Zukunft... Marketing...Sinnlosigkeit

[kopfhoch]

Mich würde interessieren,wer wieviel Geld zu bekommen ,bzw. dem Verein zur Verfügung gestellt hat.
Gibt es dazu Info´s?

[Schnurz]

Tja, was soll ich sagen? Mich wundert, dass sich hier noch viele wundern.

Jeder, der ein wenig von BWL und Bilanzierung versteht, weiß, dass das, was sich gerade als Brandungswelle aufbaut, nicht überraschend kommt.

@Sam
Den 100%igen Forderungsausfall mit einer Einkommensteuerersparnis zwischen 14% - 42/45% (je nach individuellem Satz des Steuerpflichtigen, sofern der überhaupt Einkommensteuern spart, weil er ja vielleicht gar keine zahlt!) als Geschäft zu verkaufen, impliziert eine Logik, die dich in jedem Fall qualifiziert, um beim KSV in der Rechnungslegung anzuheuern. Gut, das ist böse, aber das Gesamtszenario und seine Entstehung ist so irre, da fällt mir nichts mehr ein.

@Schwimmlehrer
Kurze Nachhilfe: Die Fälligkeitsstellung und Rückzahlungsvoraussetzung einer Darlehensschuld hat nichts mit der Existenz einer Rückstellung zu tun. Eine Rückstellung ist eine Eventualverbindlichkeit, deren Ursache eine mögliche unsichere Zahlungsverpflichtung in der Zukunft beschreibt und in der GuV dafür sorgt, dass der Gewinn schrumpft, da hinter dieser Rückstellung verschiedenste Aufwendungen stehen, die aber noch nicht zu Auszahlungen führen. Noch nicht.
Schulden nur oder auch tilgen zu können, sofern man andere unsichere Schulden hat oder macht, das ist Unsinn.

Was du meinst ist eine Rücklage. Eine Einbehaltung vorangegangener Bilanzgewinne. Wenn du über diesen Begriff nachdenkst, wirst du wohl von selbst in schallendes Gelächter ausbrechen. Der Verein räumt urplötzlich eine Gesamtsumme von Verbindlichkeiten i.H.v. 2 Mio. € ein. Er selbst deutet an, dass er so tut als ob noch Vermögenswerte von 1 Mio. € da wären. Über die Sinnhaftigkeit dieser Aussage habe ich in einem anderen Thread schon philosophiert. Sie ist für mich Fiktion, aber egal. Was bleibt sind dann Aktiva von 1 Mio. und Passiva von 2 Mio. Da man irgendwann gelernt hat, dass eine Bilanz immer in Waage sein muss heißt das, dass auf der Aktivseite noch ein höchst unangenehmer Posten auftaucht: "Nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag", das sogenannte "negative" Eigenkapital.

Da bleibt rechts in der Bilanz nichts. Kein Nominalkapital, keine Rücklagen, da bleibt nur Leere. Die Rechnungsabgrenzungsposten links und rechts schenke ich mir, allerdings wird es davon jede Menge geben, aufgrund des unsinnigen Auseinanderfallens von Saisonverlauf und wirtschaftlichem Geschäftsjahr.

Das alles könnte sogar noch einigermaßen erträglich sein, wenn wir hohe flüssige Mittel in dem Vermögen auf der Aktivseite hätten. Da der Verein weder seine Angestellten, Spieler oder Geschäftspartner (M.Pfeffer) bezahlen kann, ist das natürlich nicht da.

Wenn also die derzeitigen Hauptgläubiger selbst nicht zahlen und ihre Forderung gegenüber dem Verein nicht noch weiter ausbauen, wird eine Befriedigung der vielen kleinen Darlehensgläubiger nicht möglich sein. Dass der Verein nicht in der Lage ist, dieses Drama abzuwenden stimmt mich verdammt nachdenklich, denn jetzt wird die Insolvenzdrohung konkreter. Nicht durch die pure Anzahl der Geprellten, sondern durch die endgültige Vernichtung jeglichen Restrenommees, dass jeden potentiellen Neusponsor bis ins Mark erschüttern muss und ihm sagt:

"Geld?! Von mir?! Für diesen Verein?! Ums Verrecken nicht!"

Ein Glück, dass dieses Forum gut versteckt auf der HP im Unsichtbaren herumdümpelt und sich diese Kunde nicht zu schnell verbreitet. Solang die HNA die Füße still hält, hat der KSV noch ein paar Tage Ruhe. Er sollte sie nutzen...

schnurz

[Der Schwimmlehrer]

Mich würde interessieren,wer wieviel Geld zu bekommen ,bzw. dem Verein zur Verfügung gestellt hat.
Gibt es dazu Info´s?

Da greift doch hoffentlich der Datenschutz. Ich hatte mal eine Summe von knapp über 70 tsd. gegoogelt. Da war die Aktion aber noch nicht zu Ende. Wenn man mal von so 90 tsd. ausgehen würde, hätte der Verein so 15 tsd. pro Saison beiseite legen müssen. Eigentlich eine lächerliche Summe.

@ Schnurz
Danke für die Info. Du hast sicherlich recht. Ein Verein kann glaube ich auch keine steuerlich berücksichtigten Rückstellungen bilden. Aber da kennst du dich scheinbar bestens aus. Perfide finde ich halt auch, dass man ein paar Monate vorher noch anfragt, ob man das Geld eventuell der Jugendabteilung spenden, es um 2 Jahre verlängern oder ausgezahlt haben möchte. Dies in dem Wissen, dass man es sowieso nicht ausbezahlt. Und wenn in Tasche A nichts steckt, kann ich es auch nicht in Tasche B (Jugend) wandern lassen. Statt das man in dem damaligen Schreiben (war ja eigentlich mehr ein Flyer) die Situation erklärt und Tacheles redet, wird man noch vorsätzlich verarscht. Anders kann ich das nicht bewerten. Das dies natürlich nicht von den neuen im Vorstand zu verantworten ist, steht außer Frage. Der Grundstein für all dies wurde bereits viel früher gelegt.
Auch wenn ich es prinzipiell für richtig halte, dass man in ein Vereinshaus und Anzeigetafel investiert hat, holen nun diese Sachen den Verein ein. Bessere Vermarktungsmöglichkeiten haben den Sponsorenabbau jedenfalls nicht verhindern können. Davon mal ab würde mich interessieren, welchen Stromverbrauch die Anzeigentafel hat. Die Betriebskosten fressen da sicher auch ordentlich was weg. Und die Mannschschaft ist durch die warmen Duschmöglichkeiten im Vereinshaus auch nicht besser geworden. Stattdessen stößt man nun mit 6-jährigem Anlauf auch noch den treuesten Fans vor den Kopf.

[Eckart Lukarsch]

Ich kann Euch gut verstehen und Euren Ärger und Eure Entrüstung absolut nachvollziehen. Ich schäme mich gerade für meinen Verein, und das nicht zu knapp

Die Darlehensuhr blieb damals bei etwa 78.000 Euro stehen. Das ist kein Geheimnis, mit ein wenig Geduld kann man das hier auf der Seite nach lesen.Nicht Wenige haben ihr Darlehen dem Verein geschenkt. Die Summe der fälligen Rückzahlungen dürfte deutlich niedriger liegen.

esteban hat es ein paar Beiträge höher recht treffend beschrieben: Das was in mühevoller Kleinarbeit wieder aufgebaut wird, reißt man an anderer Stelle mit dem Hintern wieder ein ...

Anstatt den Fälligkeitstermin stillschweigend und tatenlos verstreichen zu lassen, hätte man frühzeitig und von selbst auf die Darlehensgeber zugehen müssen, keine Frage. Zumal es im Vorfeld ja das Anschreiben gab (Auszahlung/Verlängerung/Spende) und man sich offensichtlich ja der Fälligkeit bewußt war ...

Aber immerhin lief die gestrige Sponsorenveranstaltung gut. Von mehreren Seiten gab es deutliche Signale dem Verein helfen zu wollen. Es gibt sie also noch, die Silberstreifen am Horizont.

Grüße von Ecki

[sam]

Die Investitionen für beide baulichen Maßnahmen wurden da. zu 70% durch die öffentliche Hand bzw. private Sponsoren (ohne Anleihe) und Eigenleistung (z.B. Büxe) geleistet.
Das ist auch so in den testierten Bilanzen des Vereines nachzuvollziehen .

[Frosch]

2011 betrugen die Darlehen für das Clubhaus fast 78.000. Aufgrund der Verzinsung liegt man heute bei etwa 90.000. Zumindest bei dem, was man eigentlich auszahlen müsste. Schenkungen sind dabei nicht berücksichtigt.

[Frosch]

Die Investitionen für beide baulichen Maßnahmen wurden da. zu 70% durch die öffentliche Hand bzw. private Sponsoren (ohne Anleihe) und Eigenleistung (z.B. Büxe) geleistet.
Das ist auch so in den testierten Bilanzen des Vereines nachzuvollziehen .

Ging ja damals schon nicht anders. Schließlich lag die kurzfristige Liquidität bei etwa -480.000.

[Eckart Lukarsch]

@casseler:

Nein, ich denke nicht. Dafür ist da momentan noch zu wenig belastbare Substanz dahinter. Aber allein, dass Gesprächs- und Hilfsbereitschaft besteht ist für mich ein positives Zeichen.

Wenn es wirklich greifbare, positive Meldungen rund um den Verein gibt, dann schicken wir die auch umgehend raus.

Grüße von Ecki