3. Profiliga
Verfasst: 25. Jul 2006, 16:08
Reformpläne des DFB: Zweite Mannschaften schlagen Alarm
Die dritte Profiliga ist der Favorit
Die letzte Reform ist noch gar nicht so lange her. Im Juli 2000 nahm diese Regionalliga ihren Spielbetrieb auf, zweigeteilt in eine Nord- und eine Süd-Staffel. Geht es nach dem DFB, soll in der Saison 2008/09 die nächste Umstrukturierung her - die dritte Profiliga soll kommen.
Befürworter der Reformpläne des DFB: St. Pauli-Präsident Corny Littmann.
"Diese Einführung wäre eine entsprechende Reaktion, wir beschäftigen ja schließlich auch Vollzeitfußballer", erklärt Corny Littmann, Präsident des FC St.Pauli.
Die aktuelle Regionalliga besteht aus 37 Vereinen, elf davon sind so genannte Zweite Mannschaften von Lizenzvereinen. Kommt die neue dritte Profiliga zu Stande, wäre für diese Reserveteams kein Platz. Kein Wunder, dass deren Verantwortlichen Sturm laufen: "Ich bin strikt gegen diese Reform. Ziel eines jeden Bundesligisten ist doch, junge Talente zu fördern - genau dafür brauchen wir den Amateur-Fußball", sagt Trainer Horst Wohlers (Borussia Mönchengladbach II).
Während auf der einen Seite immer wieder das Argument der Talentförderung in den Ring geworfen wird, pocht die andere Seite zumeist auf wirtschaftliche Interessen. Volkmar Köster (Geschäftsführer von Dynamo Dresden) zum Beispiel: "Wir sprechen uns seit Jahren dafür aus, dass die Zweiten Mannschaften ihre eigene Liga ausspielen sollen. Im Profibereich stören sie, weil sie den Wettbewerb verzerren und Kassengift sind." Sein Pendant auf Seiten Holstein Kiels, Klaus Kuhn, sieht den Verzicht auf die Zweiten Mannschaften der Proficlubs sogar als "Basis für diese neue dritte Profiliga".
Von den 26 "normalen" Vereinen lehnen mit dem SC Pfullendorf und Aufsteiger FK Pirmasens lediglich zwei Klubs die angedachten Reformpläne ab. "Die schwächeren Vereine würden immer mehr abgedrängt", erklärt FKP-Trainer Robert Jung. Die neue dritte Profiliga ist zwar auch im Sinne der Stuttgarter Kickers, allerdings gibt Manager Joachim Cast zu bedenken, dass "die Konzeption nicht ausgereift ist, über die finanzielle Seite noch nicht gesprochen wurde". Sollten diese Details geklärt werden, stünde eine spannende neue Ära bevor, "das Beispiel England hat ja gezeigt, wie interessant eine dritte Profiliga sein kann", so Erfurts Manager Stephan Beutel. Auch Jan Schindelmeiser, Manager der TSG Hoffenheim, ist für diese dritte Profiliga, will die Zweiten Mannschaften dabei aber nicht unbedingt außen vor lassen: "Wenn man es nicht nur aus Sicht der Regionalligisten betrachtet, hätten junge Spieler mit einem höheren Leistungsvermögen hier eine bessere Plattform als in einer anderen Nachwuchsrunde."
zum Thema
Zehn von elf Zweiten Mannschaften lehnen die Einführung der dritten Profiliga strikt ab, plädieren dafür, dass sie im Fall der Fälle mitmischen dürfen. Nicht so aber in Leverkusen! Manager Michael Reschke: "Wir bei Bayer 04 unterstützen diese Einführung voll und ganz. Aus unserer Sicht ist es auch nicht nötig, dass die Reserveteams mitmachen. Die Spielpraxis unserer Talente wäre auch in einer dreigleisigen vierten Liga auf gutem Niveau aufrecht zu erhalten."
Demokratisch betrachtet begrüßt die Regionalliga die angedachten Reformpläne also - allerdings ist sie sich alles andere als einig. Kein leichtes Unterfangen für den DFB, der auf seiner Bundestagssitzung am 8. September so manches Vermittlungsgeschick an den Tag legen muss, um die Wogen zu glätten.
Es ist die Zeit der Reformen - auch beim DFB. 2007/08 soll die Dritte Profiliga eingeführt werden. Was sagt die Liga? Es berichtet Marcus Lehmann.
Quelle Kicker-online
Die dritte Profiliga ist der Favorit
Die letzte Reform ist noch gar nicht so lange her. Im Juli 2000 nahm diese Regionalliga ihren Spielbetrieb auf, zweigeteilt in eine Nord- und eine Süd-Staffel. Geht es nach dem DFB, soll in der Saison 2008/09 die nächste Umstrukturierung her - die dritte Profiliga soll kommen.
Befürworter der Reformpläne des DFB: St. Pauli-Präsident Corny Littmann.
"Diese Einführung wäre eine entsprechende Reaktion, wir beschäftigen ja schließlich auch Vollzeitfußballer", erklärt Corny Littmann, Präsident des FC St.Pauli.
Die aktuelle Regionalliga besteht aus 37 Vereinen, elf davon sind so genannte Zweite Mannschaften von Lizenzvereinen. Kommt die neue dritte Profiliga zu Stande, wäre für diese Reserveteams kein Platz. Kein Wunder, dass deren Verantwortlichen Sturm laufen: "Ich bin strikt gegen diese Reform. Ziel eines jeden Bundesligisten ist doch, junge Talente zu fördern - genau dafür brauchen wir den Amateur-Fußball", sagt Trainer Horst Wohlers (Borussia Mönchengladbach II).
Während auf der einen Seite immer wieder das Argument der Talentförderung in den Ring geworfen wird, pocht die andere Seite zumeist auf wirtschaftliche Interessen. Volkmar Köster (Geschäftsführer von Dynamo Dresden) zum Beispiel: "Wir sprechen uns seit Jahren dafür aus, dass die Zweiten Mannschaften ihre eigene Liga ausspielen sollen. Im Profibereich stören sie, weil sie den Wettbewerb verzerren und Kassengift sind." Sein Pendant auf Seiten Holstein Kiels, Klaus Kuhn, sieht den Verzicht auf die Zweiten Mannschaften der Proficlubs sogar als "Basis für diese neue dritte Profiliga".
Von den 26 "normalen" Vereinen lehnen mit dem SC Pfullendorf und Aufsteiger FK Pirmasens lediglich zwei Klubs die angedachten Reformpläne ab. "Die schwächeren Vereine würden immer mehr abgedrängt", erklärt FKP-Trainer Robert Jung. Die neue dritte Profiliga ist zwar auch im Sinne der Stuttgarter Kickers, allerdings gibt Manager Joachim Cast zu bedenken, dass "die Konzeption nicht ausgereift ist, über die finanzielle Seite noch nicht gesprochen wurde". Sollten diese Details geklärt werden, stünde eine spannende neue Ära bevor, "das Beispiel England hat ja gezeigt, wie interessant eine dritte Profiliga sein kann", so Erfurts Manager Stephan Beutel. Auch Jan Schindelmeiser, Manager der TSG Hoffenheim, ist für diese dritte Profiliga, will die Zweiten Mannschaften dabei aber nicht unbedingt außen vor lassen: "Wenn man es nicht nur aus Sicht der Regionalligisten betrachtet, hätten junge Spieler mit einem höheren Leistungsvermögen hier eine bessere Plattform als in einer anderen Nachwuchsrunde."
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Zehn von elf Zweiten Mannschaften lehnen die Einführung der dritten Profiliga strikt ab, plädieren dafür, dass sie im Fall der Fälle mitmischen dürfen. Nicht so aber in Leverkusen! Manager Michael Reschke: "Wir bei Bayer 04 unterstützen diese Einführung voll und ganz. Aus unserer Sicht ist es auch nicht nötig, dass die Reserveteams mitmachen. Die Spielpraxis unserer Talente wäre auch in einer dreigleisigen vierten Liga auf gutem Niveau aufrecht zu erhalten."
Demokratisch betrachtet begrüßt die Regionalliga die angedachten Reformpläne also - allerdings ist sie sich alles andere als einig. Kein leichtes Unterfangen für den DFB, der auf seiner Bundestagssitzung am 8. September so manches Vermittlungsgeschick an den Tag legen muss, um die Wogen zu glätten.
Es ist die Zeit der Reformen - auch beim DFB. 2007/08 soll die Dritte Profiliga eingeführt werden. Was sagt die Liga? Es berichtet Marcus Lehmann.
Quelle Kicker-online