16:00
Karlsruher SC II - SSV Reutlingen 0:0
Für Red Lion und Bernd RWS 82




KSV Hessen Kassel - TSV 1860 München II 4:0
Axel Feder hat geschrieben:Der FSV unterliegt mit 1:2 und durfte damit wieder einmal zeigen, dass tolle Namen nicht alles sind. Trotzdem werden die Bornheimer die Qualifikation am Ende locker in der Tasche haben.
RWG Axel
Zum Haareraufen
Regionalligist FSV Frankfurt stürmt und drängt zwar, offenbart aber im Abschluss viel zu große Schwächen
VON ANNETTE SEITZ
Ein Kiebitz unter den 600 Zuschauern machte sich gestern am Rande des Fußball-Regionalliga-Spiels des FC Bayern München II gegen den FSV Frankfurt von Berufs wegen eifrig Notizen: Matthias Hamann, Trainer des KSV Hessen Kassel, dem nächsten Gegner der Bornheimer, saß bei der 1:2 (0:1)-Niederlage der Frankfurter auf der Tribüne des Stadions an der Grünwalder Straße.
Und man kann sich gut vorstellen, was der ehemalige Profi sich in den Block geschrieben hat: FSV Frankfurt, Schwächen bei Standardsituationen, mangelnde Chancenverwertung. Denn, wie schon beim Auftakt in Pfullendorf stand sich der FSV auch gestern bei der zweiten Mannschaft des FC Bayern München meist selbst im Weg. "Wir hätten hier mindestens einen Punkt holen müssen", ärgerte sich FSV-Manager Bernd Reisig hinterher. Er meinte damit vor allem jene Situation kurz vor Schluss, die dafür sorgte, dass die Bornheimer mit leeren Händen nach Hause fuhren: Neun Minuten vor dem Ende wurde Holger Badstuber zum Matchwinner der Münchner, als er nach einem Eckball per Kopf zum 2:1 verwandelte (81.).
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Nicht nur, dass die FSV-Abwehr in dieser Situation nicht besonders gut aussah. Der Treffer fiel auch ausgerechnet in einer Phase, in der die Bornheimer mächtig Dampf machten, die Hausherren in die eigene Hälfte drängten und eine gefährliche Chance nach der anderen herausspielten. Zuvor hatte Daniel Sikorski für die bis dato schwachen Bayern das 1:0 erzielt (20.). Und das, obwohl der FSV zu Beginn durchaus eine beherzte Leistung bot. Danach verflachte das Spiel zusehends, Torraumszenen waren Mangelware auf beiden Seiten.
Sturmlauf des FSV
Als dann aber Jochen Höfler der zwischenzeitliche Ausgleich für die Bornheimer gelang (58.), drängte der FSV auf den Führungstreffer. Hochkarätige Chancen gab es für die Gäste nun beinahe im Minutentakt: Matias Cenci scheiterte freistehend an Torwart Thomas Kraft (67.), Markus Kreuz setzte einen Distanzschuss an den Pfosten (68.), Matthias Hagner trat in aussichtsreicher Position in den Boden (70.). Ausgerechnet in dieser Sturm- und Drangphase des FSV fiel das entscheidende Tor für die Gastgeber. Zu diesem Zeitpunkt derart überraschend, dass sogar Bayern-Trainer Hermann Gerland Mitleid mit dem Neuling zeigte: "Das war für uns ein glücklicher Sieg. Ein Unentschieden wäre sicher gerechter gewesen." Ein Lob, das den Mitgliedern des FSV-Trosses wie Hohn in den Ohren klingen muss. "Davon können wir uns nichts kaufen", grummelte dann auch Bernd Reisig, während Trainer Tomas Oral mit der Blauäugigkeit der Seinen haderte: "Wir haben Lehrgeld gezahlt."
Nach nur einem einzigen Punkt aus drei Begegnungen wird das Derby gegen Hessen Kassel am kommenden Samstag für den FSV damit schon zu einer richtungsweisenden Partie. Während der FSV seine Rolle in der Regionalliga noch nicht gefunden hat, reisen die Nordhessen nach dem deutlichen 4:0-Sieg gegen den TSV 1860 München II mit gestärktem Selbstbewusstsein zum Prestigeduell.