Oh Gott, jetzt machen wir aber einen gewaltigen Zeitsprung in die Vergangenheit...
Aber sowas ist man in derlei Diskussionen ja schon gewohnt. Lasst den Deutschen bloß nicht abschließen mit seiner Geschichte. Nicht auszudenken, wenn gestern auch noch Montag gewesen wäre.
Ich glaube nicht, dass die ganze Diskussion in 2015 versandet. Sicherlich wird auch Dresden nicht bis Sommer durchspazieren, aber die Probleme werden eher größer als kleiner. Geschätzt wird, dass Deutschland dieses Jahr nochmal 300.000 neue Asylbewerber verkraften muss. Und ich spreche ausdrücklich von "verkraften", weil die Städte und Gemeinden schon heute nicht mehr wissen, wo sie die Leute noch unterbringen sollen und die Länder die Kommunen mit den Aufgaben schlichtweg allein lassen. Und behelfen sich die Behörden mit Zelten und Containern, dann hat man am nächsten Morgen linksalternative Empörung vor der Tür, Mittags Strafanzeigen, Dienstaufsichtsbeschwerden etc.gegen sich auf dem Tisch und nachts antifaschistische Farbbeutel an der Fassade.
Italien setzt derweil die angeschwappten Afrikaner munter weiter unregistriert in den Zug Richtung München Hauptbahnhof, Estland, Kroatien, Litauen und Co. kriegen weiterhin ihre 10-15 Asylanträge im Monat und hierzulande bereits abgelehnte Asylbewerber sollen trotzdem bleiben dürfen. Oberflächlich gesehen halten alle noch schön still und predigen die Willkommenskultur, aber unter diesem Deckmäntelchen rumort es bereits gewaltig. Ich glaube, man könnte auch sagen, die Begeisterung für Asylbewerberheime nimmt proportional mit deren Entfernung zu den eigenen vier Wänden ab. Siehe HNA: Bürgerinitiative gegen Asylheim-Neubau - und das im Göttinger Bionade-Kiez. Vor 3-4 Wochen aber wahrscheinlich noch ganz laut "Say it loud, say it clear, Refugees are welcome here" auf der Gegendemo gegrölt. Oder Hamburg-Harvestude...
https://www.youtube.com/watch?v=HUs568scvic
Normalerweise müsste man laut loslachen, wenn das Thema nicht so ernst wäre.
Leute, so geht es doch nicht weiter.
Wir brauchen eine zentrale Stelle in Europa, die die Flüchtlinge koordiniert und gerecht aufteilt. Wobei Asyl in der gesamten EU zumutbar ist.
Wir brauchen schnellere Asylverfahren und entschiedeneres Durchgreifen gegen die 600.000 vollziehbar ausreisepflichtigen Ausländer hierzulande. Das dauert alles viel zu lange und ist weder Sachbearbeitern noch Asylbewerbern zuzumuten. Damit wir Kapazitäten haben, um uns um diejenigen zu kümmern, die die Hilfe wirklich brauchen. Darum geht es bei Pegida, Kagida etc. und um nichts anderes.
Und ja, all das mag Schnittmengen mit der NPD aufweisen. Aber hauptsächlich auch mit unserem Grundgesetz. Und solange wird es auch nicht gelingen, Pegida und Co. als anrüchig hinzustellen.