Re: Boykott des Spiels - Schließung Nordtribüne
Verfasst: 8. Aug 2011, 11:02
Der Protest hat inhaltlich absolut seine Berechtigung! Dass offensichtlich Bewegung in die Sache kommt zeigt doch, dass man nicht immer der willige Vollstrecker des DFB bei Auflagen sein muss, sondern bei Dingen dieser Art durchaus auch mal als Verein sich quer stellen kann, um Alternativen auszuhandeln. Sollte der Zaun abgenommen werden, wäre es nach dem Toilettenbau ein zweiter Erfolg nach der unterm Strich fanunfreundlichen Stadionsanierung. Dann sage ich chapeau vor der Hartnäckigkeit der SC und der Tatsache, dass man nicht vor dem "Sachzwang DFB Auflage" kapituliert hat.
Der Form nach finde ich den Protest nicht schlau. Ein Boykott über die gesamte Spiellänge sollte immer das letzte Mittel der Wahl sein. Was wäre der nächste Schritt der Eskalation gewesen, wenn die Sache nicht in Bewegung geraten wäre? Es hätte durchaus Aktionen gegeben auf dem Weg zu einem Boykott, mit denen man auch das Verständnis der anderen Zuschauer gewonnen hätte. Auch das hätte Druck auf den Verein ausgeübt. Den unteren Abschnitt komplett letztlich sogar leer zu lassen ohne eine Botschaft hat den Eindruck aufkommen lassen, dass es mehr um die Aktion als um die Sache geht. Ich weiß nicht mehr bei welchem Verein es war: Bei einem Bundesligist hatte eine Fangruppe ihren Block zu Beginn leer gelassen und nur einen Fan in Affenkostüm hinter die Gitter gestellt, der sich artgerecht verhalten hat. Das hat ordentlich für Lacher gesorgt und hatte eine klare message. So hatte man leider das Gefühl, dass die Kasseler Ultras mal wieder nur die martialische Karte spielen können und eben nicht durch Einfallsreichtum auffallen.
Zum "off-topic-evergreen" Support-Kultur: Es ist unumstritten, dass die Kurve an Leben gewonnen hat, seitdem die Ultras da sind. Dass der Funke nur punktuell auf den Rest des Stadions überspringt, ist auch klar. Meiner Ansicht nach bleibt Kassel an dieser Stelle dennoch unter seinen Möglichkeiten. Das liegt allerdings weniger daran, dass es auch Singsang gibt - ohne den im Übrigen eine Dauersupport auch nicht geht. Die Düsseldorfer haben vorgemacht, dass es bei den erschweten Bedingungen eines Stadionrunds nur richtig laut wird, wenn man Geschwindigkeit aus der Sache nimmt (z.B. bei ihrem "1895 hey, hey"). Das gilt übrigens auch für andere Fußballstandorte: Geschwindigkeit ist der Tot für Lautstärke. Die "KSV" Rufe, die ja nun hin und wieder zuletzt in allen Stadionteilen aufkamen wurden nicht selten gerade durch den Block "zerstört".
Der Form nach finde ich den Protest nicht schlau. Ein Boykott über die gesamte Spiellänge sollte immer das letzte Mittel der Wahl sein. Was wäre der nächste Schritt der Eskalation gewesen, wenn die Sache nicht in Bewegung geraten wäre? Es hätte durchaus Aktionen gegeben auf dem Weg zu einem Boykott, mit denen man auch das Verständnis der anderen Zuschauer gewonnen hätte. Auch das hätte Druck auf den Verein ausgeübt. Den unteren Abschnitt komplett letztlich sogar leer zu lassen ohne eine Botschaft hat den Eindruck aufkommen lassen, dass es mehr um die Aktion als um die Sache geht. Ich weiß nicht mehr bei welchem Verein es war: Bei einem Bundesligist hatte eine Fangruppe ihren Block zu Beginn leer gelassen und nur einen Fan in Affenkostüm hinter die Gitter gestellt, der sich artgerecht verhalten hat. Das hat ordentlich für Lacher gesorgt und hatte eine klare message. So hatte man leider das Gefühl, dass die Kasseler Ultras mal wieder nur die martialische Karte spielen können und eben nicht durch Einfallsreichtum auffallen.
Zum "off-topic-evergreen" Support-Kultur: Es ist unumstritten, dass die Kurve an Leben gewonnen hat, seitdem die Ultras da sind. Dass der Funke nur punktuell auf den Rest des Stadions überspringt, ist auch klar. Meiner Ansicht nach bleibt Kassel an dieser Stelle dennoch unter seinen Möglichkeiten. Das liegt allerdings weniger daran, dass es auch Singsang gibt - ohne den im Übrigen eine Dauersupport auch nicht geht. Die Düsseldorfer haben vorgemacht, dass es bei den erschweten Bedingungen eines Stadionrunds nur richtig laut wird, wenn man Geschwindigkeit aus der Sache nimmt (z.B. bei ihrem "1895 hey, hey"). Das gilt übrigens auch für andere Fußballstandorte: Geschwindigkeit ist der Tot für Lautstärke. Die "KSV" Rufe, die ja nun hin und wieder zuletzt in allen Stadionteilen aufkamen wurden nicht selten gerade durch den Block "zerstört".