Der Stachel in der Bayern-Szene sitzt schon tief. Und da tragen auch die Kollegen Hoeness, Rummenigge sowie der Herr Fanbeauftragte Aumann (

) etc. eine gewisse Mitschuld.
Die Bayernfans an sich sind untereinander ziemlich verfeindet. Die einen wollen ihren beknackten Trompeter hören, die anderen haben den totalen Hass auf die Schickeria und lehnen alles ab, was von denen angestimmt wird. Andersrum genauso. Sowohl ein Generationenkonflikt als auch beträchtliche Mentalitätsunterschiede. DerBayernanhang kommt nun mal recht konservativ daher und die Ultras sind das krasse Gegenteil und USP nach Bochum ihre besten Freunde (MW kann es mit Grauen bestätigen).
Mich hat Bayerns Anhang supportmäßig wenn überhaupt nur auswärts auf internationalem Parkett überzeugt. Ihre Auftritte im Delle Alpi oder im Guiseppe Meazza waren schon gut. Allerdings haben sie es auch nicht ganz so weit bis dahin und die ganzen Stadionverbotler (da gibt es so einige und die meisten - zumindest was die Ultraszene betrifft - sind absolut unberechtigt

) dürfen mit rein. Außerdem steht im Europacup nur der harte Kern zusammen und die anderen Millionen Bayern-Hardcorefans (hat der Rummenigge mal behauptet) kleben vorm Fernseher.
"Keine Stimmung? Da seid ihr doch für verantwortlich."
Er hat an sich schon recht mit dieser Aussage. Nur wenn der einzig funktionierenden und zumindest ein wenig Stimmung erzeugenden Gruppe wie der Schickeria ständig Knüppel zwischen die Beine geworfen werden gestaltet sich das als sehr schwierig wenn nicht gar unmöglich.
Generell lässt sich zu den Bayernfans auch noch sagen: die Mehrheit von ihnen hält ja nicht zu den Bayern, weil dass ihr local team ist sondern sie haben es sich ausgesucht (ich damals mit 8 Jahren ebenfalls), weil es am erfolgreichsten Fußball spielt, weil man alle Akteure gut kennt und viele deutsche Nationalspieler da kicken. Bayern ist quasi das Juve von Deutschland. Die Turiner an sich unterstützen Torino Calcio und besitzen trotz chronischer Erfolglosigkeit sogar den höheren Zuschauerschnitt in der Stadt. Auswärts dagegen hat Juve fast überall ein Heimspiel. Und deswegen kommen 90% der FCB-Fans nicht aus Oberbayern sondern aus ganz Deutschland. Was wiederum zur Folge hat, dass bei jeder Partie von München Rot trotz einer großen Allesfahrerszene immer wieder Tausende neue Gesichter dabei sind, die gar nicht mit der Fanbasis verwurzelt sind. Man kann schließlich nicht 17mal die Saison plus diverse (EC)-Pokalauftritte obendrauf von Gera, Flensburg oder Remscheid nach München eiern. Selbst einige Dauerkartenbesitzer der Südkurve fahren in einer Saison nur drei-, viermal zu einem Spiel runter. Wie soll sich so ein vernünftiger Support entwickeln? Ok, auf Schalke ist die Stimmung trotzdem gut, die haben ebenfalls in ganz Deutschland Anhänger (selbst beim KSV

), aber sie haben nicht so viele erfolgsverwöhnte „Fans“ unter sich (wie auch, hehe

), die sofort rummotzen, weil man gegen Rostock daheim nur 3:0 gewonnen hat statt 5:0 oder weil man in fünf Jahren nur dreimal die Schale geholt hat. Ist halt ne andere Mentalität. Daher behaupten einige Bayern – und ich nehme ihnen das auch durchaus ab - , dass sie sich mal den Abstieg in Liga 2 “wünschen“ würden, nur damit sie das ganze Eventpublikum einfach mal eine Saison in Ruhe lässt und die Anhänger unter sich sind, die auch dann zu Bayern halten, wenn es sportlich überhaupt nicht läuft. Diesen Wunsch kann ich gut nachvollziehen.