<b>Eschborn verzweifelt an Marburgs starker Defensive </b>
Quelle:
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Marburg. Mit einer bärenstarken Defensivleistung bestand der VfB Marburg gestern Abend auch den Härtetest gegen Regionalliga-Absteiger Eschborn.
von Björn Köhnlein
Am Ende verließen sie mit schüttelten Köpfen den Platz. In den 90 Minuten zuvor hatten Eschborns Spieler alles versucht, um den VfB Marburg in Verlegenheit zu bringen – gelungen war ihnen das kaum einmal.
Sead Mehics Kopfball aus fünf Metern über das VfB-Gehäuse (62.) war das einzige Mal, das Eschborn aus dem Spiel heraus in Marburgs Strafraum gefährlich wurde.
Mehic war ansonsten weitgehend abgemeldet, ebenso sein Sturmkollege Saber Ben Neticha, mit dem Mehic in der vergangenen Saison noch für Regionalligist SV Wehen auf Torejagd ging.
Dass der Favorit seine spielerischen Vorteile nicht besser zur Geltung bringen konnte, lag an einer taktisch glänzenden Leistung der VfB-Elf, die bereits im Mittelfeld die Räume eng machte (Aljija, Rasiejewski) und den FC kaum zur Geltung kommen ließ.
Kam Eschborn doch einmal bis zur Strafgraumgrenze, war meist spätestens bei der erneut starken Viererkette der Marburger Schluss.
Alex Kurylenko und Jens Grunert räumten in der Mitte ab, Rechtsverteidiger Harry Preuss war dank seiner Kopfballstärke vor allem bei den von Eschborns Spielmacher Anicic gefährlich vor das Tor gebrachten Standards Gold wert.
Bleibt als letztes Glied der Abwehrformation noch der wendige Linksverteidiger Marco Konrad, der sich von Spiel zu Spiel steigert.
Marburgs Trainer Peter Sichmann hatte seine Elf mutig eingestellt und hatte sein Team zu Beginn der Partie mit drei Spitzen auflaufen lassen.
Als Eschborn zu Beginn der Partie jedoch wiederholt Überzahlsituationen im Mittelfeld schuf, beorderte der VfB-Coach Andreas Riegel zurück ins Mittelfeld.
Fortan stand die Heimelf kompakt und machte dem Favoriten das Leben schwer. Der hatte seine beste Chance in Durchgang eins durch Anicic, doch dessen Schuss lenkte der sichere VfB-Keeper Marc Steinbrenner zur Ecke (33.).
Marburg wurde selbst kaum gefährlich. Die beste Aktion hatte Daniel Beck, doch sein Schuss aus 22 Metern verfehlte den FC-Kasten um einen Meter (16.).
Direkt nach dem Wechsel hatte Eschborn seine stärkste Phase und drängte die Gastgeber weit in deren eigene Hälfte, kam bis auf Mehics Kopfballchance aber nicht zu Torgelegenheiten.
Mitte der zweiten Hälfte konnte sich der VfB vom Druck der Gäste befreien und hatte selbst einige Kontermöglichkeiten, die aber zu unkonzentriert ausgespielt wurden und in der souveränen Gästeabwehr versandeten. Dies war das einzige Manko in Marburgs Spiel.
In der 88. Minute wäre der VfB beinahe noch um den verdienten Punktgewinn gebracht worden, doch Torwart Steinbrenner entschärfte einen 22-Meter-Freistoß von Ben Neticha bravourös.
„Sensationell, was die Jungs heute wieder gegeben haben“, sagte Trainer Peter Sichmann nach der Partie, „das war taktisch und läuferisch hervorragend.“ Und Abwehrroutinier Harry Preuss wurde beinahe poetisch, als er in Anlehnung an Bern 1954 sagte: „Das Wunder von Marburg geht weiter.“
VfB Marburg: Steinbrenner – Preuss, Grunert, Kurylenko, Konrad – Rasiejewski, Aljija, Eberling – Beck (64. Jencik), Riegel (71. Saeidi), Zanko (54. Müller).
1. FC Eschborn: Schmitt – Daniel Leifermann (Zormpalas), Kaymak, Ciuca, Gaubatz – Daga (56. Stenzel), Dworschak, Timo Leifermann (53. Abdel Hag) – Anicic – Mehic, Ben Neticha.
Schiedsrichter: Henkelmann.
Zuschauer: 850.
Beste Spieler: Steinbrenner, Grunert, Aljija – Kaymak, Ciuca, Anicic.
Gelbe Karten: Grunert, Konrad, Kurylenko – Daga, Ciuca, Daniel Leifermann, Stenzel.