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von Stehplatznörgler » 3. Sep 2006, 13:12
Selbstkritischer Artikel aus meiner 2. Heimat:
Quelle:
Publikation: Sonntag Aktuell
Regionalausgabe: Südpfalz
2:0 für Hessen Kassel
Personalwechsel bei FCK II ein Eigentor
Kassel (dbo). Die Maßnahme, einigen Profis Spielpraxis zu verschaffen, erwies sich als Eigentor. Obwohl gestern gleich sieben Spieler aus dem Zweitliga-Kader in der Anfangself standen, verlor der 1. FC Kaiserslautern II bei Hessen Kassel mit 0:2 (0:0) und bleibt somit Schlusslicht der Fußball-Regionalliga Süd.
Gerade für einen weggeschlagenen Ball mit Gelb verwarnt, stieg Ismael Bouzid an der Seitenlinie hart gegen Jan Fießer ein und kassierte die gelb-rote Karte (45.+2). Beide Aktionen verdienten sich das Prädikat „völlig unnötig" und schwächten die Mannschaft entscheidend. „Der Platzverweis hat uns das Genick gebrochen", urteilte FCK-Trainer Alois Reinhardt.
Nur in der Anfangsphase der Partie vermochten die Lauterer zu gefallen. Zwei frühe Kopfballchancen für Steffen Bohl (5., 7.) weckten Hoffnungen, die jedoch schnell platzten. Als Marcel Ziemer knapp an einer Lexa-Flanke vorbeischrammte und die Kasseler den Nachschuss von Lancos abblockten (28.), ahnte niemand, dass dies die letzte gefährliche Szene der Lauterer an diesem Nachmittag bleiben sollte.
Hessen Kassel drehte ab Mitte der ersten Hälfte von Minute zu Minute mehr auf, scheiterte aber immer wieder am mit Abstand besten Lauterer, Torwart Florian Fromlowitz. Nach 19 Minuten eröffnete KSV-Mittelfeldspieler Athanasios Noutsos mit einem 40-Meter-Freistoßhammer ein kleines Privatduell, das der FCK-Schlussmann in mehreren Etappen für sich entschied.
Die Hausherren bezwangen ihn und seine Mannschaft wieder einmal durch eine Standardsituation: Im Anschluss an einen Eckball wuchtete der Kasseler Stürmer Thorsten Bauer den Ball ins Netz (60.). Danach plätscherte die Partie vor sich hin, bis der gerade eingewechselte Julio Cesar für Daniel Beyer das 2:0 auflegte (88.).
Selbst die Auswechslungen von Totalausfall Nicolas Pavlovic und des bis auf einzelne Lichtblicke indisponierten Stefan Lexa machten die FCK-Offensive kaum gefährlicher. Der unglücklich agierende Marcel Ziemer war vorne auf sich alleine gestellt.
Selbst die späte Hereinnahme von Alper Akcam vermochte dem Angriffsspiel keine Impulse mehr zu geben. „Da haben uns in Unterzahl der Glaube und die Kraft gefehlt, um entscheidender in die Spitze zu stoßen", analysierte Coach Reinhardt.
Die mangelnde Durchschlagskraft gilt als Hauptursache der nach sechs Spieltagen bereits misslichen Lage. Noch immer ist deswegen auch das Thema Neuverpflichtungen nicht vom Tisch, da derzeit arbeitslose Spieler auch nach der im August abgelaufenen Transferperiode unter Vertrag genommen werden können. In dieser Verfassung braucht die Mannschaft dringend eine Verstärkung, die fest im Regionalligakader positioniert ist, will sie nicht zum Prügelknaben der Liga werden.
Hessen Kassel: Adler - Gölbasi, Schönewolf, Suslik, Keim - Busch, Fießer (46. Klinger) - Beyer, Noutsos (70. Oliev), Wagner - Bauer (87. Cesar)
1. FC Kaiserslautern II: Fromlowitz - Gaebler, Bouzid, Rösner, Lehmann - Lexa (61. Kessel), Schäfer, Lancos (81. Akcam), Bohl - Ziemer, Pavlovic (46. Calamita)
Tore: 1:0 Bauer (60.), 2:0 Beyer (88.) - Gelbe Karte: Wagner - Gelb-Rote Karte: Bouzid (45.+2) - Beste Spieler: Beyer, Busch - Fromlowitz, Schäfer - Zuschauer: 5250 - Schiedsrichter: Hofmann ( Ansbach).