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von Löwenzahn » 21. Mai 2016, 10:51
@Fidel: Du drehst Dir die Dinge so zurecht, wie sie Deiner Fanseele gefallen. Aber gut. Passt Dir die Aussage "Schon mit Abschluss des GJ 2014 stand der KSV auf der Schwelle zur bilanziellen Überschuldung" besser?
Ich schreibe hier übrigens nicht, weil ich "Stunk" machen will, sondern aus Angst um den KSV. Ich durfte den KSV noch in der 2. Liga sehen und habe ganz einfach Angst um den Fortbestand des Vereins, vermutlich wie Ihr alle.
Ich denke, dass es nur 2 Lösungswege gibt, dem Verein langfristige Perspektiven zu eröffnen: Insolvenz oder ein weitreichender Schuldenschnitt. Ist natürlich die Frage, ob die Geldgeber zu Variante 2 bereit wären. Anschließend Ausgliederung der 1. Mannschaft in eine GmbH mit professioneller Führung, Aquise von strategischen Partnern, die sich langfristig beteiligen. Dadurch wird einerseits Schaden möglicher Schaden vom Verein ferngehalten, andererseits können transparente Strukturen in einer GmbH leichter durchgesetzt werden als unter dem Dach eines Vereins. Darüber hinaus lasssen sich so i.d.R. auch leichter Gelder aus der Wirtschaft generieren. Waldhof Mannheim z.B. hat, ebenfalls nach Jahren der Tristesse, sehr gut aufgezeigt, wie so etwas laufen kann. Eine solche Professionalisierung und Neupositionierung des Vereins wäre vermutlich auch der einzige Weg, in der Region Vertrauen neu aufzubauen. Nicht möglich ist das jedenfalls mit altem Wein aus neuen Schläuchen (Linnebrink, Rose, ...).
Damit einher geht ein professionelles Marketing. Das Produkt KSV muss seinem Wert entsprechend präsentiert und am Markt positioniert werden. Für (potentielle) Sponsoren müssen greifbare Gegen- und Mehrwerte geschaffen werden. Sponsoring darf nicht länger als Einbahnstraße verstanden werden.
Es gibt viele Hebel, an denen man ansetzen könnte. Dass so viele Clubs, mit denen wir uns im Laufe der letzten 10 Jahre duelliert haben, an uns vorbeigezogen sind, liegt nicht an Pech, reichen Mäzenen oder der Fußballmafia vom DFB, sondern am eigenen Unvermögen. Diese Vereine haben einfach viele Dinge besser gemacht. Der KSV hat jahrelang vor sich hingewurschtelt. Der maximale Planungshorizont betrug i.d.R. eine Saison. Das rächt sich logischerweise. Deshalb stehen Vereine, die vom Potenzial her bei Weitem nicht dem KSV das Wasser reichen konnten, ein, zwei Ligen über uns. Soll der KSV eine langfristige Überlebensperspektive haben, braucht es mehr, als sich irgendwie weiter durchzuwurschteln. Dann müssen verkrustete Strukturen aufgebrochen und Köpfe ausgestauscht werden. Sonst gehen bald ganz die Lichter aus.
Wenn irgendwie möglich, sollte ein solcher Schuldenschnitt angestrebt werden. Das wäre auch ein erstes Signal nach außen. Gleichzeitig kann versucht werden, "Retterspiele" zu organisieren, deren Erlös in die Tilgung der Restschuld fließt. Die Bayern haben bei solchen Anfragen schon oft Größe gezeigt und sind ohne Gage angetreten. Schubert und Hecking sollten ebenfalls angesprochen werden. Als zweiten Schritt dann, wie gesagt, Ausgliederung der Regionalligamannschaft in eine GmbH. Möglichkeiten, das Schiff wieder flott zu machen, bestehen durchaus. Man muss sie nur umsetzen.