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von Beaker » 9. Sep 2012, 17:43
Sehr geehrte Damen und Herren RoterBrauser & OzzyRBL,
zuallererst möchte ich meine Faszination darüber zur Kenntnis bringen, dass man dank Ihres Beitrages in der Tat den Eindruck gewinnen kann, dass es so etwas wie koordinierte Fanclubs Ihres Produktes gibt. Dies entzog sich bis zu Ihrem Statement meiner Kenntnis und soll Ihnen als Feedback dienen. Nun jedoch zu Ihrem Anliegen, welches ja vergleichsweise facettenreich ausfällt:
Sie stellen Ihre Eingangsfrage, wie oft sich "Traditions-Fans" noch auf die Kosten Ihres Produktes profilieren sollen, schon unter der falschen Annahme. Für Sie persönlich und Ihr Produkt sollten wir die Fragestellung eher dahingehend erörtern, warum eine Absage von Testspielen Ihres Produkts eine Profilierung darstellt - Union Berlin, der KSV Hessen Kassel, der Chemnitzer FC und nunmehr auch die Kickers Offenbach wählten diese Option schließlich erst nach Protesten der unterstützenden Fangruppen. Ein nahezu einmaliger Vorgang des deutschen Fußballs, zumindest in derlei Ausmaß. Und Sie gehen recht in der Annahme, dass dies zu großen Stücken auf Intoleranz basiert. So wie es auch eine Form der Intoleranz ist, wenn man dem etwas müffelnden Nachbar eben keine Einladung zum Grillfest macht. So wie es eine Form der Intoleranz ist, seine Kinder in ein süddeutsches Internat zu schicken, um den Umgang zum niederen Fußvolk zu meiden. Sie werden sicherlich zustimmen, dass dieses Verhalten alles andere als rühmlich, jedoch einer Logik folgend ist, die es schlicht zu akzeptieren gilt.
Ihr Vorschlag bezüglich der Verträge ist auf dem ersten Blick in der Tat eine Alternative, allerdings sehen wir das damit verbundene Problem in folgender Fragestellung: Wieso ein Risiko dort eingehen, wo ich keinen Gewinn erzielen kann? Oder einfacher: Wer würde diese Verträge unterschreiben? Außerdem sind die Testspiele gegen durchaus honorige Namen der Fußballlandkarte wie beispielsweise der SG Sonnenhof Großaspach und dem Goslarer SC zur größten Zufriedenheit Ihres Produktgremiums verlaufen, ohne die Tests gegen Spitzteams anderer europäischer Ligen überhaupt näher zu erwähnen!
Bezüglich des Spiels RB Leipzig gegen Lok Leipzig ist es in der Tat eine Dreistigkeit, Sie als Zuschauer mit dem Wort Prostituierte zu titulieren. Zum einen, da Sie in Ihrer Tätigkeit inhaltlich ja wohl eher Voyeuren gleichzusetzen wären - denn schließlich bieten Sie keine, sondern nehmen ja eine Dienstleistung in Anspruch - und, viel entscheidener sind Sie als Zuschauer natürlich steuerlich gänzlich anders zu klassifizieren als Selbstständige. Ihre Vorschläge zur Organisation des nächsten Stadtderbys werten wir als wohltuend visionär wie auch deeskalierend und möchten Ihnen eine berufliche Zukunft im Rahmen des Innenministeriums freundlichst ans Herz legen, um diesen auch das nötige politische Gewicht zu verleihen.
Hochachtungsvoll,
"Genial an Kassel ist, die wenigen Möglichkeiten hier einfach nutzen zu müssen.
Du bist zwar nirgends, kannst aber im Handumdrehen überall sein. Das ist wenig Silicon, aber viel Valley..."