oberflächlich mitbekommen, was sich abspielt. Ultra heißt so grundsätzlich erstmal etwas Negatives, obwohl es in Kassel bisher keine Vorkommnisse gab, die diese Kategorisierung legitimieren. Im Gegenteil.
Wir sind es schließlich, die Woche für Woche, unter großem zeitlichen und finanziellen Aufwand auch bis nach Haching, Karlsruhe oder unter der Woche nach Reutlingen fahren, Choreographien und Material erstellen oder anderweitig versuchen, positiv auf die Kurve einzuwirken, beispielsweise indem man Fanartikel zum Verkauf anbietet. Dafür erwarten wir keine Huldigungen, das ist wohl jedem klar. Es ist schließlich eine Selbstverständlichkeit, wir tun es für die Mannschaft, die es uns in Tat und Wort dankt. Wir wollen auch nicht die Leistung anderer, die sich ähnlich engagieren, schmälern, allerdings gerät dies doch häufig in Vergessenheit.
Das, was wir dem Verein zurückgeben, ist in unseren Augen von größerem Wert, als der Schaden an einem unbedeutenden Podest. Darüber sollte man sich Gedanken machen!
Dass wir bei alledem einen anderen Weg wählen, als die breite Masse, ist nichts Neues.
Die systematische Kriminalisierung unserer Bewegung und im Speziellen unserer Gruppe scheint allerdings nicht nur von der Polizei so gewollt. Auch vom Verein werden uns in letzter Zeit vermehrt Steine in den Weg gelegt, die uns das Leben nur unnötig schwer machen, wobei das Vorgehen der Polizei wie im Folgenden beschrieben ein wohl eindeutigeres Ziel verfolt.
Beim letzten Heimspiel wurde uns verboten, unsere Artikel wie gewohnt am Eingang zur Nordkurve zu verkaufen. Dieses Verbot wurde vom Verein über Lämmi an uns herangetragen, eine Begründung gab es nicht.
Auch auf dem Weg zum Freundschaftsspiel nach Wolfsburg, wurde man im Stich gelassen, nachdem telefonisch um Hilfe gebeten wurde.
Dieses Spiel sollte wie angekündigt unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden. An sich kein Problem, so schmiedete man den Plan, den der Mannschaft gebührenden Dank gesanglich vor den Stadiontoren zum Ausdruck zu bringen. Man fuhr also morgens, in Begleitung zahlreicher uniformierter Beamter, mit ca. 35 Mann gen Wolfsburg. Eine Woche zuvor wollte man in ähnlicher Besetzung das Testspiel in Essen besuchen, welches kurzfristig abgesagt wurde, woraufhin man – wohlgemerkt ohne Polizeibegleitung – nach Düsseldorf zum Spiel der Fortuna gegen Burghausen fuhr. Hier blieb es während der gesamten Fahrt ruhig!
Als man irgendwann in Wolfsburg angekommen war, wurde uns seitens der Polizei mitgeteilt, dass die gesamte Gruppe mit einem Stadtverbot belegt wird..
Wir durften weder Zug noch Abteil verlassen. Nichtmal der Gang zur Toilette war gestattet, bis der Zug sich nach ca. 30 Minuten wieder in Bewegung setzte. Während der gesamten Zeit war das Abteil verschlossen und wurde von allen Seiten von Beamten und Hunden umstellt. Anzumerken ist dabei, dass es auf der Hinfahrt keinerlei Vorkommnisse gab, die dieses Handeln nur annähernd legitimieren würden.
Komischerweise kommen ausgerechnet jetzt, Monate nach dem eigentlichen Vorfall, 50 Vorladungen der Polizei für eine komplette Busbesatzung, die das Spiel in Ulm besucht hatte, um in mehreren Fällen von Beamtenbeleidigung und Landfriedensbruch auf einem Rastplatz auf der Heimfahrt auszusagen.
Dass gerade die große Zahl von Vorwürfen darauf hindeutet, dass hier völlig willkürlich Anschuldigungen ausgesprochen werden, braucht nicht extra erwähnt zu werden.
Schikane pur.
Dies alles sind Momente, wo einem die Lust am Fansein vergehen mag. Aber sie machen einen gleichzeitig auch stärker. Der Trotz, der entsteht, treibt uns alle an, erst recht zu zeigen, dass man uns nicht unterkriegt.
So haben wir beispielsweise einen Seidenschal für die gesamte Kurve entworfen und produzieren lassen, der in Kürze zu erwerben sein wird.
Angedacht war, einen Teil des Erlöses einem charitativen Zweck zugute kommen zu lassen. Jedoch wurde uns mit der Bekanntgabe der Strafe wegen des Podests auch hier ein Strich durch die Rechnung gemacht. Dass wir soziales Engagement im Gegensatz zu anderen nicht an die große Glocke hängen, hat wohl damit zu tun, dass man damit grundverschiedene Ziele verfolgt. Unser Ziel war es, Menschen in der eigenen Stadt zu helfen. Um einen größeren Betrag zusammen zu bekommen, war ein langfristiges Projekt geplant. Bei uns stand also nicht die persönliche Profilierung im Vordergrund. Diese Worte müssen leider so hart fallen, da die Vergangenheit zeigte, dass viele dem Verein nahestehende Personen vordergründig um das eigene Standing in der Kurve und der Öffentlichkeit bemüht sind, statt um die Belange der Fans.
Trotz all dieser Tiefschläge und dem drohenden finanziellen Verlust, den wir aufgrund der unverhältnismäßigen Strafe, ausgesprochen vom eigenen Verein, erleiden mussten, haben wir uns entschieden, im Stadion nicht weiter auf etwaige Missstände einzugehen.
Lange Zeit schwebte die Idee eines kurzweiligen Supportboykotts durch den Raum, hauptsächlich allerdings, um unseren Unmut bezüglich der sich häufenden Spielverlegungen zum Ausdruck zu bringen.
Wir als Gruppe setzten uns zusammen und beschlossen einstimmig, auf derartige Maßnahmen zu verzichten.
Jedes Spiel, was nun folgt, ist ein absolutes Endspiel. Das weiß die Mannschaft, das wissen wir. Diese Spiele haben absolute Priorität, vor allen Unstimmigkeiten, die herrschen mögen.
Wir hoffen, die Leute aus der Kurve lassen sich durch die negative Darstellung und die Ernennung der SC zum Sündenbock im Fall „Spielverlegung Darmstadt“ nicht beeinflussen und legen ihr Augenmerk auf das, was wir im Stadion leisten.
Scena Chassalla 913