Darmstadt, Fulda oder Kassel
Verfasst: 25. Nov 2003, 21:35
Gefunden auf der HP von Borussia Fulda
Darmstadt, Fulda oder Kassel?
Unser Redaktionsmitglied Steffen Bott lässt die Vorrunde Revue passieren.
Ligasponsor:
Wahnsinn, diese Oberligasaison 2003 / 2004, halt: diese FFH-Oberliga-Saison. Erstmals
hat die Oberliga Hessen einen Namenssponsor. Ganz nach dem Vorbild aus England
(Barclaycard Premiership League) oder Österreich (T-Mobile Bundesliga) hat der private
hessische Radiosender FFH die Namensrechte erworben.
Spitze:
Und das mit Erfolg! Die diesjährige Oberligasaison ist spannender denn je. Hat der FC Eschborn
im vergangenen Jahr einen Durchmarsch ohne Niederlage gemacht, streiten sich jetzt drei
Teams um den einen Aufstiegsplatz in die Regionalliga Süd. Wie schon vor der Saison angenommen,
haben sich die "3 Großen" Darmstadt 98, Borussia Fulda und Hessen Kassel oben festgesetzt.
Glanzvolle Duelle untereinander hatten die 3, wobei das 3:3 von Fulda gegen Darmstadt am
15. Spieltag vor fast 10.000 Zuschauern mit Sicherheit das Highlight der Vorrunde darstellte.
Darmstadt ist bislang noch ungeschlagen, doch auch Fulda und Kassel zeigten bislang eine tolle
Saison, so dass es richtig spannend wird in der Rückrunde. 17 Spiele sind absolviert, jede
Mannschaft hat noch einmal so viele. Das Spitzentrio trennen nur 4 Punkte, da ist noch alles drin,
für alle 3 beteiligten Mannschaften.
Statistik:
Die Liga kann in dieser Runde auch als "Baller"-Liga bezeichnet werden. In den bislang 153
Partien fielen schon 505 Tore, was einem Schnitt von 3,3 Toren entspricht. Die meisten Tore in
einer Begegnung (9) fielen am 15. Spieltag bei der Partie: Erzhausen gegen Kassel 4:5. Die
meisten Tore der Liga (47) erzielten 12 verschiedene Kasseler Schützen (Thorsten Bauer ist
mit 15 Toren momentan führend in der FFH-Oberliga-Torjägerliste) vor Fulda, die 44 Tore durch
10 verschiedene Schützen erzielten.
2 Ballermänner der Liga: Kassels Thorsten Bauer (li.), mit 15 Toren in 17 Spielen bester Torjäger; und der treffsicherste
Abwehrspieler der Liga: Fuldas Jean-Paul Ndjoumeck (re.) mit 10 Toren in 11 Spielen.
Darmstadt hat mit erst 15 Gegentoren die wenigsten der Liga zugelassen. Während Darmstadt
(erst 16) und Kassel (19) relativ wenige Spieler einsetzten, spielt Fulda variabler und schwerer
ausrechenbar. In 17 Spielen kamen schon 24 verschiedene Spieler zum Einsatz. Zudem musste
man viele Neuzugänge integrieren, was bislang vorzüglich klappte.
Namen und Zuschauer:
Ein paar klangvolle Spielernamen finden sich in der Liga wieder: So hat Darmstadt die Ex-Profis
Anicic (Frankfurt, Freiburg) und Pleuler (Ulm) verpflichtet, bei Kassel spielen Chalaskiewicz (Rostock)
und Istenic (Düsseldorf) und bei Fulda tummeln sich auch einige Ex-Bundesliga- und Zweitligaspieler
um mit Gerster (FC Bayern, Frankfurt), Otto (Ulm) und Jovanovic (Leipzig) nur einmal 3 zu nennen.
Die Liga hat sich gemausert, die Zuschauerzahlen schwanken dennoch sehr. Darmstadt stellt den
Krösus der Liga dar, mit ca. 3.500 Zuschauern im Schnitt pro Heimspiel. Aber auch Fulda und Kassel
können die Massen mobilisieren. Topstimmung in den Stadien bei den vermeintlichen Spitzenspielen
zeigen, dass die Liga angenommen wird. Die meisten Zuschauer kamen am 16. Spieltag nach Fulda
zum Topspiel gegen Darmstadt: knapp 10.000! Aber da gibt es auch die Kehrseite der Medaille:
Eintr. Frankfurt (A), Klein-Karben und beispielsweise Wörsdorf können kaum einmal mehr als 250
Fans an den Sportplatz locken.
Enttäuschung & Überraschung:
Etwas enttäuscht zeigt man sich über Erzhausen. Nach glanzvollem Start wollte die von Ex-Profi
Thomas Epp trainierte Truppe schon nach den Sternen greifen, doch schon mit der 1:2-Niederlage
in Fulda und mäßiger zweiter Hälfte der Vorrunde verabschiedete man sich aus dem Kreis der
engsten Favoriten. Auch der ehemalige Zweitligist FSV Frankfurt befindet sich im Niemandsland
der Tabelle. Überraschend stark zeigt sich der erst über die Relegation aufgestiegene Verein aus
Ober-Roden. Die Germania steht hinter dem Spitzentrio als bester Aufsteiger auf dem 4. Tabellenplatz.
Osthessische Teams:
Erstmals in dieser Saison spielen wieder drei Teams aus dem Kreis Fulda in einer Liga. Der SV Flieden
hat sich vom Abstiegskandidaten zur echten Bereicherung für die Liga entwickelt und nimmt zur Zeit
einen guten Mittelfeldplatz ein. Aufsteiger Hünfeld tut sich bislang etwas schwer in Hessens höchster
Spielklasse, hat aber noch gute Chancen auf den Klassenerhalt.
Keller:
Stichwort Tabellenkeller: Kurios läuft es in diesem Jahr in den unteren Regionen der Liga ab. Benötigte
man im Schnitt bisher ca. 40 Punkte um die Klasse zu halten, reichen dieses Jahr deutlich weniger.
Marburg steht mit 1 (!) Sieg aus 17 Spielen auf einem Nichtabstiegsplatz und selbst Schlusslicht Griesheim
hat nach dem ersten Saisonsieg im letzten Vorrundenspiel und erst 6 Punkten auf dem Konto nur 4 Punkte
Rückstand auf das rettende Ufer.
Auswärts:
Kurios: Kassel und Fulda holten auswärts 5 (Kassel) respektive 2 (Fulda) Punkte mehr als zuhause.
Dachte man nach relativ mageren Start von Fulda und Kassel und 11 Siegen von Darmstadt in Folge an
einen Durchmarsch des Regionalligaabsteigers, war es gerade der Nachbar aus Flieden, der den Fuldaern
half, und als erste Mannschaft in dieser Saison am 12. Spieltag den Darmstädtern beim 1:1 Punkte abnahm.
Dies gab einen Schub für die Konkurrenz, Darmstadt spielte bis zum Ende der Vorrunde noch 3 weitere
Male remis, so dass die beiden Kontrahenten den "Lilien" im Nacken sitzen.
Ausblick:
Die Wettbüros können noch keinen Favoriten ausmachen, es bleibt absolut spannend. Vor der Winterpause
werden noch 4 Partien absolviert, ehe man dann im neuen Jahr versucht, besser aus den Startlöchern zu
kommen als der Rivale. Als hätten es die Macher gewusst, haben sie den Spielplan für einen möglichen
Showdown perfekt gestaltet. Am drittletzten Spieltag reist Fulda nach Darmstadt und am letzten Spieltag
empfängt Kassel Fulda. Sollte zu diesem Zeitpunkt die Meisterschaft noch nicht entschieden sein, wird es
mit sicherer Wahrscheinlichkeit einen neuen Zuschauerrekord in der Oberliga geben und das jeweilige
Stadion aus allen Nähten platzen.
Ein Ticket in Richtung Regionalliga Süd ist zu lösen.
Darmstadt, Fulda oder Kassel?
Unser Redaktionsmitglied Steffen Bott lässt die Vorrunde Revue passieren.
Ligasponsor:
Wahnsinn, diese Oberligasaison 2003 / 2004, halt: diese FFH-Oberliga-Saison. Erstmals
hat die Oberliga Hessen einen Namenssponsor. Ganz nach dem Vorbild aus England
(Barclaycard Premiership League) oder Österreich (T-Mobile Bundesliga) hat der private
hessische Radiosender FFH die Namensrechte erworben.
Spitze:
Und das mit Erfolg! Die diesjährige Oberligasaison ist spannender denn je. Hat der FC Eschborn
im vergangenen Jahr einen Durchmarsch ohne Niederlage gemacht, streiten sich jetzt drei
Teams um den einen Aufstiegsplatz in die Regionalliga Süd. Wie schon vor der Saison angenommen,
haben sich die "3 Großen" Darmstadt 98, Borussia Fulda und Hessen Kassel oben festgesetzt.
Glanzvolle Duelle untereinander hatten die 3, wobei das 3:3 von Fulda gegen Darmstadt am
15. Spieltag vor fast 10.000 Zuschauern mit Sicherheit das Highlight der Vorrunde darstellte.
Darmstadt ist bislang noch ungeschlagen, doch auch Fulda und Kassel zeigten bislang eine tolle
Saison, so dass es richtig spannend wird in der Rückrunde. 17 Spiele sind absolviert, jede
Mannschaft hat noch einmal so viele. Das Spitzentrio trennen nur 4 Punkte, da ist noch alles drin,
für alle 3 beteiligten Mannschaften.
Statistik:
Die Liga kann in dieser Runde auch als "Baller"-Liga bezeichnet werden. In den bislang 153
Partien fielen schon 505 Tore, was einem Schnitt von 3,3 Toren entspricht. Die meisten Tore in
einer Begegnung (9) fielen am 15. Spieltag bei der Partie: Erzhausen gegen Kassel 4:5. Die
meisten Tore der Liga (47) erzielten 12 verschiedene Kasseler Schützen (Thorsten Bauer ist
mit 15 Toren momentan führend in der FFH-Oberliga-Torjägerliste) vor Fulda, die 44 Tore durch
10 verschiedene Schützen erzielten.
2 Ballermänner der Liga: Kassels Thorsten Bauer (li.), mit 15 Toren in 17 Spielen bester Torjäger; und der treffsicherste
Abwehrspieler der Liga: Fuldas Jean-Paul Ndjoumeck (re.) mit 10 Toren in 11 Spielen.
Darmstadt hat mit erst 15 Gegentoren die wenigsten der Liga zugelassen. Während Darmstadt
(erst 16) und Kassel (19) relativ wenige Spieler einsetzten, spielt Fulda variabler und schwerer
ausrechenbar. In 17 Spielen kamen schon 24 verschiedene Spieler zum Einsatz. Zudem musste
man viele Neuzugänge integrieren, was bislang vorzüglich klappte.
Namen und Zuschauer:
Ein paar klangvolle Spielernamen finden sich in der Liga wieder: So hat Darmstadt die Ex-Profis
Anicic (Frankfurt, Freiburg) und Pleuler (Ulm) verpflichtet, bei Kassel spielen Chalaskiewicz (Rostock)
und Istenic (Düsseldorf) und bei Fulda tummeln sich auch einige Ex-Bundesliga- und Zweitligaspieler
um mit Gerster (FC Bayern, Frankfurt), Otto (Ulm) und Jovanovic (Leipzig) nur einmal 3 zu nennen.
Die Liga hat sich gemausert, die Zuschauerzahlen schwanken dennoch sehr. Darmstadt stellt den
Krösus der Liga dar, mit ca. 3.500 Zuschauern im Schnitt pro Heimspiel. Aber auch Fulda und Kassel
können die Massen mobilisieren. Topstimmung in den Stadien bei den vermeintlichen Spitzenspielen
zeigen, dass die Liga angenommen wird. Die meisten Zuschauer kamen am 16. Spieltag nach Fulda
zum Topspiel gegen Darmstadt: knapp 10.000! Aber da gibt es auch die Kehrseite der Medaille:
Eintr. Frankfurt (A), Klein-Karben und beispielsweise Wörsdorf können kaum einmal mehr als 250
Fans an den Sportplatz locken.
Enttäuschung & Überraschung:
Etwas enttäuscht zeigt man sich über Erzhausen. Nach glanzvollem Start wollte die von Ex-Profi
Thomas Epp trainierte Truppe schon nach den Sternen greifen, doch schon mit der 1:2-Niederlage
in Fulda und mäßiger zweiter Hälfte der Vorrunde verabschiedete man sich aus dem Kreis der
engsten Favoriten. Auch der ehemalige Zweitligist FSV Frankfurt befindet sich im Niemandsland
der Tabelle. Überraschend stark zeigt sich der erst über die Relegation aufgestiegene Verein aus
Ober-Roden. Die Germania steht hinter dem Spitzentrio als bester Aufsteiger auf dem 4. Tabellenplatz.
Osthessische Teams:
Erstmals in dieser Saison spielen wieder drei Teams aus dem Kreis Fulda in einer Liga. Der SV Flieden
hat sich vom Abstiegskandidaten zur echten Bereicherung für die Liga entwickelt und nimmt zur Zeit
einen guten Mittelfeldplatz ein. Aufsteiger Hünfeld tut sich bislang etwas schwer in Hessens höchster
Spielklasse, hat aber noch gute Chancen auf den Klassenerhalt.
Keller:
Stichwort Tabellenkeller: Kurios läuft es in diesem Jahr in den unteren Regionen der Liga ab. Benötigte
man im Schnitt bisher ca. 40 Punkte um die Klasse zu halten, reichen dieses Jahr deutlich weniger.
Marburg steht mit 1 (!) Sieg aus 17 Spielen auf einem Nichtabstiegsplatz und selbst Schlusslicht Griesheim
hat nach dem ersten Saisonsieg im letzten Vorrundenspiel und erst 6 Punkten auf dem Konto nur 4 Punkte
Rückstand auf das rettende Ufer.
Auswärts:
Kurios: Kassel und Fulda holten auswärts 5 (Kassel) respektive 2 (Fulda) Punkte mehr als zuhause.
Dachte man nach relativ mageren Start von Fulda und Kassel und 11 Siegen von Darmstadt in Folge an
einen Durchmarsch des Regionalligaabsteigers, war es gerade der Nachbar aus Flieden, der den Fuldaern
half, und als erste Mannschaft in dieser Saison am 12. Spieltag den Darmstädtern beim 1:1 Punkte abnahm.
Dies gab einen Schub für die Konkurrenz, Darmstadt spielte bis zum Ende der Vorrunde noch 3 weitere
Male remis, so dass die beiden Kontrahenten den "Lilien" im Nacken sitzen.
Ausblick:
Die Wettbüros können noch keinen Favoriten ausmachen, es bleibt absolut spannend. Vor der Winterpause
werden noch 4 Partien absolviert, ehe man dann im neuen Jahr versucht, besser aus den Startlöchern zu
kommen als der Rivale. Als hätten es die Macher gewusst, haben sie den Spielplan für einen möglichen
Showdown perfekt gestaltet. Am drittletzten Spieltag reist Fulda nach Darmstadt und am letzten Spieltag
empfängt Kassel Fulda. Sollte zu diesem Zeitpunkt die Meisterschaft noch nicht entschieden sein, wird es
mit sicherer Wahrscheinlichkeit einen neuen Zuschauerrekord in der Oberliga geben und das jeweilige
Stadion aus allen Nähten platzen.
Ein Ticket in Richtung Regionalliga Süd ist zu lösen.