Vielleicht interessiert sich ja der ein oder andere für den Artikel vom Nachwuchstalent Mario Wörmann. Ich jedenfalls werde seinen Weg gespannt weiter beobachten und würde mich riesig freuen jemanden aus meinem Heimatverein mal in der Bundesliga sehen zu dürfen.. Mit der Unterstützung des Vaters dürfte das eigentlich kein Problem sein.


Mario Wörmann, einer der Sieger der Reusch Eventserie RTT/RTC wechselte ins Fussballinternat von Bundesligist SV Werder Bremen. Beim Fotoshooting dabei: Die Bundesligatorhüter des SV Werder, Andreas Reinke(links) und Pascal Borel (rechts)
Als wir im Jahr 2002 zum ersten Mal die Reusch Talent Trainings durchführten, war es unser Ziel jungen Torhütern zum einen ein professionelles Torwarttraining zu bieten und zum anderen Talente zu entdecken, um diese auf ihrem Karriereweg zu unterstützen. Der 14-jährige Mario Wörmann hat es geschafft, die weiteren Schritte in Sachen Profitorhüter zu gehen.
Der zweimalige Sieger des Reusch-Talent-Camps erzählt mit seinen eigenen Worten, wie er entdeckt wurde und wie es zum Vertragsabschluss mit Werder Bremens Fußballinternat kam:
Mein Fußballanfang war alles andere als rosig. Nachdem ich mit 6 Jahren mein erstes Training bei der JSG Bad Wildungen Freidrichstein absolviert habe, war mein Vater als ehemaliger Oberligatorhüter von seinem Sohn so enttäuscht, dass er meine neuen Fußballschuhe in den Bach hinter unserem Haus schmiss, und mir sagte: "Du wirst nie ein Fußballer!".
Ich antwortete meinem Vater "Du kannst auch keinen Fußball spielen " und rannte weinend weg.
Dieses Erlebnis hatte in mir einen besonderen Ehrgeiz entwickelt. Von diesem Tag an, trainierte ich täglich in jeder freien Minute. Ein Jahr später wollte ich es nochmal mit dem Fußball versuchen.
Nach den ersten zwei Trainingseinheiten in meinem Heimatverein, waren meine Trainer von mir begeistert. Und auch mein Vater musste neidlos anerkennen, dass mein Trainingsfleiß sich bezahlt gemacht hat und ich durchaus Talent mitbringe. Ich spielte im Sturmzentrum und schoss pro Spiel zwischen fünf und zehn Tore.
Mein Ehrgeiz kannte keine Grenzen – ich begann zusätzlich zum normalen Training auch beim Torwarttraining mitzutrainieren.
Hier erkannte mein Vater das große Talent, weil ich trotz meines Alters eine enorme Sprungkraft, ein gutes Stellungsspiel, schnelle Reaktionen und gute "Flugeigenschaften" hatte.
Auch im Verein und der Bezirksauswahl wurde ich des öfteren bei wichtigen Spielen im Tor eingesetzt - und jedes Mal wusste ich zu überzeugen. Bald schon wurde der KSV Hessen Kassel auf mich aufmerksam und nach zwei Probetrainings mit Torwarttrainer Michael Gibhardt bekam ich die Möglichkeit nach Kassel zu wechseln.
Schon damals sah ich den Wechsel nach Kassel als Sprungbett, um einen Vertrag mit einem Bundesligafußballinternat zu bekommen.
Beim KSV Hessen Kassel spielte ich von Beginn an als jüngerer Jahrgang in der D1 und war sofort Leistungsträger. Ich absolvierte jetzt tägliches Torwarttraining - abwechselnd mit Michael Gibhardt und meinem Vater. Obwohl ich in der Saison 2003/2004 noch D Jugend spielen konnte, wurde ich in den Kader der C1 Jugend des KSV Hessen Kassel (Oberliga) aufgenommen.
Im Mai 2003 nahm ich am Reusch Talent Training (RTT) in Kassel teil. Der Beste aus jedem Jahrgang durfte dann beim Endausscheid in Grünberg dabei sein. Nach Trainingsende fuhr ich mit meinen Eltern frustriert nach Hause. Die Entscheidung der Jury würden wir zwar erst später erfahren, aber ich machte mir keine großen Hoffnungen.
Als ich am Montag aus der Schule kam, rief mich Thilo Höpfl von Reusch an und sagte: "Mario, du hast das RTT in Kassel gewonnen!" Meine erste Reaktion war: "Veräppeln kann ich mich selber." Er antwortete: "Der Thilo veräppelt keinen!"
Ich hatte es geschafft und wurde vom 03.-05.10.2003 zum Endausscheid der besten Nachwuchstorhüter eingeladen! Es war mein Traum auch diesen Wettbewerb zu gewinnen. In Grünberg absolvierten wir unter Rainer Dinkelacker (den ich für den besten Torwarttrainer halte) und seinen Torwarttrainerkollegen ein dreitägiges Training der Spitzenklasse. Auch Bundesligatorhüter Andreas Menger war dabei. Meine Verbissenheit und mein unbändiger Wille zu siegen, wären mir jedoch fast zum Verhängnis geworden. Denn das Reusch-Team bestätigte mir zwar eine super Leistung, aber mit meiner Verbissenheit könne ich mir durchaus selbst im Weg stehen.
Als am Sonntagnachmittag bei der Siegerehrung mein Name vorgelesen wurde, konnte ich meine Freudentränen nicht verbergen. Ich weiss, ich habe der Firma Reusch sehr viel zu verdanken. Der Siegerpreis war ein Ausrüstervertrag mit Reusch. Von da an ging alles schnell. Mehrere Bundesliga Scouts waren bei der Auswahl anwesend gewesen und so bekam ich mehrere Einladungen zu Probetrainings.
Im Februar 2004 überzeugte ich die SV Werder Bremen Trainer Harald Albrecht, Torsten Bolder und Horst-Dieter Höttges in einem 4-tägigen Probetraining. Ich bekam eine Vereinbarung für den Perspektivkader (U14) und konnte jeden Monat einmal im Bremer Jugendinternat wohnen und durfte mit Sonderspielgenehmigungen für den SV Werder Bremen spielen. Hier hatte ich wieder die Möglichkeit mein Talent unter Beweis zu stellen.
Ein Jahr nachdem ich das Reusch-Talent Camp gewonnen hatte wurde ich als Titelverteidiger zum RTT nach Kassel eingeladen. Auch hier konnte ich die Jury wieder überzeugen und kam zum Endausscheid nach Grünberg, wo die erneute Wahl zum besten Nachwuchstorhüter der E bis B Jugend stattfand.
Der Reuschtorwarttrainer Rainer Dinkelacker und seine Kollegen sowie Sven Scheuer, ehemaliger Torhüter von Bayern München, hatten in den drei Tagen alles von uns abverlangt.
Als ich dann erneut in meiner Altersklasse gewonnen habe, kannte mein Jubel keine Grenzen. Besonders habe ich mich gefreut, dass Rainer Dinkelacker nicht nur meine Leistungssteigerung sondern auch meine nicht mehr ganz so verbissene Art lobte. Trotzdem - ohne Trainingsfleiß, Talent und Ehrgeiz kann man kein höherklassiges Ziel erreichen.
Ich persönlich habe der Firma Reusch sehr viel zu verdanken.
Ohne die Reusch-Talent Trainings hätte ich mein Ziel, einen Internatsplatz zu bekommen, wahrscheinlich noch nicht erreicht. Mit Thilo Höpfl habe ich bei der Firma Reusch einen guten Ansprechpartner und ich hoffe, dass mein Ausrüstungsvertrag, obwohl ich dieses Jahr nicht am RTT teilnehmen kann, verlängert wird. Auf alle Fälle werde ich bei der Endausscheidung in Grünberg 2005 als Gast vorbeischauen, um mich nochmals bei allen Torwarttrainern zu bedanken.
Zur Zeit bin ich aktueller Hessenauswahlspieler und spiele ab Sommer 2005 für die Bremer Landesauswahl. Am 01.07.2005 ziehe ich in das Werder Internat ein.
Ich kann allen Nachwuchstorhütern nur raten: besucht die RTT`s - sie können ein Sprungbrett für eine Torhüterkarriere sein!
Euer Mario Wörmann