Ein Fußball-Wochenende im Osten Deutschlands

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Loewe 400
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Beitrag von Loewe 400 » 16. Sep 2002, 18:58

In Sachen Fans, Ultras, Polizei-Willkür und Gastfreundschaft, oder:
Ein Fußball-Wochenende in Deutschlands Osten

Am vergangenen Wochenende habe ich ja -mit schweren Gewissensbissen- ausnahmsweise mal freiwillig auf ein KSV-Spiel verzichtet, um Bekannte in Brandenburg zu besuchen und mal über den eigenen Horizont zu blicken und ein bisschen was von der großen weiten Fußball-Welt zu erleben. Nachdem einer der zahlreichen KSV-Jense vergangenes Jahr in die Nähe von Berlin gezogen war, hat es sich angeboten, ihm im Rahmen des St.-Pauli-Auswärtsspiels bei Union Berlin einen Besuch abzustatten und bei der Gelegenheit gleich noch das Spiel seiner Werderaner bei Energie Cottbus mitzunehmen. Da ich auch schon immer eine gewisse Sympathie für Werder hege, ließ ich mich da auch nicht lange bitten. Und da gab es so Einiges zu erleben.


Am Samstag machten wir (mein algerischer Kumpel Amar, Jens, dessen Freundin Alina und ich) uns mit dem Zug von Berlin Zoo aus in Richtung Cottbus. Die Stimmung im Zug, in dem wir auf noch einige andere Werder-Fans trafen, war mittelprächtig bis nicht vorhanden. Wobei ich nicht einzuschätzen vermag, ob das nun daran lag, dass fan einen schlechten Tag erwischt hatte, fan -nüchtern betrachtet- noch nicht voll genug war :wink: oder fan den einen oder anderen, der die Fahrt wohl im wahrsten Sinne des Wortes zum Kotzen fand und sich diverse eingenommene Alkoholika noch mal durch den Kopf gehen ließ, nicht (mehr) riechen konnte.

Mit dabei waren jedenfalls auch Freunde der Pyrotechnik, die schon beim Einsteigen mit einem lauten „Pyromanie – jetzt oder nie“ erahnen lassen hatten, dass dieser Tag so farblos nicht werden würde. Was damit wirklich gemeint war, musste fan einige Zeit später erfahren, als irgendein Scherzkeks doch tatsächlich die glorreiche Idee in die Tat umgesetzt hatte, eine Rauchbombe im Zug zu zünden. Von wenigen Leuten, die dies anscheinend so richtig kultig fanden, wurde diese Aktion entsprechend gefeiert, während die anderen Mitfahrer nicht gerade „very amused“ waren. Auch wir zogen es vor, in dem doppelstöckigen Zug lieber den Weg nach unten anzutreten, da die Dampfentwicklung und Geruchsbelästigung nicht unerheblich war.

Unten angekommen, tat sich zunächst für ca. 10 Minuten überhaupt nichts. Wir scherzten lediglich ein wenig mit der Zugbegleiterin, die das Ganze anscheinend zunächst überhaupt nicht mitbekommen hatte. Irgendwann kam dann der Zugführer aus seinem „Kabiff“ und schnauzte ausgerechnet uns (und insbesondere Jens) an, dass für Fußball-Fans die Fahrt nun zuende sei. Nach einer Begründung gefragt, wurde erwidert, wir hätten schließlich eine Rauchbombe gezündet, und nach der Intervention wurde lapidar festgestellt, wir seien für die anderen verantwortlich und müssten diese im Griff haben. Jens platzte verständlicherweise fast vor Wut und drohte dem Zugführer mit einer Dienstaufsichtsbeschwerde. Dieser verzog sich aber schon bald wieder, und die Fahrt ging zunächst weiter. Auf dem Weg zum nächsten Halt entledigten wir uns auf Jens’ Idee hin zunächst mal unserer Werder-Schals, die wir in unsere Taschen packten. Ich mag diese Art von Versteckspiel zwar eigentlich nicht, aber man weiß ja, wie schnell einem als Fan Unrecht getan wird, und es zeigte sich noch, dass diese „Tarnung“ geschickt war. Erwartungsgemäß waren nämlich am nächsten Bahnhof einige BGS-Kollegen vor Ort, denen der Zugführer nicht nur von der Rauchbomben-Aktion erzählt sondern auch signalisiert hat, dass er sich weigere, die Fahrt fortzusetzen, weil er die Sicherheit nicht mehr gewährleistet sehe. Während wir uns mit den Beamten und der Zugbegleiterin ganz normal unterhalten konnten, sind -wie wir später erfuhren- alle grün-weiß gekleideten Fans kontrolliert worden.

Da er der Bahn wohl mehr Schaden als Image-Pflege eingebracht hätte oder vielleicht auch sonst eingesehen hat, wie albern seine Aktion eigentlich war, entschloss sich der eingeschnappte Zugführer, der bestimmt noch nicht darüber hinweg ist, dass er seine damals sicher sehr wichtige Partei-Funktion für immer verloren ist, die Fahrt dann doch fortzusetzen. Da ich mich so ganz in Zivil dann doch nicht richtig wohlfühlte, legten wir nun entgegen Jens’ Befürchtungen, was uns in Cottbus erwarten könne, wieder unsere Werder-Schals um. Wohl ein Fehler, wie sich später noch zeigen sollte. Denn in Cottbus angekommen, wurden wir nicht nur nicht vom Bahnhofsvorplatz weggelassen, sondern auch gefilzt, wie ich es noch nicht erlebt habe. Selbstverständlich wurden erst mal alle Personalausweise eingesackt, wobei das Vorgehen und die Verhaltensweise der eingesetzten Polizeibeamten (es muss sich um eine Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit gehandelt haben) dermaßen arrogant und überheblich war, wie es in Bayern nicht schlimmer hätte sein können. Mit hochgezogener Nase und schroffem Ton wurden Fragen gar nicht oder kurz und knapp unverschämt frech beantwortet. Bei diesem Auftreten hätte sich niemand beschweren können, wenn fan ausgerastet wäre und die Bullerei einen wirklichen Anlass für ihr Einschreiten gehabt hätte. Aber vermutlich wollten sie genau das auch provozieren, um im Nachhinein belegen zu können, wie „wichtig“ sie doch sind. Denn die Aussage eines Beamten Jens gegenüber, er könne sich beschweren, bei wem und wie er wolle, dann habe man womöglich am kommenden Wochenende frei, kann man nicht wirklich für voll nehmen. Schließlich ist seine Zugehörigkeit zu dieser Spezialeinheit freiwillig, also braucht er das wohl, dass er ständig auf so Sinnlos-Einsätzen ist.

Alle anwesenden Fans sind dann jedenfalls von Kopf bis Fuß kontrolliert worden. Also es wurde nicht nur abgetastet, sondern richtig durchsucht. Sogar die Schuhe mussten ausgezogen werden. Ich hab’ mich selten so scheiße gefühlt und mich an diesem Tag geschämt, dass das im weitesten Sinne Kollegen von mir sind. Die Personalausweise wurden dann nur nach und nach wieder ausgegeben (immer so 10-12 Stück pro Ausgabe). Nach dem Vorschlag eines Beamten, wir könnten die Persos auch am Stadion wieder abholen, sind wir erstmal per Taxi zu selbigem gefahren, wo man ebenfalls noch eine ganze Zeit auf die Ausweise warten musste, weil natürlich die Kollegen vor Ort von gar nichts Bescheid wussten, also weder von der Kontrolle noch über die geplante Ankunft der Kollegen vom Bahnhof. Es kam also aufs Gleiche heraus, und da Amar und ich nicht das Risiko eingehen wollten, womöglich ohne Ausweise die Heimreise antreten zu müssen, nahmen wir halt die Wartezeit in Kauf, und so fing das Spiel ohne uns an. Einige Minuten nach Anstoß war es dann schließlich doch soweit, und wir folgten den anderen ins „Stadion der Freundschaft“. Wie selbstverarschend dieser Name ist, sollte uns später noch bewusst werden. Am Eingang angekommen, folgte die nächste Kontrolle durch die örtlichen Sicherheitskräfte – schließlich hätte fan sich ja in der Zwischenzeit wieder bewaffnen können... Auch diese Leibesvisitation gemeistert, ging’s dann endlich in den Gäste-Block.

Auf eine auch nur annähernd gute Stimmung wie bei glorreichen Europacup-Spielen des SVW zu hoffen (es war erst mein erstes Spiel im Werder-Block), wäre sicherlich blauäugig gewesen. Aber auf einen wenigstens einigermaßenen Support hatte man dann doch gehofft. Doch auch hier sollte man enttäuscht werden. Die Stimmung war trotz eines gar nicht mal so üblen Spiels der eigenen Mannschaft dermaßen schlecht, dass man hätte einschlafen können. Und das „obwohl“ es Bremer Ultras gibt. Ein Haufen von ca. 25 Mann hat seine Farben zwar mehr oder weniger regelmäßig angefeuert, was aber so leise war, dass es kaum zu hören war. Und der Funke konnte von den „Ultras“ (na ja, viele Kids, wenig farbenfroh) auf die übrigen Fans eigentlich nie überspringen, und auch anders herum ließen sich die Jungs von den wenigen Sprechchören und Gesängen der „normalen“ Fans nie anstecken. Man hatte fast das Gefühl, dass die einen mit den anderen nichts zu tun haben wollten. Nur allzu gut hatte ich die Beiträge eines gewissen „Holger HB“ im Hinterkopf, der uns hier im Forum ja schon vor einiger Zeit davon überzeugen wollte, wie geil doch die Ultra-Manie sei und wie gut das Ganze in Bremen laufe. Also wenn ich dieses Spiel als Maßstab nehme, dann hoffe ich, dass wir niemals Ultras bekommen, denn noch weniger Stimmung geht kaum. Das war wirklich lächerlich!

Und wie ich mir von anderen grün-weißen sagen lassen habe, war die Stimmung an diesem Tage wirklich besonders schlecht (sonst sei sie erheblich besser), und die „Ultras“ nehme aus dem Fanblock eh niemand so richtig für voll. Soviel also zu diesem Thema.

In der Halbzeit zeigte sich dann die ganze Gastfreundschaft des FC Energie Cottbus. Die Ordner -die im übrigen das gesamte Spiel über auf den Block stierten- wiesen nämlich die Werder-Fans an, ihre Flaggen und Transparente vom Zaun zu nehmen. Begründung: Der eigenen Mannschaft sei es nicht zuzumuten, dass sie nach dem Seitenwechsel beim Angriff ständig die Gästefahnen usw. vor Augen hat. Das würde sie negativ beeinflussen, sei somit unfair und müsse weg. Hat man so was schon mal erlebt? Restlos gefrustet über diese Art der Behandlung im „Stadion der Freundschaft“ (wie gesagt...), hoffte man nun, dass dies wenigstens mit einer Heimniederlage bestraft wird. Und manchmal gibt es doch ein wenig Gerechtigkeit im Fußball, denn ausgerechnet ein Eigentor bedeutete den Werder-Auswärtssieg, der natürlich entsprechend gefeiert wurde. Nur ich war auch nach dem Führungstor (weiterhin) tieftraurig, da ich mittlerweile über die KSV-Niederlage unterrichtet worden war. Zweckoptimisten sagten voraus, dass man in der nächsten Saison eh nicht mehr nach Cottbus müsse. Wär’ ihnen (außer dem einen Möchtegern-Pyromanen namens „Deluxe“, der für die Rauchbombe im Zug verantwortlich zeichnete) zu wünschen!

Nach all den Strapazen und Schikanen des Tages zogen wir es nach dem Spiel vor, zurück zu Jens und Alina nach Potsdam-Mittelmark zu fahren und uns zuhause noch das eine oder andere Bierchen auf den Sieg zu genehmigen. Mittlerweile waren wir zu sechst, da ein befreundetes Pärchen der beiden Gastgeber aus Bremen sich noch dazu gesellt hatte. Diese wiederum hatten die Reise in die Hauptstadt mit weiteren vier Bremern angetreten, und alle standen nebenbei auch noch auf St. Pauli oder vor allem Union, so dass wir auch für den Folgetag eine größere Truppe zusammen hatten.

Nach einer kleinen Sightseeing-Tour ging die Reise am folgenden Tag also in den früheren Ostteil der Stadt. Und hier, sowohl im Stadion an der Alten Försterei als auch nach dem Spiel in der Kneipe am Bahnhof in Köpenick, sollten wir für den beschissenen Vortag mehr als entschädigt werden.

Da man aufgrund der politisch eher links gerichteten Haltung der Masse der Fans als St. Pauli-Fan auswärts nicht gerade uneingeschränkt beliebt ist (um’ s mal sehr milde auszudrücken), stellte man sich gerade im Osten, wo es leider nicht wenige Rechtsradikale beim Fußball gibt, auf Einiges ein. Aber das Einzige, was man auf der Hinfahrt einstecken musste, war „Scheiß-St.Pauli“ und „Die Scheiße kommt vom Millerntor“, also alles im Rahmen.

Im Stadion gab es zunächst mal eine sehr freundschaftliche Begrüßung durch den Sprecher a la „Hallo, liebe Freunde des FC St. Pauli! Wir freuen uns, dass es nun endlich zum ersten Aufeinandertreffen unserer beiden Vereine kommt und versprechen, Euch anders zu behandeln, als Ihr das in Cottbus erlebt habt. Herzlich willkommen im Osten Deutschlands!“ Muss also kein Einzelfall gewesen sein bei Energie. Aus den Stadionlautsprechern ertönte dann nicht nur das auf St. Pauli übliche „You’ll never walk alone“, sondern auch noch die Cover-Version von „Das Herz von St. Pauli“. Eine Geste gegnerischen Fans gegenüber, wie ich sie bisher ausschließlich vom Millerntor her kannte. Echt geil! Die Nachnamen der Pauli-Spieler wurden dann beim Ansagen übrigens von den Union-Fans nicht mit einem wie anderswo gängigen „Arschloch“ sondern mit einem beim KSV in den 80ern üblichen „Na und“ bedacht. Fand’ ich ja echt süß und bestätigt die Meinung von Jens, dass die Leute aus dem Osten im allgemeinen noch nicht so versaut (und das ist jetzt nicht sexuell gemeint) sind.

Anschließend war bei den Unionern Party-Time angesagt. Zunächst gab es eine großartige Choreographie mit Müllsäcken, Spruchbändern und Unmengen an Schals. Überhaupt scheint bei Union das halbe Stadion aus Fans zu bestehen. Zumindest erstrahlte nicht nur der Heimblock hinterm Tor sondern auch die gesamte Gerade in rot und weiß (welch’ gelungene Farbenkombination :wink: ...), also es gibt kaum jemanden, der nicht in den Farben seines Vereins gekleidet ist. Als dann die Vereinshymne „Eisern Union“ von Nina Hagen ertönte und praktisch alle FCU-Fans aus voller Kehle mitsangen, überkam mich eine gewaltige Gänsehaut. Einfach nur genial; das muss man erlebt haben!

Die Stimmung im St. Pauli-Block war sicher an dem Tag nicht die Allerbeste, aber doch deutlich besser als die der Bremer am Vortag. Und zumindest ein erfreulicher Vergleich zu den Bremern konnte gezogen werden; denn hier ließen sich sowohl Fans von Ultras zum Mitmachen animieren als auch anders herum.

Das Spiel selbst hatte einen hohen Unterhaltungswert, was sicherlich nicht nur an den sechs Toren lag. Hätte „unser“ Keeper einen besseren Tag erwischt und die meiner Meinung nach haltbaren Bälle beim zweiten und vierten Gegentor nicht durchgelassen, dann hätte man hier bestimmt nicht verloren. So aber gab es auf des Gegners Platz wieder mal nichts zu holen, und was blieb, war die angenehme Atmosphäre, die auch einige wenige Deppen, die zwischen Mitte und Ende der 2. Halbzeit irgendwas in den St. Pauli-Block abgeschossen haben und dafür vom Stadionsprecher abgemahnt wurden, nicht verderben konnten.

Nach der vom Sprecher angekündigten Wartezeit im Block ging’s für Amar und mich zunächst mal an einen Fanartikel-Stand der Union, da ich mir unbedingt für die Sammlung einen Schal mitnehmen musste, und dann zurück zum Treffpunkt, den wir mit Alina und Jens, die bei den Berlinern standen, ausgemacht hatten. Die anderen Werderaner/Unioner aus HB waren mittlerweile wieder auf dem Heimweg, und so ging’s zu viert zunächst in die Stadionkneipe „Abseitsfalle“, und dann zum Bahnhof Köpenick, wo man sich im „By Dennis“ unbedingt seinen zweiten leckeren Döner des Tages schmecken lassen musste (sehr zu empfehlen, nicht nur weil es Kräutersoße als Tzatziki-Alternative gibt!).

Während es auf dem Weg dorthin vereinzelt Pöbeleien a la „St. Pauli scheiße“ von irgendwelchen zugesoffenen assigen Typen gab, war die Stimmung in der Kneipe zunächst neutral (man hat lediglich ein „St. Pauli-Schals“-Gemurmel vernommen), schlug später aber um in ein geiles gemeinsames Abfeiern. Als Amar von der Toilette kam und von einem Unioner-Tisch gefeiert wurde, dachte ich erst, das wär’ Verarschung, aber später bat man auch noch mich dazu und lud uns zu unzähligen Getränken ein. Eh man sich versah, hatte Amar seinen braun-weißen Schal in einen rot-weißen getauscht, und auch ich „musste“ meinen Pauli-Schal schnell zugunsten eines weiteren von Union loswerden. Immer wieder wurde seitens der Unioner „Auf der Reeperbahn nachts um halb eins“ intoniert, immer wieder sollte ich ein altes Hamburger Volkslied anstimmen. Das Bier (und der Kümmerling) floss in Strömen, es war einem schon fast peinlich, weil man sich für all die Runden eh nie hätte revanchieren können. Ein Union-Fan wiederholte sich immer und immer wieder mit „Ey, Ihr Hamburger seid echt die geilsten Fans“. Natürlich gab ich auch zum Besten, dass mein Herz in erster Linie dem KSV gehört und St. Pauli nur mein Zweit-Verein ist, aber davon ließ sich niemand beirren. Man wollte uns unbedingt zum Rückspiel wiedertreffen, um auf der Reeperbahn gut einen drauf zu machen. Es war einfach eine gelöste und freundschaftliche Stimmung, wie ich sie selten zwischen zwei Fan-Lagern erlebt habe. Einer gab zwar zu, dass er eigentlich erwartet hatte, dass es Ärger geben würde, wenn man auf Paulianer treffe. Aber wir wären halt „echt die geilsten Fans“.

Leider mussten wir uns da schon um 19:30 Uhr wieder verabschieden, um unseren Zug zurück nach Kassel zu kriegen. Drei Union-Fans begleiteten uns dann sogar noch zum Bahnhof Zoo und blieben, bis sich unser Zug in Bewegung setzte. Gerührt und glücklich, wenn auch mit Niederlage im Gepäck, und auch nicht mehr ganz nüchtern, traten wir schließlich die Rückfahrt an.

Bestimmt fragt sich der eine oder die andere, was das alles mit dem KSV zu tun hat, und ich hoffe auch, dass ich mit diesem „günter-verdächtigen“ Beitrag nicht zu sehr gelangweilt hab’.
Aber ganz besonders die in der Überschrift genannten Schlagworte dürften uns besonders in der letzten Zeit so fremd nicht vorkommen, daher denke ich, dass dieser Bericht so uninteressant nicht sein dürfte (hoffe ich zumindest). Wem das dennoch zu weit ging, der möge es mir nachsehen.

Mein Fazit zu dieser Fahrt:

1.) Ein Glück, dass wir Kasseler diese Probleme der Polizei-Willkür (noch) nicht oder nur teilweise haben. Gegen diese Schikanen und Demütigungen läuft es bei uns noch milde ab. Ist zwar auch nur ein schwacher Trost, aber immerhin.
2.) Ohne Ultras haben wir nicht viel verpasst. Bei Union gibt es zwar wohl auch welche, die vielleicht sogar verantwortlich sind für die geile Choreo, die ohne die großen Massen an Fans aber auch nicht so zur Geltung gekommen wäre. Und wie man sieht, gibt es auch echte Negativ-Beispiele, wo das Gegenteil bewirkt wird von dem, was man eigentlich erreichen will.
3.) Union Berlin ist die absolute Macht in Ost-Deutschland und hat einen Sympathisanten dazu gewonnen. Man sieht, dass es auch anders geht als in Cottbus oder Rostock.


Abschließend -falls jemand mitliest- meine herzlichen Grüße an alle, die sowohl in Cottbus als auch in Berlin waren und besonders an die Party-People von Union, die wir in der Bahnhofskneipe in Köpenick kennengelernt und die uns zum Bahnhof Zoo begleitet haben!


RWG
Jens


P.S.: Jens lässt herzlich alle KSV-Fans grüßen, die ihn noch kennen, besonders die Witzenhäuser!

<font size=-1>[ Diese Nachricht wurde geändert von: Loewe 400 am 2002-09-16 19:10 ]</font>

Axel Feder
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Beitrag von Axel Feder » 16. Sep 2002, 19:34

Sehr interessanter Beitrag! Vor allem der Teil über die Ultras war sehr interessant, besonders der Quervergleich zu einem Holger_HB! Kann mich auch noch gut an seine Beiträge erinnern.

RWG Axel

Ps.: Grüß ihn bei Gelegenheit mal zurück!
Unsere Zeit wird kommen!

Lämmi
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Beitrag von Lämmi » 16. Sep 2002, 20:15

Sehr Kuzweiliger Beitrag
Danke
RWG Lämmi

Neardark
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Beitrag von Neardark » 16. Sep 2002, 20:52

Danke, hat mir sehr gut gefallen!

Neardark
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Beitrag von Neardark » 16. Sep 2002, 20:52

Danke, hat mir sehr gut gefallen!

KSV-Jens
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Beitrag von KSV-Jens » 16. Sep 2002, 23:03

@Löwe
Natürlich hatte Dein Bericht die eine oder andere Länge, aber er war trotzdem sehr lesenswert. Es gibt also solche und solche Erfahrungen. Und manche sind solcher.

Ich bin übrigens schon länger Union-Sympathisant. Das ist aufgrund dieses Berichts ja nicht gerade schlechter geworden. Solche "Zünder" würde ich übrigens eigenhändig ausliefern. Dann hat man als Fan wenigsten irgendwann mal wieder ein bißchen mehr Ruhe mit der Polizei. Die an der Grenze zu Polen scheinen ja nicht gerade von guten Eltern zu sein. Da kann ich mir auch ausmalen, wie die mit anderen Volksgruppen umgehen... brrrrrrrrr

RWG
Jens II
(einer der KSV-Jense - ist schon krankhaft...:grin:)

Loewe 400
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Beitrag von Loewe 400 » 17. Sep 2002, 13:19

Moin, Leute!

Freue mich über die positive Resonanz!

Was den "Zünder" betrifft, KSV-Jens: Den bekam ich auch erst zu Gesicht, als wir den Bahnhof, an dem die BGS-Kollegen einige Werder-Fans kontrolliert hatten, schon wieder in Richtung Cottbus verlassen hatten. Natürlich trug er zivil und wurde nicht kontrolliert. Dementsprechend ungehalten wurde er auch von unschuldigen, kontrollierten Fan-Kollegen wieder nach oben komplimentiert, als er sich unten in der Klo-Warteschlange anstellen wollte. Mit der Drohung, beim nächsten Mal werde man ihn anschwärzen, was dieses Mal noch nicht geschehen sei.

Aber Du hast schon Recht; normal sollte man bei diesen Typen nicht Gnade vor Recht ergehen lassen. Denn sie tragen nicht gerade zur Entkriminalisierung der Fans bei...

Cartman
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Beitrag von Cartman » 17. Sep 2002, 16:15


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