FSV Frankfurt
Bescheidenheit trotz Superserie
Aus Erfahrung scheint Fußball-Oberligist FSV Frankfurt klug geworden zu sein. Trotz einer Superserie wird nicht vom Aufstieg gesprochen. Zu frisch ist die Erinnerung an die vergangene Saison, als der monatelange Tabellenführer am letzten Spieltag noch abgefangen wurde.
Zwar führen die Frankfurter die Tabelle der Fußball-Oberliga Hessen nach der Hinrunde mit 11 Punkten Vorsprung auf Viktoria Aschaffenburg an und haben als einziger Viertligist in Deutschland in dieser Saison noch kein Punktspiel verloren. Euphorisch wird am Bornheimer Hang angesichts von sensationellen 49 Punkten und einem Super-Torverhältnis von 43:6 dennoch niemand. "Wer, wenn nicht der FSV Frankfurt, weiß, dass so ein Vorsprung schnell wieder weg sein kann", sagt FSV-Manager Bernd Reisig.
Favoritenrolle bislang gerecht geworden
FSV Geschäftsführer Clemens Krüger
Auch in der vergangenen Saison hatten die Schwarz-Blauen zwischenzeitlich einen Vorsprung von elf Punkten herausgespielt, wurden am letzten Spieltag aber doch noch vom KSV Hessen Kassel abgefangen. 0:1 hieß es aus Sicht des FSV an jenem 25. Mai und der Traum von der Rückkehr in die Regionalliga Süd war auf der Zielgeraden geplatzt.
Mit einer Mannschaft, die nach Meinung der Verantwortlichen bereits in der jetzigen Zusammenstellung Regionalligaformat hat, starteten die Frankfurter in die Saison und wurden ihrer Favoritenrolle bislang gerecht. Lediglich Aschaffenburg gelang es, dem FSV einen Punkt abzuknöpfen (1:1). Die Unterfranken sind es auch, die nach 17 Spieltagen als einziger Konkurrent übrig geblieben sind. Mit bereits 18 Punkten Rückstand hat selbst der SC Waldgirmes als Dritter mit dem Aufstiegsrennen wohl nichts mehr zu tun.
Vier vergebliche Anläufe zur Rückkehr in die Regionalliga
"Trotzdem bleiben wir dabei, dass die jetzige Tabellenführung nur eine Zwischenbilanz ist", sagt Reisig vorsichtig. Hinter den Kulissen laufen allerdings bereits die Planungen für die Regionalliga, in die der FSV seit dem Abstieg 2000 unbedingt zurück will. Bereits in den vergangenen Jahren waren die Frankfurter mehrmals nah am Aufstieg dran. Mit Borussia Fulda (2001), den Amateuren von Eintracht Frankfurt (2002), dem FC Eschborn (2003) und eben Hessen Kassel in der vergangenen Saison war jedoch immer ein anderes Team die Nase vorn.
Zitat
Riesengroße Enttäuschung
"Natürlich war die Enttäuschung damals riesig. Wir haben die Tränen aber abgewischt, kurz getrauert und sind dann wieder aufgestanden."
Junger Trainer soll es richten
Nach dem knappen Scheitern in der vergangenen Saison verstärkten die Frankfurter ihr Team noch einmal. Spieler wie Sead Mehic, Thomas Brendel, Dennis Probst, Markus Gaubatz und allen voran Ex-Profi Matthias Hagner sammelten schon höherklassig Erfahrungen. In der Trainerfrage ging der ehemalige Zweitligist FSV, der in der "ewigen Tabelle" der 2. Liga vor der Saison immer noch auf Rang 37 notiert wurde, dagegen einen etwas risikoreicheren Weg. Mit dem 33-jährigen Tomas Oral wurde ein sehr junger Trainer mit dem Unternehmen Aufstieg betraut. "Ich war von Beginn an von ihm überzeugt. Schließlich hat er schon als Trainer unserer zweiten Mannschaft sehr erfolgreich gearbeitet", sagt Geschäftsführer Clemens Krüger über den Türken, der die FSV-Reserve von der Kreisliga in die Landesliga führte.
Nicht an den zweiten Schritt vor dem ersten denken
In den verbleibenden vier Begegnungen dieses Jahres wollen die Frankfurter ihre hervorragende Bilanz weiter ausbauen, um der Regionalliga ein weiteres Stück näher zu kommen. Mittelfristig ist dann die eingleisige dritte Liga das Ziel, für das der FSV in der kommenden Saison mindestens Zehnter werden müsste. "Daran verschwende ich aber noch keinen Gedanken. Ich rede noch nicht über den zweiten Schritt, wenn wir den ersten noch nicht gemacht haben", sagt Reisig eingedenk der schlechten Erfahrung des Vorjahrs.
Ich freu mich schon auf die 2 Heimspiele gegen den FSV Frankfurt!!!
