Ich finde persönlich, jetzt muss mit dieser Thematik erst mal gut sein und die Schärfe kann wirklich herausgenommen werden. Es ist Zeit, wieder herunter zu fahren. Das Ziel, handelnden Personen deutlich zu machen, dass der zuletzt an Tag gelegte Stil ein unwürdiger ist, man sich einen Verein mit Herz wünscht und das ein Bauer nicht irgendein Idiot ist, den man vorführen kann wie einen Kirmesochsen, ist denke ich erreicht. Ob er nun zu verminderten Bezügen als Joker erhalten bleibt oder einen Vorstandposten erhält, ist erstmal zweitrangig. Wichtig ist, dass nun nach einem würdigen Weg gesucht wird. Ich persönlich wünsche mir, dass er hier sein letztes Jahr als Fußballer auch in diesem Beruf ausüben darf.
Der Rest der Diskussion dreht sich inzwischen so sehr im Kreis, dass ich aufgehört habe, sämtliche Beiträge zu lesen. Ich denke, das Signal ist angekommen und wenn der Verein nicht sämtlich von Idioten geführt wird, wird man auch aus den Fehlern lernen. Das gestehe ich auch einem Hock wie jedem anderen Menschen zu und hoffe, dass er im Gegensatz zu Striegel (der mir noch immer Rätsel aufgibt: Ist er tatsächlich nur ein emotionsloser Technokrat oder hat er den Kopf für den Trainer hingehalten, weil er ohnehin unbeliebt war?) bemerkt, dass Politik gegen die Fans zu erbitterten Reaktionen führt. Hock mag zwar kein Anfänger auf dem Gebiet des Trainers sein. Aber er ist ein Anfänger auf dem Gebiet, einen Verein mit aktiver kritischer Fanszene zu trainieren. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ihm ein ähnlicher Fauxpas ein zweites Mal passiert. Insofern finde ich schon, dass er sozusagen eine Bewährung durch die Fans erhalten sollte, auch wenn mir da wohl viele nicht zustimmen mögen. Wünschenswert wäre eine Entschuldigung seinerseits, um zur Ruhe zu kommen.
Das soll nicht heißen, dass jetzt Stillstand mit Friede, Freude, Eierkuchen herrschen sollte. Aber die Emotionalität darf jetzt langsam wieder weichen. Wenn ich schreibe, man muss aus dem Geschehen lernen, meine ich damit, dass der Umgang mit den Fans einer Überprüfung bedarf. Ich würde vorschlagen, dass für's Erste in heiklen Fragen, bei denen es zu Fanprotesten kommen könnte, zumindest der Rat von Leuten aus dem Fanspektrum (und hier gibt es einige mit engem Kontakt zur Führungsriege) eingeholt wird, ob so etwas vermittelbar ist. Damit hätte man sich sowohl das RB Leipzig Chaos, als auch die Bauer-Katastrophe verhindern können. Jetzt mag der Einwand kommen, der Verein darf sich von Fans nicht seine Politik vorschreiben lassen. Der Einwand ist richtig, das darf er tatsächlich nicht generell. Aber der Verein muss abwägen, was zumutbar ist und wo eine Grenze überschritten wird. Und das kann er nur, wenn er Kontakt zur Basis hält. Tut er dies nicht, muss er in Kauf nehmen, daß es genau dort rumort und eine Revolution angezettelt wird. Der zweite Schritt sollte in meinen Augen der Weg zu einer Fanabteilung vergleichbar mit dem Supporters-Club des HSV oder der Fuma von Union Berlin sein. (Edit sacht noch, dass ich auch anbieten würde, mich konzeptionell damit auseinander zu setzen) Ich würde stark befürworten, dass eine hier gewählte Person einen Aufsichtsratposten erhält und der Abteilungsleiter automatisch Vorstandsmitglied ist. Das würde nebenbei auch ein gewisses Mitspracherecht einräumen, zumindest aber, gehört zu werden. Ferner wäre es wünschenswert, wieder einen Vorstandsvorsitzenden einzuführen, der jedoch nicht vom Aufsichtsrat, sondern von der Mitgliederversammlung vorgeschlagen und gewählt wird und hauptsächlich repräsentative Aufgaben wahrnimmt, jedoch auch die Möglichkeit zur Intervention hat. Momentan sehe ich die Mitglieder als kastriertes Abnickorgan. In Sachen Bauer hat man auch einfach als Verein gegen den Verein gehandelt - denn der Verein sind die Mitglieder.
Ich bin schon der Auffassung, nun einen Reset vorzunehmen. Man muss bedenken, dass sich die Mannschaft, von der wir uns den Aufstieg erhoffen, gerade in der Vorbereitung befindet, dass wir den Kader noch nicht komplett haben und dass wir noch immer auf einen Hauptsponsor warten.
@Dick: Nein, die Arbeit bezieht sich hauptsächlich auf Prävention, um Konflikte im Vorfeld zu vermeiden. Aus einem Teil der Handlungsanweisungen meinerseits möchte ich aber gerne zitieren. Ich fordere dort abschließend (vor rund einer Woche geschrieben, als hätte ich es geahnt

):
(...)die Ernstnahme der Probleme der Fans durch Vereine, Verbände und Ordnungsinstanzen. (...) Ein Schritt der Vereine auf die Fangruppierungen zu und die Berücksichtigung der Ängste und Sorgen betreffend ihres Lebensinhaltes können zur Rückbindung der Gruppen an ihre Vereine dienen. Eine weitere Entfremdung hingegen wird Reaktionen auslösen. Man darf hier nicht den Fehler machen, und Fußball als Hobby insbesondere der Ultras ansehen. Fußball und der Verein ist ein nicht austauschbarer Lebensmittelpunkt und diesem muss Rechnung getragen werden.
@Olli Zehe: Auch ich bitte Dich, Deinen Entschluss zu überdenken und uns weiter als engagiertes gutes Gewissen erhalten zu bleiben.
When the going gets weird, the weird turn pro. It never got weird enough for me.
Hunter S. Thompson
VIVA MADIBA! VIVA MANDELA!