Ich finde seine Frage, ob genug in puncto Sponsorenaquise getan wird, ist durchaus berechtigt. Natürlich weiß man nicht, was hinter den Kulissen bei EFM getan wird, aber Fakt ist, dass uns auch der neue Vermarkter außer Bad Zwestener noch keine neuen Sponsoren eingebracht hat. Innerhalb von 6 Monaten ist das nicht grad die Welt... Die Frage ist, ob man nur wartet, bis die Sponsoren von sich aus Interesse zeigen, oder ob intensiv Klinken bei potentiellen Geldgebern (auch bei großen Unternehmen!) geputzt werden. Das, was EFM uns bisher eingeworben hat, lässt zumindest Zweifel zu, ob da alles getan wird...
Hab auf der EFM-Seite übrigens einen Artikel aus dem IHK-Magazin zur Sponsoren-Situation beim KSV gefunden:
KSV Hessen offeriert viel versprechende Marketingchancen
Ein Plus für alle Profis: Spannung liegt in der Luft. Nur noch wenige Tage, dann steigt das Derby des KSV Hessen Kassel gegen den FSV Frankfurt im fertig renovierten Auestadion. Anfang Mai, wenn der Kasseler Traditionsverein gegen Bayern II antritt, soll auch die Flutlichtanlage funktionieren. Der absolute Höhepunkt aber könnte Ende Mai die Qualifikation zur 3. Liga sein. Das dürfte ein Feuerwerk – nicht nur der Gefühle – wert sein.
Sportliche Highlights in einer modernen Sportstätte – bleiben da überhaupt noch Wünsche offen? Ja, ganz sicher. Denn Sportvereine dienen heute beileibe nicht nur der Ertüchtigung von Körper und Seele. Ab einer bestimmten Klasse sind sie Wirtschaftsunternehmen, die sich der harten Konkurrenz stellen und im schonungslosen Markt als wettbewerbsfähig behaupten müssen. Die sportlichen Leistungen sind da nur die eine Seite der Medaille, erfreuen Fans wie Mannschaft gleichermaßen, sichern den Klassenerhalt oder gar – aufstieg, puschen das Image der Heimatregion und dienen nicht zuletzt als Basis für die darauf beruhende Wirtschaftskraft. Auf der anderen Seite stehen oftmals ein Millionenetat geprägt von mäßigen Einnahmen, teuren Spielereinkäufen und – mit ein bisschen Glück und vor allem kluger Strategie – Sponsorengeldern, die als Finanzspritzen nicht selten das Zünglein an der Waage sein können für wirtschaftlichen Erfolg oder Misserfolg. Denn: Insolvenzen machen auch vor Fußballtoren nicht halt.
Wie ist nun der KSV Hessen Kassel in Sachen Sportsponsoring aktuell aufgestellt? Um es in einem Satz zu sagen: Gar nicht schlecht, aber gegen ein bisschen mehr wäre auch nichts einzuwenden. Schließlich gibt es Gründe en masse, um das Geschäft des Sportsponsorings für beide Partner zum Plus werden zu lassen. Die Rede ist schließlich nicht vom Social sondern vom Profi Sponsoring, das nach den Gesetzmäßigkeiten des Marketings das B-to-B oder B-to-C-Geschäft nachhaltig positiv beeinflussen kann. Immer vorausgesetzt, dass der entsprechende Sportverein als Image- und Werbeträger gute Voraussetzungen zu bieten hat.
Davon allerdings ist KSV-Manager Marc Arnold ebenso überzeugt wie Karl-Heinz Reinhardt, der für die EFM Facility Management AG die KSV-Projektleitung in Sachen Marketing vor gut sechs Monaten übernommen hat. Attraktiv ist der KSV Hessen Kassel für Sponsoren ihrer Ansicht nach vor allem deshalb, weil er:
• ein Fußball-Traditionsverein und deutschlandweit bekannt ist,
• einer der mitgliederstärksten Monosportvereine Hessens ist,
• sportlich und wirtschaftlich erfolgreich in professionellen Strukturen arbeitet,
• als Zuschauermagnet in einem großen Einzugsgebiet wirkt und
• ein gut funktionierendes regionales Netzwerk vorzuweisen hat.
Hinzu kommt, dass Fußball eben als die Sportart Nummer 1 in Deutschland gilt, demzufolge in der Medienberichterstattung nicht zu toppen ist und auf die Mehrheit der Sportbegeisterten eine ungeheuer starke, emotionale Faszination ausstrahlt.
Genau diese Vorteile wissen bereits zahlreiche Sponsoren des KSV Hessen Kassel zu schätzen und binden die mit dem Sponsoring verbundenen werbetechnischen Maßnahmen geschickt in ihr sonstiges unternehmensspezifisches Marketingkonzept ein. 90 Prozent von ihnen kommen aus der Region, etwa 10 Prozent sind überregionaler Herkunft. Gemäß ihres Sponsoringvolumens unterscheiden sie sich in sporadische Förderer, Partner (ab 10 000 €/a), Co-Sponsoren (50-100 000 €/a), Premiumsponsoren (ab 100 000 €/a) bis hin zum Hauptsponsor. Aktuell ist das der Versicherungsspezialist MEG AG. Er bezuschusst laut KSV-Manager Marc Arnold mit 300 000 €/a den laufenden Etat von rund 1,9 Mio. € Volumen, der insgesamt zu etwa 50 Prozent mittels Sportsponsoring ausgeglichen ist. Keine Frage, die Hauptwerbefläche auf dem Trikot der KSV-Spieler gehört der MEG AG, während andere Werbeflächen und –möglichkeiten gemäß des Sponsoringvolumens genau in spezielle „Pakete“ geschnürt, bestimmt und benannt sind.
So ein Förderpaket könnte beispielsweise aus Sicht des Unternehmens ein einfacher Einstieg in das Sponsoring beim KSV Hessen Kassel sein. Interessanter wird’s für beide Geschäftspartner, wenn sich die investierte Summe im fünf- bis sechsstelligen Bereich befindet. Genau hier, nämlich im wirtschaftlichen Mittelfeld, soll jetzt auch der Schwerpunkt der KSV-Sponsoring-Akquise liegen, um neben dem Hauptsponsor MEG AG und nun ersten wichtigem Premiumpartner Martini Brauerei und erstem Co- Sponsor Bad Zwestener Quellen weitere finanzielle Schwergewichte ins Boot zu holen.
Das Sportsponsoring ganz individuell zu gestalten und optimal in die spezifische Marketingstrategie des Unternehmens einzubinden, hat dabei für Karl-Heinz Reinhardt, KSV-Projektleiter Marketing, oberste Priorität. Als Geschäftsführer der EFM Facility Management AG in Erfurt, einer Projektsteuerungs- und Vermarktungsgesellschaft, verfügt er über ebenso viel Kompetenz wie Erfahrung, kennt die sportliche Szene Nordhessens einschließlich der beiden anderen Größen MT Melsungen und Kassel Huskies aus dem Effeff und ist nicht zuletzt an der Projektplanung der Multifunktionshalle beteiligt. Keine Frage also für ihn, dass ein Vertragsabschluss in KSV-Sportsponsoring immer eine gründliche Analyse, Beratung sowie ein begleitendes Controlling beinhaltet, um dem fördernden Unternehmen bestmögliche Ergebnisse seines Engagements zu sichern. Das Ziel der intelligenten Marketingmaßnahme in der Sportwelt ist dann fast immer zweigeteilt. Einerseits die Steigerung des Umsatzes und Gewinns und damit des wirtschaftlichen Erfolgs. Andererseits ein Imagezuwachs als Förderer in der Region und über deren Grenzen hinaus.
Cornelia Harberg
IHK-Magazin Wirtschaft Nordhessen 3.2008
01.03.2008 | IHK-Magazin