JHV des SV Darmstadt 98
Verfasst: 30. Nov 2003, 18:21
Hier mal ein Interview mit Trainer Bruno Labbadia von gestern:
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<b>Trainer Bruno Labbadia zum Duell um die Führung des Oberliga-Vereins SV Darmstadt 98</b>
Morgen Abend entscheiden die Mitglieder auf der außerordentlichen Versammlung des Fußball-Oberligisten SV Darmstadt 98 darüber, wer den Verein in Zukunft führen soll. Wen Trainer Bruno Labbadia favorisiert, darüber sprach er mit FR-Mitarbeiter Sebastian Gehrmann.
Frankfurter Rundschau: Auf welcher Seite stehen Sie ?
Bruno Labbadia: Auf der Seite des amtierenden Präsidiums, weil ich ein loyaler Arbeitnehmer bin. Das ist für mich selbstverständlich. Ich sehe auch gar keinen Grund, warum es jetzt Veränderungen geben sollte.
Sie halten nicht viel von den Argumenten der Oppositionsgruppe um Dieter Rudolf?
Das ist ein Angriff auf das Ehrenamt, weil sich damit keiner, der für zwei Jahre gewählt worden ist, mehr sicher sein kann. Ich weiß sehr wohl, wie schwer es heutzutage gerade im Fußball ist, ein Ehrenamt zu übernehmen, weil man eigentlich immer nur verlieren kann. Das hat gar nichts mit den einzelnen Personen zu tun. Mir geht es um die Sache. Ich kann nicht verstehen, dass man ausgerechnet in so einer schwierigen Situation, in der sich der Verein momentan befindet, so etwas macht. Das kann nicht zum Wohle des Vereins sein.
Aber der Slogan "Zweite Liga 2006" muss für Sie als Trainer doch verlockend klingen.
Für mich als Trainer ist das katastrophal. Es gibt doch keine Garantie. Wir haben eine unglaublich gute Vorrunde gespielt. Besser geht es kaum. Wenn nun irgendwelche Ziele formuliert werden, dann erschwert das meine Arbeit. Natürlich haben wir Ziele, aber die Realität ist die Oberliga. Durch solche Äußerungen wächst die Erwartungshaltung. Ich merke, dass ich alles immer klarstellen muss. Ich persönlich darf gar nicht negativ werden, weil dann das Umfeld sofort negativ wird.
Es wird behauptet, die Unruhe im Umfeld würde die Mannschaft beeinflussen.
Das ist mir, ehrlich gesagt, zu billig. Natürlich geht das alles nicht spurlos an der Mannschaft vorbei. Als in einem Kommentar geschrieben stand, dass ich unter der Opposition kein Trainer mehr sein wolle, haben auch meine Spieler reagiert. Sie sind in Darmstadt, weil ich das entschieden habe, und natürlich machen sie sich dann Gedanken über ihre Zukunft. In solchen Augenblicken merke ich, dass ich nicht mehr allein für mich verantwortlich bin.
Werden Sie auch bei einem Wechsel an der Führungsspitze weiterhin als Trainer bei den Lilien arbeiten?
Darüber habe ich mir noch gar keine Gedanken gemacht, weil ich nicht davon ausgehe, dass es eine Veränderung gibt.
Können Sie sich vorstellen, ohne Uwe Wiesinger (Manager) und Thomas Schmidt (Sportlicher Leiter) weiterzuarbeiten?
Nein. Ich möchte mit beiden arbeiten. Ich denke, wir haben einiges auf die Beine gestellt. Unsere Arbeit ist sehr professionell.
(Quelle: Frankfurter Rundschau; 29.11.2003)
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<b>Trainer Bruno Labbadia zum Duell um die Führung des Oberliga-Vereins SV Darmstadt 98</b>
Morgen Abend entscheiden die Mitglieder auf der außerordentlichen Versammlung des Fußball-Oberligisten SV Darmstadt 98 darüber, wer den Verein in Zukunft führen soll. Wen Trainer Bruno Labbadia favorisiert, darüber sprach er mit FR-Mitarbeiter Sebastian Gehrmann.
Frankfurter Rundschau: Auf welcher Seite stehen Sie ?
Bruno Labbadia: Auf der Seite des amtierenden Präsidiums, weil ich ein loyaler Arbeitnehmer bin. Das ist für mich selbstverständlich. Ich sehe auch gar keinen Grund, warum es jetzt Veränderungen geben sollte.
Sie halten nicht viel von den Argumenten der Oppositionsgruppe um Dieter Rudolf?
Das ist ein Angriff auf das Ehrenamt, weil sich damit keiner, der für zwei Jahre gewählt worden ist, mehr sicher sein kann. Ich weiß sehr wohl, wie schwer es heutzutage gerade im Fußball ist, ein Ehrenamt zu übernehmen, weil man eigentlich immer nur verlieren kann. Das hat gar nichts mit den einzelnen Personen zu tun. Mir geht es um die Sache. Ich kann nicht verstehen, dass man ausgerechnet in so einer schwierigen Situation, in der sich der Verein momentan befindet, so etwas macht. Das kann nicht zum Wohle des Vereins sein.
Aber der Slogan "Zweite Liga 2006" muss für Sie als Trainer doch verlockend klingen.
Für mich als Trainer ist das katastrophal. Es gibt doch keine Garantie. Wir haben eine unglaublich gute Vorrunde gespielt. Besser geht es kaum. Wenn nun irgendwelche Ziele formuliert werden, dann erschwert das meine Arbeit. Natürlich haben wir Ziele, aber die Realität ist die Oberliga. Durch solche Äußerungen wächst die Erwartungshaltung. Ich merke, dass ich alles immer klarstellen muss. Ich persönlich darf gar nicht negativ werden, weil dann das Umfeld sofort negativ wird.
Es wird behauptet, die Unruhe im Umfeld würde die Mannschaft beeinflussen.
Das ist mir, ehrlich gesagt, zu billig. Natürlich geht das alles nicht spurlos an der Mannschaft vorbei. Als in einem Kommentar geschrieben stand, dass ich unter der Opposition kein Trainer mehr sein wolle, haben auch meine Spieler reagiert. Sie sind in Darmstadt, weil ich das entschieden habe, und natürlich machen sie sich dann Gedanken über ihre Zukunft. In solchen Augenblicken merke ich, dass ich nicht mehr allein für mich verantwortlich bin.
Werden Sie auch bei einem Wechsel an der Führungsspitze weiterhin als Trainer bei den Lilien arbeiten?
Darüber habe ich mir noch gar keine Gedanken gemacht, weil ich nicht davon ausgehe, dass es eine Veränderung gibt.
Können Sie sich vorstellen, ohne Uwe Wiesinger (Manager) und Thomas Schmidt (Sportlicher Leiter) weiterzuarbeiten?
Nein. Ich möchte mit beiden arbeiten. Ich denke, wir haben einiges auf die Beine gestellt. Unsere Arbeit ist sehr professionell.
(Quelle: Frankfurter Rundschau; 29.11.2003)