bennyu hat geschrieben:
Reiherwälder hat geschrieben:6.000 registrierte Islamisten in Deutschland mögen vielleicht noch nicht der Untergang des Abendlandes sein. Genug, um es mal so richtig durchzuschütteln, sind es aber mittlerweile allemal.
Also, wo ist dein Problem?
Nur zum Vergleich: Die Portraitfotos der RAF-Terroristen haben ihrerzeit alle auf ein Fahndungsplakat gepasst. Wir wissen, zu was diese kleine Gruppe im Stande war. Trotz ihrer geringen Anzahl wurden die Sorgen der Bevölkerung damals noch ernst genommen. Heute haben wir 6.000 registrierte Islamisten (und registriert heisst natürlich, dass es auch unregistriert gibt), es wird zur Besonnenheit gemahnt und wir sollen doch bitteschön auf friedliche Proteste auf der Straße verzichten, während die Scharia-Polizei durch Wuppertal spaziert, Pierre Vogel in Solingen zum Kampf gegen uns aufruft und junge Moslems im Internet radikalisiert werden? Die Zahl der Islamisten in Deutschland wächst stetig weiter. Was haben die vor? Also ich finde das schon besorgniserregend. Bin ich jetzt ein Nazi?
Willst du mich provozieren, oder ist das einfach Unwissen? Falls du es überlesen haben solltest, ok, Schwamm drüber, ABER ansonsten finde ich diese Sätze eine bodenlose Unverschämtheit mir gegenüber!!!!!!!!
Vielleicht bist auch auch einfach wirklich so naiv, aber nein, in Deutschland herrscht keine 100%ige Meinungsfreiheit (ja, hier darf auch gerne das Beispiel genannt werden, dass Pegida in Dresden leider abgesagt werden würde - ich finde es immer allemal besser, wenn sich eine Bewegung selber entzaubert). Ich persönlich muss schon Angst haben, was ich sage, oder wo ich es sage und gegebenenfalls auch wo ich mich bewege, denn ich bin Migrant - immerhin 15 % der Pegida-Teilnehmer geben offen zu, dass sie mit Leuten wie mir Probleme haben, die Dunkelziffer soll höher sein ...!!!
Das mag jetzt hart klingen, aber: Ja, und...?
Meinst du ich als hellhäutiger, deutscher Christ kann mich überall in der Welt frei bewegen? Was meinst du, was mit derzeit im Niger geschähe? Was denkst du, was sie mit mir machen, wenn ich im Philippinen-Urlaub Abu Sayyaf in die Hände falle? Du mit deinem asiatischen Aussehen hast dann wohl eher Glück.
Auf der einen Seite wird immer darauf hingewiesen, dass man Moslems in Deutschland nicht pauschal verurteilen darf (was sich von selbst versteht).
Auf der anderen Seite wird aber Pegida als tiefbraune Brut, Mischpoke, Neo-Nazis in Nadelstreifen und was weiss ich alles tituliert. Sage mir: Wie passt das denn zusammen?
Ja, ich habe auch Angst (wenn man es so nennen will), vor gewissen islamischen Kreisen, aber mehr Angst habe ich vor gewissen deutschen Kreisen, also erzähl mir nicht, dass IHR für MICH auf die Straße geht!!! Ich bin kein Moslem und als Asiate mag ich in manchen Augen als "guter Ausländer" gelten, aber es gibt mehr als genug Vorbehalte, auch wenn ich "nur" ein Gesichtsausausländer bin, aber was hilft mir das, wenn ich an die "richtigen" Leute gerate?
In einem anderen Beitrag hast du noch selbst eingeräumt, dass dich zur Schulzeit selbst die Dorf-Skinheads stets in Frieden gelassen haben. Ich habe keine Ahnung, in welchem asiatischen Land deine Wurzeln liegen, aber mir fallen beim Blick auf meinen Globus so einige fernöstliche Länder ein, in denen deine körperliche Unversehrtheit nachts auf der Straße weit weniger garantiert werden kann als abends in Dresden. Einer Stadt der ehemaligen DDR, wo man den Anblick von Asiaten (meist Vietnamesen) seit Jahrzehnten eh gewöhnt ist.
In Reiseführern wird dringend davon abgeraten, dass man sich als Hellhäutiger nachts in Kapstadt oder Rio de Janeiro allein bewegt. Die meisten deutschen Touristen beherzigen das, ohne in Südafrika oder Brasilien gleich gegen Rassismus zu protestieren. "Alles klar, kein Problem, weiss doch jedes Kind, na logo."...
Aber wenn man der Meinung ist, dass ein Schwarzafrikaner nachts keinen Spaziergang durch Annaberg-Buchholz unternehmen soll, dann ist das gleich ein riesiger Skandal und derjenige der das sagt, sofort ein Nazi und Rassist. Sogenannte No-Go-Areas gibt es überall in der Welt und Deutschland bildet da keine Ausnahme.
Und da könntest theoretisch auch du, lieber Reiherwälder, betroffen sein. Bekanntlich hat die NSU nicht nur Leute mit Migrationshintergrund angegriffen, Michelle Kiesewetter war Deutsche, die Bankmitarbeiter, die überfallen wurden, waren 99%ig auch Deutsche und ich würde mal behaupten, dass bei dem Anschlag in der Keupstraße auch Deutsche verletzt wurden, was soll soll also die Behauptung, dass ich 100%ig davon überzeugt wäre, dass sich keiner an mir rächt??? Ich finde diese Aussage wirklich unglaublich frech!
Einen Absatz, in dem eine friedliche und
unbewaffnete Bürgerbewegung wie Pegida auch nur in die Nähe der NSU gerückt wird, möchte ich nach den heutigen Geschehnissen nicht kommentieren, sorry. Für den Rest nehme ich mir gern die Zeit, dir etwas zu schreiben, aber das ist für mich Zeitverschwendung.
Meine Eltern sind 1970 nach Deutschland gekommen, meine Mutter hat irgendwelchen Altnazis, von denen sie regelmäßig beschimpft wurde, den ArsXX abgewischt. Jetzt im Rentenalter machen sie natürlich oft einen auf Touri, haben aber nach einem Besuch von einer Thüringer Gegend die Nase voll, von irgendwelchen Eingeborenen beschimpft zu werden. Ich bin natürlich hier geboren und jetzt mit einer (Ur)Deutschen verheiratet, aber meine Kinder (ich weiß gar nicht, ob es bei deren Kindern auch so sein wird) gelten zeitlebens als Menschen mit Migrationshintergrund. Körperliche Gewalt habe ich zum Glück nie erleben müssen, aber öffentliche Beschimpfungen als "Schlitzauge" u.ä. sind mir auch nicht fremd, also hör auf, eine Bewegung zu verniedlichen, die in Westdeutschland von Rechten dominiert wird (falls du auch das nicht gelesen haben solltest, lies noch einmal mein letztes Posting genau durch!)
Was ist denn an "Rechten" so schlimm? Oder meinst du "Rechtsextreme"? Bitte hier nicht plötzlich immer schlagartig schwammig werden, soviel Zeit muss schon sein. Nationalismus und Patriotismus kommen naturgemäß mehr von rechts als von links. Von links schallt es dagegen "Nie-Nie-Nie wieder Deutschland!"
Ist das besser? Ich möchte zumindest in einem Land leben, wo Linke, Rechte und die politische Mitte friedlich um die bessere Meinung streiten. Genau das wird zumindest bei Kagida so gesagt.
Nur um es klarzustellen: Ich habe absolut für Leute Verständnis, die "ihr" Land zuerst sehen und keine Ausländer wollen. Das ist ja nun kein Phänomen, welches der Österreicher aus Braunau erfunden hat. Nationalisten gibt es ja überall, das ist auch in Südkorea, Israel oder wohl auch auf Island nichts anderes. Ich bin der Meinung, dass das eine gute Demokratie aushalten muss. Solange Leute hierzulande ihre Denke auf Basis unseres Grundgesetzes und ohne Gewalt "ausleben", kann oder muss ich akzeptieren, dass sie Rechts - aber natürlich auch Links - sind. Ich verstehe auch, dass vor allem Ostdeutsche Ängste vor (dem) Fremden haben, aber muss man dann doch wieder auf Rattenfänger reinfallen? Und nochmal, ich erwarte von allen EHRLICHKEIT! "Ich habe nichts gegen Ausländer, aber ..." und solch einschränkendes Geblubber ist doch albern, oder?!
Doch, das ist absolut albern, denn Einschränkungen gehören zur angesprochenen Ehrlichkeit dazu und dienen der Präzisierung von Aussagen. In politischen Diskussionen gibt es sehr selten schwarz oder weiss, ein "Aber" gehört zwangsläufig zum Vokabular dazu. Warum sollte dieses Wörtchen gerade bei Diskussionen um Deutschlands Ausländer entfallen? Das kann wohl kaum jemand erwarten, wenn man ernsthaft, ehrlich und tiefgründig diskutieren möchte.