Klarstellung - Capostand, Verein, Wolfsburg und Co

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Scena Chassalla 913
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Klarstellung - Capostand, Verein, Wolfsburg und Co

Beitrag von Scena Chassalla 913 » 11. Mär 2009, 20:34

Es wird nicht bestritten, dass besagtes Podest beim Spiel gegen die SGE ein wenig gelitten hätte. Die Vorwürfe der Mutwilligkeit entbehren allerdings jeder Grundlage.
Das Problem mit den seitlichen – und zugegebenermaßen instabilen - Stangen des Standes war, dass diese schon länger durch äußere Einwirkungen in Mitleidenschaft gezogen wurden.
Dies liegt mit Sicherheit auch an der mangelhaften Verarbeitung mittels wackeligen Plastikwinkeln.
Da diese Streben vergangenen Samstag zu einer Gefahr wurden, als sie sich lösten und in den Block ragten, wurden sie entfernt. Womöglich war die Art und Weise in dieser Situation nicht das Optimum, fest stand lediglich, dass sie unmöglich weiterhin auf Augenhöhe vom restlichen Konstrukt abstehen konnten, somit wurden sie abgetrennt und beseitigt. Soweit für uns nichts Unverständliches.

Uns jetzt Mutwilligkeit und Vandalismus zu unterstellen ist unverschämt. Selbst wenn aus der Emotion oder Wut über eine Schiedsrichternetscheidung mal dagegen getreten wurde, geschah dies mit Sicherheit nicht aufgrund eines böswilligen Hintergedankens. Hier liegt allerdings nicht das Hauptproblem, schließlich kann man die Situation durchaus unterschiedlich wahrnehmen, daher hoffen wir nun etwas Aufklärung geleistet zu haben.

Das größere Unding liegt in den Konsequenzen die dieser Vorfall nun haben soll.
Der angeblich Schuldige wird nun um die Begleichung des Schadens gebeten. Dieser wird auf mehrere Hundert Eruo beziffert.
Dieses Strafmaß überschreitet die entstanden Kosten allerdings ganz offensichtlich. Ein tieferer Sinn dieser überhöhten Strafe, gerade einer Gruppe gegenüber, die aufgrund ihrer Größe auf eine finanzielle Ausgeglichenheit angewiesen ist, bleibt fraglich. Dass diese Person den Schaden nicht alleine tragen wird, ist klar, dafür kommen wir als Gruppe gemeinsam auf.

Doch nun zu ein paar grundsätzlichen Problemen, die wir allen anderen Fans, die davon eventuell nichts mitbekommen, nicht vorenthalten möchten.
Wir stellen und organisieren einen großen Teil der aktiven Fanszene, wobei wir nicht den Anspruch erheben, für diese als Gesamtheit sprechen zu dürfen. Trotzdem wäre es erfreulich, in Entscheidungen, die vor allem uns Fans, im Besonderen uns als Gruppe, welche stellvertretend für dutzende Meinungen steht, miteinbezogen zu werden.
Dies war noch nie der Fall und ist es auch nun wieder nicht.
Persönlicher Kontakt scheint offenbar nicht erwünscht, daher wird von Vereinsseite – noch vor jeglichem persönlichen Gespräch – dieses Forum hier als Weg gewählt, an uns heranzutreten und in einem möglichst schlechten Licht erscheinen zu lassen. Auch hier bleibt die Intention offen.
Leider sehen wir nun als erste Reaktion ebenfalls keine andere Möglichkeit, als uns via Forum an die breite Masse und den Verein zu wenden.
Statt die Vorkommnisse zu hinterfragen wird man angeprangert, der Gipfel ist allerdings, dass dies in einem Thread stattfindet, der sich eigentlich um die Verlegung des Spiels gegen Darmstadt dreht.
Soll diese allseits beliebte Diskussion um unsere Gruppe und den Sinn und Unsinn unseres Handelns als Ablenkung herhalten, da endlich auch mal die breite Masse ihre Unzufriedenheit über bestimmte Entscheidungen äußert?!

Dass wir im Allgemeinen vom Verein und auch von Teilen der eigenen Szene kritisch beäugt werden, ist uns bewusst. Jeder Schritt wird genau beobachtet. Allerdings stechen dabei nur negative Dinge heraus.
Das, was wir Woche für Woche an Opfern bringen, bleibt außenvor. Wenn diese Dinge keine Erwähnung finden, ist es leicht, in eine bestimmte Schublade gesteckt zu werden, gerade von unwissenden Fans, die nur oberflächlich mitbekommen, was sich abspielt. Ultra heißt so grundsätzlich erstmal etwas Negatives, obwohl es in Kassel bisher keine Vorkommnisse gab, die diese Kategorisierung legitimieren. Im Gegenteil.
Wir sind es schließlich, die Woche für Woche, unter großem zeitlichen und finanziellen Aufwand auch bis nach Haching, Karlsruhe oder unter der Woche nach Reutlingen fahren, Choreographien und Material erstellen oder anderweitig versuchen, positiv auf die Kurve einzuwirken, beispielsweise indem man Fanartikel zum Verkauf anbietet. Dafür erwarten wir keine Huldigungen, das ist wohl jedem klar. Es ist schließlich eine Selbstverständlichkeit, wir tun es für die Mannschaft, die es uns in Tat und Wort dankt. Wir wollen auch nicht die Leistung anderer, die sich ähnlich engagieren, schmälern, allerdings gerät dies doch häufig in Vergessenheit.
Das, was wir dem Verein zurückgeben, ist in unseren Augen von größerem Wert, als der Schaden an einem unbedeutenden Podest. Darüber sollte man sich Gedanken machen!
Dass wir bei alledem einen anderen Weg wählen, als die breite Masse, ist nichts Neues.
Die systematische Kriminalisierung unserer Bewegung und im Speziellen unserer Gruppe scheint allerdings nicht nur von der Polizei so gewollt. Auch vom Verein werden uns in letzter Zeit vermehrt Steine in den Weg gelegt, die uns das Leben nur unnötig schwer machen, wobei das Vorgehen der Polizei wie im Folgenden beschrieben ein wohl eindeutigeres Ziel verfolt.

Beim letzten Heimspiel wurde uns verboten, unsere Artikel wie gewohnt am Eingang zur Nordkurve zu verkaufen. Dieses Verbot wurde vom Verein über Lämmi an uns herangetragen, eine Begründung gab es nicht.
Auch auf dem Weg zum Freundschaftsspiel nach Wolfsburg, wurde man im Stich gelassen, nachdem telefonisch um Hilfe gebeten wurde.
Dieses Spiel sollte wie angekündigt unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden. An sich kein Problem, so schmiedete man den Plan, den der Mannschaft gebührenden Dank gesanglich vor den Stadiontoren zum Ausdruck zu bringen. Man fuhr also morgens, in Begleitung zahlreicher uniformierter Beamter, mit ca. 35 Mann gen Wolfsburg. Eine Woche zuvor wollte man in ähnlicher Besetzung das Testspiel in Essen besuchen, welches kurzfristig abgesagt wurde, woraufhin man – wohlgemerkt ohne Polizeibegleitung – nach Düsseldorf zum Spiel der Fortuna gegen Burghausen fuhr. Hier blieb es während der gesamten Fahrt ruhig!
Als man irgendwann in Wolfsburg angekommen war, wurde uns seitens der Polizei mitgeteilt, dass die gesamte Gruppe mit einem Stadtverbot belegt wird..
Wir durften weder Zug noch Abteil verlassen. Nichtmal der Gang zur Toilette war gestattet, bis der Zug sich nach ca. 30 Minuten wieder in Bewegung setzte. Während der gesamten Zeit war das Abteil verschlossen und wurde von allen Seiten von Beamten und Hunden umstellt. Anzumerken ist dabei, dass es auf der Hinfahrt keinerlei Vorkommnisse gab, die dieses Handeln nur annähernd legitimieren würden.

Komischerweise kommen ausgerechnet jetzt, Monate nach dem eigentlichen Vorfall, 50 Vorladungen der Polizei für eine komplette Busbesatzung, die das Spiel in Ulm besucht hatte, um in mehreren Fällen von Beamtenbeleidigung und Landfriedensbruch auf einem Rastplatz auf der Heimfahrt auszusagen.
Dass gerade die große Zahl von Vorwürfen darauf hindeutet, dass hier völlig willkürlich Anschuldigungen ausgesprochen werden, braucht nicht extra erwähnt zu werden.
Schikane pur.

Dies alles sind Momente, wo einem die Lust am Fansein vergehen mag. Aber sie machen einen gleichzeitig auch stärker. Der Trotz, der entsteht, treibt uns alle an, erst recht zu zeigen, dass man uns nicht unterkriegt.
So haben wir beispielsweise einen Seidenschal für die gesamte Kurve entworfen und produzieren lassen, der in Kürze zu erwerben sein wird.
Angedacht war, einen Teil des Erlöses einem charitativen Zweck zugute kommen zu lassen. Jedoch wurde uns mit der Bekanntgabe der Strafe wegen des Podests auch hier ein Strich durch die Rechnung gemacht. Dass wir soziales Engagement im Gegensatz zu anderen nicht an die große Glocke hängen, hat wohl damit zu tun, dass man damit grundverschiedene Ziele verfolgt. Unser Ziel war es, Menschen in der eigenen Stadt zu helfen. Um einen größeren Betrag zusammen zu bekommen, war ein langfristiges Projekt geplant. Bei uns stand also nicht die persönliche Profilierung im Vordergrund. Diese Worte müssen leider so hart fallen, da die Vergangenheit zeigte, dass viele dem Verein nahestehende Personen vordergründig um das eigene Standing in der Kurve und der Öffentlichkeit bemüht sind, statt um die Belange der Fans.
Trotz all dieser Tiefschläge und dem drohenden finanziellen Verlust, den wir aufgrund der unverhältnismäßigen Strafe, ausgesprochen vom eigenen Verein, erleiden mussten, haben wir uns entschieden, im Stadion nicht weiter auf etwaige Missstände einzugehen.
Lange Zeit schwebte die Idee eines kurzweiligen Supportboykotts durch den Raum, hauptsächlich allerdings, um unseren Unmut bezüglich der sich häufenden Spielverlegungen zum Ausdruck zu bringen.
Wir als Gruppe setzten uns zusammen und beschlossen einstimmig, auf derartige Maßnahmen zu verzichten.
Jedes Spiel, was nun folgt, ist ein absolutes Endspiel. Das weiß die Mannschaft, das wissen wir. Diese Spiele haben absolute Priorität, vor allen Unstimmigkeiten, die herrschen mögen.

Wir hoffen, die Leute aus der Kurve lassen sich durch die negative Darstellung und die Ernennung der SC zum Sündenbock im Fall „Spielverlegung Darmstadt“ nicht beeinflussen und legen ihr Augenmerk auf das, was wir im Stadion leisten.

Scena Chassalla 913
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braeuer99
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Re: Klarstellung - Capostand, Verein, Wolfsburg und Co

Beitrag von braeuer99 » 11. Mär 2009, 21:40

Super Beitrag !!!
Danke für das Wörter aus dem Mund nehmen .

Pontius
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Re: Klarstellung - Capostand, Verein, Wolfsburg und Co

Beitrag von Pontius » 11. Mär 2009, 21:45

Viel Schatten, viel Licht. So ist das nun mal.

Aber mal was anderes, wenig tiefgreifendes. 400 Mann im Block, da muß doch ein Schlosser dabei sein. Vielleicht meldet der sich mal. Das Alu kostet vielleicht 25€, die bekommen wir doch zusammen, gelle.

Es sieht halt nicht jeder scharfe Aluleisten auf Augenhöhe rumhängen, ich selber habe auch nur das fliegende Teil gesehen, obwohl ich lieber nur eure guten Aktionen sehe.

Alle für den KSV!!!

Hellboy
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Re: Klarstellung - Capostand, Verein, Wolfsburg und Co

Beitrag von Hellboy » 11. Mär 2009, 21:57

PRO SC
mehr gibbets nicht zu sagen
auch wenn ab und an mal licht und schatten ist aber viele waren früher auch net anders oder
Die Zeit wird es Zeigen!!!
http://www.nordkurve-kassel.de
Treu für immer

Jule
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Re: Klarstellung - Capostand, Verein, Wolfsburg und Co

Beitrag von Jule » 11. Mär 2009, 22:17

Immer weiter Scena,lasst euch durch nichts und niemanden aufhalten!Ihr seid auf einem prima Weg :wink: Den Capostand zu reparieren denke ich mal ist echt kein Ding.

Wenn nicht einfach die Scheiß Bleche auf den Zäunen wieder abschrauben, und der Capo wieder auf den Zaun! :D

Schlagge
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Re: Klarstellung - Capostand, Verein, Wolfsburg und Co

Beitrag von Schlagge » 11. Mär 2009, 22:30

Pontius hat geschrieben:Viel Schatten, viel Licht. So ist das nun mal.
[...]
Alle für den KSV!!!
Richtig Pontius! Viel Schatten, viel Licht. Oder anders ausgedrückt: Wo Licht ist, ist auch Schatten und wo Schatten ist, gibt's auch Licht.
Es wird ja wohl ein Kompromiss geben können, den Capostand von Fanseite reparieren zu können. Strafen sind in meinen Augen völlig unnütz. Sie könnten dem Vertrauensverhältnis nur weiter dämpfen.

Auch wenn es einige (wenige) Dinge gibt, die mir an dem Verhalten unseren Ultras nicht besonders zusagen, mag ich sie und zolle ihnen für ihr Tun für den Verein und der Mannschaft großen Respekt.
Ich sage es mal mit Marcus' Worten: Pro SC !!!
Jung und wild, das waren wir fast alle. Wild meine ich. Jung waren wir Älteren alle mal. Und niemand von uns war unfehlbar!

Dabei möchte ich aber die anderen Fans (und Clubs) nicht vergessen, die nicht so besonders gesangsfreudig und farbenfroh sind, aber dennoch die Mannschaft und den Verein lieben und unterstützen. Support und Liebe muss nicht unbedingt etwas mit 90-minütigen Gesang und farbenfrohen Choreos zu tun haben.
Red White Stars 1982

MW
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Re: Klarstellung - Capostand, Verein, Wolfsburg und Co

Beitrag von MW » 12. Mär 2009, 09:48

Scena Chassalla 913 hat geschrieben:Wir hoffen, die Leute aus der Kurve lassen sich durch die negative Darstellung und die Ernennung der SC zum Sündenbock im Fall „Spielverlegung Darmstadt“ nicht beeinflussen und legen ihr Augenmerk auf das, was wir im Stadion leisten.

Scena Chassalla 913
Hierzu mal ein Ausriss von mir selbst aus dem anderem Thread:
MW hat geschrieben: Ist ja auch ein uralte Methode,jemanden(hier die Ultras) ausgrenzen und ihm die Schuld in die Schuhe zu schieben.

Klappt aber mangels stichhaltiger Argumente leider bei mir nicht.Sehe die Schuld bei denen die überzogen reagieren und jeden Verbandsschwachsinn abnicken.
Habe das also längst durchschaut! 8)

nordhesse71
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Re: Klarstellung - Capostand, Verein, Wolfsburg und Co

Beitrag von nordhesse71 » 12. Mär 2009, 11:22

Man muß und darf nicht immer einer Meinung sein, das ist ganz klar und Demokratie. Aber was im Moment abgeht und wie anscheinend vieles auf eine Fangruppe abgeschoben werden soll, kann nicht sein. Wir sollten endlich mal damit aufhören uns gegenseitig Vorwürfe zu machen sondern zusammenzuhalten. Man kann sich auch als Verein nicht immer nur die Rosinen rauspicken!!! Was jetzt zählt ist die Mannschaft bedingungslos zu unterstützen damit das große Ziel erreicht wird, aber es muss auch immer auf Misstände hingewiesen werden, das geht uns schließlich alle an. Alle in der Nordkurve sollten jetzt zu euch halten und euch unterstützen, ich bin dabei! Nur vergesst nicht eure Leute im Zaum zu halten, sonst macht ihr euch selber angreifbar und seit in der Defensive und das ist immer schlecht wenn man selber Dinge anprangert.
Zu der Strafe mit dem Podest kann ich nur sagen, dass der Verein das schnellstmöglich rückgängig machen sollte, wenn man sich nicht lächerlich machen will!
Wird auch langsam mal Zeit das man miteinander redet, statt dauernd über den Thread zu kommunizieren, hier entstehen zuviele Missverständnisse.

Bis Samstag.
Löwen Fans gegen Rassismus!

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