Quelle:
http://www.kicker.de
Die 3. Liga geht Ende Juli an den Start
DFB plant ein Erfolgsmodell
Ab der kommenden Spielzeit wird es einen großen Umbruch unterhalb der beiden deutschen Profiligen geben: Ab 2008/09 gibt es eine bundesweite 3. Liga. Professionelle Strukturen, eine hohe TV-Präsenz und wirtschaftlich gesunde Vereine: Nach den Plänen des DFB soll die neue Liga eine perfekte Ergänzung zu den beiden bisherigen Profiligen der DFL werden.
Die Vorbereitung verlief generalstabsmäßig; der DFB lässt nichts unversucht, um seine höchste Spielklasse tatsächlich zu einem Erfolgsmodell zu machen.
Dazu gehört unter anderem, dass sich die Klubs der 3. Liga den gleichen Prüfungen hinsichtlich ihrer finanziellen Stabilität wie die Vereine der 1. und 2. Liga unterziehen müssen. Obwohl die Spielklasse dem DFB untersteht, wird deshalb das wirtschaftliche Zulassungsverfahren von der DFL abgewickelt. Das bestätigte der zuständige DFB-Direktor Helmut Sandrock.
Ab der kommenden Spielzeit wird es einen großen Umbruch unterhalb der beiden deutschen Profiligen gegen: Ab 2008/09 gibt es eine bundesweite 3. Liga. In den diesjährigen beiden Regionalligen Nord und Süd geht es nur um eines: Dabei sein, mindestens Zehnter werden, um so den möglichen Absturz in die Viertklassigkeit verhindern. Hinzu kommen die vier Absteiger aus der Zweiten Liga.
Nach dieser Saison wird aus den Regionalliga-Staffeln Nord mit 19 Vereinen und Süd mit 18 die eingleisige, bundesweite 3. Liga mit 20 Klubs gebildet. Das heißt auch: 17 müssen draußenbleiben. Für die Auslese zählt nur diese Spielzeit, im Prinzip gilt: Hinter den jeweils zwei Aufsteigern in die 2. Bundesliga qualifizieren sich die Klubs von Platz drei bis zehn für die neue Profiliga (allerdings höchstens vier zweite Mannschaften von Lizenzvereinen). Der Rest spielt künftig viertklassig.
Auf Grund des strengen Lizenzierungsverfahrens könnte die 3. Liga aber sogar mit weniger als den geplanten 20 Teams an den Start gehen. Sollten Zweitliga-Absteiger die Lizenz nicht erhalten, dann wird die 3. Liga erst ab ihrer zweiten Spielzeit aufgestockt. "Wir hätten dann weniger Mannschaften, alles andere war nicht umsetzbar", erklärte Sandrock.
Rahmenbedingungen
Jeder Drittligist soll 625.000 Euro an TV-Geldern aus dem bis 2009 laufenden Fernsehvertrag des DFB mit ARD und ZDF erhalten. "Als Basis ist das ein signifikanter Einstieg", sagte Sandrock, der die Einnahmen in Zukunft noch ausbauen will. Dabei denkt der DFB laut seines Direktors in alle Richtungen - selbst Pay-TV ist zukünftig eine Option.
In der ersten Spielzeit baut der DFB aber vor allem auf die ARD, die vor der Bundesliga-Sportschau am Samstag von drei Spielen in einer Zusammenfassung berichten wird. Dazu kommen Berichte in den dritten Programmen und eine Spiel-Zusammenfassung in der Sportschau am Sonntag. Das Saisoneröffnungsspiel am 23. oder 25. Juli soll sogar live in den dritten Programmen übertragen werden.
Relegationsspiel
Die Spielklassen-Reform wirkt sich aber nicht nur auf den TV-Markt aus. Auch sportlich wird es Veränderungen geben. So werden ab der kommenden Saison nur noch zwei Teams direkt aus der 2. in die 3. Liga absteigen, hinzu kommt ein Relegationsspiel zwischen dem Dritten der 3. Liga und dem Drittletzten der 2. Liga.
Den Aufstieg in die 3. Liga schaffen die Meister der nun drei Regionalligen. Dabei können auch weitere zweite Mannschaften von Lizenzvereinen aufsteigen. Diese Regelung muss laut Sandrock aber nicht für immer Gültigkeit besitzen: "Da müssen wir erst einmal schauen und dann möglicherweise nochmal drüber reden."