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von blumi » 1. Nov 2006, 00:56
Nun gut. Gebe auch ich hier meinen Senf dazu. Langer Text mit viel Kritik.
Ich habe G. bei meinem ersten Heimspiel der Löwen wahrgenommen. Er ist ein Fan der aus der Masse heraussticht, da er sich nicht in ein konformes Schema pressen lassen will, was ich sehr gut verstehen kann. Er ist ein Unikum, das aber auch zu recht, denn soweit ich Kenntnisse darüber habe, hat G. in all den Jahren nur 2-3 Spiele überhaupt des KSV verpasst/nicht sehen können. Er ist einer unter uns allen, doch ist er nicht nur durch interessante und bestechend oft an der Wahrheit und Substabz des Vereins/Fußballs kratzenden Kommentare im Hessenlöwe und im Forum aufgefallen. G. ist für mich nicht einfach nur ein Fan von vielen, er ist, das soll jetzt bloß nicht abwertend erscheinen, eine Art Maßkottchen, ein Glücksbringer und vor allem ein fester Bestandteil der Fanszene und der Tribüne des KSV. Ich kann mich an kein Spiel erinnern an dem er gefehlt hat; und man grüsst ihn. Ob nun aus alter Bekanntschafft oder aus bloßem Respekt/Ehrfurcht. Er grüßt auch gerne zurück, da er mit Sicherheit keinen den er nicht kennt vorverurteilt.
Solch einen Fan wie Günther schätze ich nicht so ein, dass er sich von zwei Vorfällen rund um die Stadien der RL entmutigen lässt. Im Gegenteil, ich halte G. für einen kassel-neutralen sachlichen Analytiker und äusserst sachlich abwägenden Fan, dem einfach gerade wie vielen anderen auch derartig der Kragen platzt. Der lieber fernbleibt, so dass es hier nicht zu unschönen Äusserungen kommt. Mir reicht es in manchem Punkt auch. Ich habe aber auch nicht den gesamten Leidensweg der langjährigen Fans durchgemacht, um hier meinem Unmut Luft machen zu wollen. Bei G. und anderen kann ich das gut nachvollziehen.
Sollte der Profifussball, bzw. der KSV (somit auch seine Sicherheitsabt.) schon in diesen Niederungen angekommen sein, in denen man es sich leisten kann, mit wirklich langjährigen Fans derart hart ins Gericht zu gehen (Fahnenanbringung), sie so zu behandeln als wären sie wie der "gewöhnliche Stadionmob", der gerne mal auch aus Rentnern, Ultras, Fans und Vätern mit Familie besteht, kann man dem Verein nur Versäumnisse im Umgang mit seinen Geldgebern bescheinigen.
"Ohne deine Fans da wärste gar nix" zählt auch hier. Keine Zuschauer, kein Sponsor, kaum TV, keine Einnahmen. Umso ärgerlicher das die Vereinsführung, obwohl sie seit Wochen um diese Mißstände wissen sollte, weder eine Verlautbarung, noch Taten für sich hat sprechen lassen.
Da werden wie vor ein paar Spieltagen geschehen, Handzettel von der Exekutive verteilt, auf denen um Nachsicht wegen der neuerlichen (Sicherheits-)Situation im RL-Stadion aufgerufen wird, und was passiert; Ein Schei**dreck. Alles bleibt beim Alten, bzw. es wird durch Protex nix verbessert. Ich habe meinen Teil eingelöst und ein paar Spieltage Verständnis aufgebracht; wer hat seinen Teil nicht eingelöst? Die Exekutive. Die haben die Lösungen und Strategien der OL einfach für die RL übernommen und kommen jetzt nicht mit 1500-2000 Zuschauern mehr zurecht. Schon gar nicht damit, das sich auf Grund der Überdachung und der günstigen Preise wesentlich mehr Familien auf der Nordtribüne einfinden. Das schafft bei einer drohenden Eskalation natürlich extreme Situationen, da Väter ihre Kinder zuallererst aus dem Stadion kriegen wollen, statt sich wegen einer Drohenden Schlägerei mit Tränengas eindecken zu lassen. Solche Leute kommen nie wieder ins Stadion.
Ich hör schon wieder die Stimmen; Ihr auf den Tribünen seid doch Schuld an der Gewalt und an den Zuständen in den Stadien der Nation. Bullshit. Wir sind wie ihr, nur das wir unsere Mannschaft zwar mit weniger Kohle, aber umso mehr mit Leidenschaft, Entschlossenheit und Geschlossenheit unterstützen. Dafür sind wir aber auch auf mit etwas mehr Leidensfähigkeit ausgestattet wie der gemeine Fan auf der Haupt. Ich trage jedes zweite Wochenende meine Kohle ins Auerund, ich erwarte dafür keinen erstklassigen, sondern bodenständigen Fußball. Aber am meisten kann ich doch erwarten, dass ich als Fan ernst- und wahrgenommen werde, und nicht wie manche Fans im Stadion, wie Erstklässler behandelt werde.
Man nimmt somit nicht nur den Betroffenen den Spass am Fussball und am Stadionbesuch, sondern auch den (un-)beteiligten, die von solchen Fans profitieren.
Daher mein Aufruf an die Beteiligten, äußert euch endlich, ändert die Problembereiche und schafft für alle Zuschauer und Beobachter (die es zur Genüge auch ausserhalb des Stadions gibt) endlich zufriedenstellende Verhältnisse.
"Wenn morgen die Sonne ins Meer fällt, ist das Leben zu Ende." M.H.
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