Verfasst: 14. Jul 2002, 13:02
Na endlich! Nach langer Suche haben einige von euch jetzt wieder etwas gefunden, worüber sie ausführlich mähren können. Die Mannschaftsvorstellung war nicht doll - na und? Müssen wir denn immer wieder unserem Ruf als Haupstadt des Missmutes gerecht werden? Woanders wird unser KSV mit ganz anderen, nämlich bewundernden Augen, gesehen. Ein Beispiel: Der Artikel aus der Frankfurter Rundschau vom 12. Juli 2002. Aber wahrscheinlich gibt´s auch daran wieder etwas auszusetzen....
Zurück in die Zukunft
Nur fünf Jahre nach dem totalen Absturz wird beim KSV Hessen Kassel wieder vom großen Fußball geträumt
In Kassel wird Geschichte groß geschrieben. Nationale Titel und Trophäen fehlen zwar, trotzdem schwelgen die Fußballanhänger des KSV Hessen Kassel gerne in Erinnerungen. Erzählen von ihrem Weltmeister Karl-Heinz Metzner, der 1954 beim WM-Endspiel gegen Ungarn auf der Bank gesessen hat, erinnern sich an das packende Pokalspiel 1970 gegen Bayern München, in dem Beckenbauer & Co. nur mit Mühe ein 2:2-Unentschieden erreichten und ärgern sich heute noch
darüber, 1983, 1984 und 1985 drei Mal hintereinander als Viertplatzierter nur knapp am Aufstieg in die erste Liga gescheitert zu sein.
Nur ungern dagegen erinnern sich die Kasseler Fußball-Fans an den November 1997. Es war die wohl schwärzeste Stunde der Kasseler Fußball-Geschichte. Nachdem der KSV Hessen Kassel 1993 aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten in den FC Hessen Kassel umbenannt worden war, musste der Nachfolgeverein vier Jahre später schließlich Konkurs anmelden.
Die Konsequenz: Der Verein zog sich aus der Regionalliga zurück und wurde aufgelöst. Der daraufhin im Februar 1998 wieder neu gegründete KSV Hessen musste in der Kreisklasse starten. Doch vier Jahre nach der Neugründung können sie in Kassel wieder stolz auf ihre "Löwen" sein.
Denn der Traditionsvereins ist auf die höchste Bühne des hessischen Amateurfußballs zurückgekehrt. Vier Meisterschaften in Folge sorgten dafür, dass der KSV in Rekordzeit von der Kreisliga A in die Oberliga durchmarschierte. Ein Verdienst vor allem von Holger Brück, der 1998 zu den Initiatoren der Neugründung gehörte und der seitdem den Klub als erster Vorsitzende führte. "Natürlich haben wir bei unserem Neuanfang gehofft, wieder nach oben zu kommen. Dass das aber so schnell passiert, hätte keiner gedacht", so Brück, der bei den am 26. Juli stattfindenen Präsidiumswahlen überraschend nicht mehr für den Vorsitz kandidieren wird. Doch gerade in der letzten Saison sah es lange nicht danach aus, als ob dem KSV die vierte Meisterschaft in Folge gelingen könnte. Bereits nach dem dritten Spieltag nahm Trainer Terry Scott seinen Hut und übergab das Amt an den Präsidenten Holger Brück. Doch der Erfolg wollte sich nicht einstellen.
Zehn Punkte betrug zeitweise der Rückstand auf den FSC Lohfelden. Doch mit der Verpflichtung von Oliver Roggensack in der Winterpause gelang Brück ein Glücksgriff. Die Mannschaft verlor kein Spiel mehr und sicherte sich am letzten Spieltag in
Lohfelden vor 8000 Zuschauern mit einem Unentschieden Titel und Aufstieg. Folgt nun der fünfte Streich ?
"Wir haben keine Verpflichtung zum Aufstieg. Jedem ist bewusst, wie schwierig die Klasse ist und was uns erwartet", sagt Roggensack. Doch auch der 39-Jährige weiß, dass im Umfeld schon von der Rückkehr in die Regionalliga gesprochen wird.
Auch weil sich der Verein unter anderem mit Samuel Ghebreamlak (SC Feucht), Thorsten Bauer (Jahn Regensburg), Tommy Zanko (Karlsruher SC), Frank Lehmann (OSC Vellmar), Markus Krause (Göttingen 05) und Christian Schmidt (SC Neukirchen) weiter verstärkt hat. Mit den zahlreichen Fans im Rücken, Brück rechnet mit einem Zuschauerschnitt von 1500, wird mit den Nordhessen also auch in der kommenden Saison zu rechnen sein.
aus: Frankfurter Rundschau, 12. Juli 2002
Zurück in die Zukunft
Nur fünf Jahre nach dem totalen Absturz wird beim KSV Hessen Kassel wieder vom großen Fußball geträumt
In Kassel wird Geschichte groß geschrieben. Nationale Titel und Trophäen fehlen zwar, trotzdem schwelgen die Fußballanhänger des KSV Hessen Kassel gerne in Erinnerungen. Erzählen von ihrem Weltmeister Karl-Heinz Metzner, der 1954 beim WM-Endspiel gegen Ungarn auf der Bank gesessen hat, erinnern sich an das packende Pokalspiel 1970 gegen Bayern München, in dem Beckenbauer & Co. nur mit Mühe ein 2:2-Unentschieden erreichten und ärgern sich heute noch
darüber, 1983, 1984 und 1985 drei Mal hintereinander als Viertplatzierter nur knapp am Aufstieg in die erste Liga gescheitert zu sein.
Nur ungern dagegen erinnern sich die Kasseler Fußball-Fans an den November 1997. Es war die wohl schwärzeste Stunde der Kasseler Fußball-Geschichte. Nachdem der KSV Hessen Kassel 1993 aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten in den FC Hessen Kassel umbenannt worden war, musste der Nachfolgeverein vier Jahre später schließlich Konkurs anmelden.
Die Konsequenz: Der Verein zog sich aus der Regionalliga zurück und wurde aufgelöst. Der daraufhin im Februar 1998 wieder neu gegründete KSV Hessen musste in der Kreisklasse starten. Doch vier Jahre nach der Neugründung können sie in Kassel wieder stolz auf ihre "Löwen" sein.
Denn der Traditionsvereins ist auf die höchste Bühne des hessischen Amateurfußballs zurückgekehrt. Vier Meisterschaften in Folge sorgten dafür, dass der KSV in Rekordzeit von der Kreisliga A in die Oberliga durchmarschierte. Ein Verdienst vor allem von Holger Brück, der 1998 zu den Initiatoren der Neugründung gehörte und der seitdem den Klub als erster Vorsitzende führte. "Natürlich haben wir bei unserem Neuanfang gehofft, wieder nach oben zu kommen. Dass das aber so schnell passiert, hätte keiner gedacht", so Brück, der bei den am 26. Juli stattfindenen Präsidiumswahlen überraschend nicht mehr für den Vorsitz kandidieren wird. Doch gerade in der letzten Saison sah es lange nicht danach aus, als ob dem KSV die vierte Meisterschaft in Folge gelingen könnte. Bereits nach dem dritten Spieltag nahm Trainer Terry Scott seinen Hut und übergab das Amt an den Präsidenten Holger Brück. Doch der Erfolg wollte sich nicht einstellen.
Zehn Punkte betrug zeitweise der Rückstand auf den FSC Lohfelden. Doch mit der Verpflichtung von Oliver Roggensack in der Winterpause gelang Brück ein Glücksgriff. Die Mannschaft verlor kein Spiel mehr und sicherte sich am letzten Spieltag in
Lohfelden vor 8000 Zuschauern mit einem Unentschieden Titel und Aufstieg. Folgt nun der fünfte Streich ?
"Wir haben keine Verpflichtung zum Aufstieg. Jedem ist bewusst, wie schwierig die Klasse ist und was uns erwartet", sagt Roggensack. Doch auch der 39-Jährige weiß, dass im Umfeld schon von der Rückkehr in die Regionalliga gesprochen wird.
Auch weil sich der Verein unter anderem mit Samuel Ghebreamlak (SC Feucht), Thorsten Bauer (Jahn Regensburg), Tommy Zanko (Karlsruher SC), Frank Lehmann (OSC Vellmar), Markus Krause (Göttingen 05) und Christian Schmidt (SC Neukirchen) weiter verstärkt hat. Mit den zahlreichen Fans im Rücken, Brück rechnet mit einem Zuschauerschnitt von 1500, wird mit den Nordhessen also auch in der kommenden Saison zu rechnen sein.
aus: Frankfurter Rundschau, 12. Juli 2002