16 Jähriger in Schwalmstadt überfallen

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Reiherwälder
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Re: 16 Jähriger in Schwalmstadt überfallen

Beitrag von Reiherwälder » 20. Mär 2008, 17:49

So Selbstverständlichkeiten wie das Nicht-Angreifen von Mitmenschen kann man auch von Leuten erwarten die knapp bei Kasse sind. Erst recht wenn die Angreifer hierzulande auch noch allerlei Hilfe bekommen.

Eure Reaktionen möchte ich sehen, wenn mal wieder ein Asylbewerber von Ronny und Enrico verdroschen wird und ich für die beiden Gewalttäter hier den Anwalt mache, schwere Kindheit, zerrüttete Familie etc.

KSV-Jens
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Re: 16 Jähriger in Schwalmstadt überfallen

Beitrag von KSV-Jens » 20. Mär 2008, 17:59

Reitenbreiter, bei der NPD würden sie Dich mit offenen Armen aufnehmen. Das sollte Dir eigentlich zu denken geben.

Es ist klar, daß dieses Thema gerne populistisch aufgegriffen wird. Dazu positioniere man sich selbst in der Mehrheit oder in der moralisch angeblich besseren Gruppe und es kann losgehen gegen Ausländer, Frauen, Polizisten, Jugendliche, Politiker ... die Themen sind beliebig austauschbar.

Ich habe übrigens darüber nachgedacht, wie ich denn Gewalt im eigenen Leben erlebt habe. Insgesamt ist es wohl eine eher kurze Liste.

1. Kinderspielplatz: Ich war unter etlichen Kindern vielleicht 10 Jahre alt, da wurde ich von ca. 5 deutschen Jugendlichen im Alter von 17-19 Jahren "rausgezogen", nachdem ich ihnen noch ein, zwei Minuten lang wie ein Hase immer entwischen konnte. Sie waren gerade dabei, mich aus dem Sand zu den Büschen zu schleifen, während die anderen Kinder natürlich nichts für mich tun konnten, als plötzlich ein türkisch aussehender junger Mann Anfang 20 herbeistürzte und ein paar meiner Peiniger mit Boxhieben in den Bauch auseinandernahm. Die Gruppe löste sich in Schall und Rauch auf. Ich habe keine Ahnung, was die deutschen Jugendlichen eigentlich mit mir vorhatten, ob sie mir nur gewaltig Angst einjagen oder mich verprügeln wollten Mir war jedenfalls der hammerharte Einsatz von Mustapha, Mehmet oder wie auch immer der junge Mann geheißen haben mochte, sehr recht gewesen. Ich hatte nichts getan.

2. Ich überholte als ca. 14jähriger auf einem Radweg drei deutsche Jugendliche, die alle etwa drei Jahre älter gewesen sein mochten als ich. Ein Stück weiter hinten überholten sie mich wieder und stoppten mein Rad. Der Anführer sagte, ich hätte sie im Vorbeifahren mit beleidigenden Ausdrücken bedacht, was natürlich gelogen war. Anschließend gab er mir eine Backpfeife. Dann fuhren sie weiter. Auf mich machten sie schon rein äußerlich den typischen Eindruck von Jugendlichen ohne Perspektive. Und das war wohl ihr eigentliches Problem.

Ansonsten war da nichts weiter in meinem Leben, also auch nichts mit Ausländern oder - genauer eigentlich - Jugendliche mit Migrationshintergrund. Gut, die 70er und 80er Jahre waren sicher noch ein Stück anders als die heutige Zeit. Entscheidend ist aber doch, daß wer mit dem Finger auf eine andere Gruppe zeigt, doch gerne mal übersieht, daß auch in der eigenen Gruppe gleiches Fehlverhalten vorkommt. Und ich frage mich, ob die Personen, die hier mit mehr oder weniger offen gezeigter Ausländerfeindlichkeit auch die Übergriffe von Deutschen auf Ausländer bzw. Deutsche mit Migrationshintergrund anprangern. Die Todesopfer von Solingen oder Mölln in Westdeutschland habe ich jedenfalls nicht vergessen, ebensowenig den von einigen Ostdeutschen gelebten dumpfen Ausländerhaß, obwohl in ihren Gegenden doch oft sehr wenig Fremde leben, aber das hat wohl auch was damit zu tun, daß man selbst nicht den nötigen Sozialunterbau hat, während auf der anderen Seite eine ganz kleine Minderheit da ist, an der man dann wenigstens seine Probleme relativ überlegen auslassen kann.

Insofern ist für mich die Botschaft, daß wir in Deutschland nicht weit genug sind mit Integration, stabilen sozialen Verhältnissen (gilt auch für deutsche Familien) und sozialfördernden Freizeitangeboten für Kinder und Jugendliche allgemein. Das Zeitalter von Computer und Fernsehen verschärft die aktuellen und kommenden Probleme sicher noch.

Axel Feder
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Re: 16 Jähriger in Schwalmstadt überfallen

Beitrag von Axel Feder » 20. Mär 2008, 18:12

Bei Ronny und Enrico würde ich genauso wenig Applaus klatschen, wenn die nach einem rassistisch motivierten Angriff aus Notwehr abgestochen würden. Wobei ich dir recht gebe, dass manch einer hier wohl sagen würde "Geschieht denen recht, Drecksnazis".

Mal abgesehen davon sind sich hier alle einig, dass Gewalttaten verfolgt und bestraft werden sollen. Nur meiner Meinung nach ist das völlig unabhängig davon, ob das Ausländer oder "Nazis" sind. Wenn Fussballfans im Suff einen Unbeteiligten verprügeln, und sei es nur aus Spaß (und das kommt oft genug vor), wie wäre deine Argumentation denn dann? Das sind alles Türken, Albaner oder Russen gewesen? Wohl kaum.

Das Problem sind nicht die Ausländer, sondern die allgemein erhöhte Gewaltbereitschaft, besonders in jüngeren Generationen. Das dort Ausländer mit und stark vertreten sind, bestreite ich nicht. Nur ich bezweifele, dass dieser Thread entstanden wäre, wenn es keine Ausländer gewesen wären. Wieso wird ein Mensch Gewaltbereit? Wie und warum entwickelt sich Hass auf andere (Ausländer auf Deutsche, Deutsche auf ausländer)? Wann ist die Hemmschwelle so tief unten, dass er keine Scheu hat andere zu berauben oder gar schwer zu verletzen? Das sind Fragen, die man sich stellen muss.

Ich selbst bin mal in eine Situation geraten, die böse hätte enden können. Es waren übrigens Russen, die ziemlich besoffen waren und dank der wenigen nüchternen in der ca. 20 Mann/Frau starken Gruppe war dann außer ein bissel Pöbelei nichts. Natürlich regen mich Sprüche wie "Scheiss Deutscher" auch auf, andererseits muss man sich ehrlicherweise fragen, wie oft die wiederum "Scheiss Russen" gehört haben. Das ist ein Teufelskreis, den wir mit Parolen und unkonstruktiven Racheaktionen eher weniger durchbrechen, sondern eher verstärken werden.
Unsere Zeit wird kommen!

Reiherwälder
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Re: 16 Jähriger in Schwalmstadt überfallen

Beitrag von Reiherwälder » 20. Mär 2008, 22:39

@ KSV-Jens

Lass doch diese albernen NPD-Unterstellungen. Wenn du meinem griechischen, polnischen oder italienischen Kollegen erzählen würdest, ich seie ausländerfeindlich o. ä., würden sie dich auslachen. Vielleicht auch deshalb, weil sie Multi-Kulti selber mit wachsender Sorge betrachten. Mit denen kann man komischerweise über solche Sachen diskutieren, ohne nach 3 Minuten beim Adolf rauszukommen.

Zu deinen positiven Begegnungen mit Ausländern (in den 80ern) kann ich dir zwei Hände voll mit aktuellen Geschichten bieten. Eine davon endet nachts um 03:50 Uhr im Fritzlarer Krankenhaus.

Es geht mir sicher auch nicht um die Ausländer, sondern um jene Ausländer.

Schade, dass dieses Thema im Forum nicht diskutabel ist. Manchmal frage ich mich, warum man im Auestadion so oft anständige Leute kennenlernt und im Forum bei der ersten Meinungsverschiedenheit doof angemacht wird....

myohle
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Re: 16 Jähriger in Schwalmstadt überfallen

Beitrag von myohle » 21. Mär 2008, 00:52

Finde es absurt hier irgendwelche Geschichten zu erzählen....

werft einfach mal regelmäßig einen Blick auf!....
http://www.presseportal.de/polizeipress ... maid=44143
"MEG - Der Geldverbrennungsspezialist"
lockerz.com invite? schreib mir ne PN

Gonzo
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Re: 16 Jähriger in Schwalmstadt überfallen

Beitrag von Gonzo » 21. Mär 2008, 11:24

Reitenbreiter hat geschrieben: Lass doch diese albernen NPD-Unterstellungen. Wenn du meinem griechischen, polnischen oder italienischen Kollegen erzählen würdest, ich seie ausländerfeindlich o. ä., würden sie dich auslachen.
Reitenbreiter hat geschrieben:Dein Kumpel kann froh sein, dass er noch am Leben ist, unsere Kulturbereicherer scheuen für gewöhnlich auch nicht den Gebrauch von Waffen. (...) die Molucken würden nie jemanden anpacken, der ihnen Contra geben könnte.

Eine Meldung die Mut macht: (...) 17-jähriger marokkanischer Straßenräuber von seinem deutschen Opfer in Notwehr erstochen. (...) warum jetzt Ali oder Mustafa schon wieder zugeschlagen haben (...)
Natürlich, so schreibt ein aufrechter Demokrat, der nicht die Bohne Sympathien mit der NPD hegt...

Es fehlt von Dir nur noch der Hinweis auf die Autobahn und die Signatur "mit deutschem Gruß"...

Eigentlich wollte ich noch auf Dein unqualifiziertes Posting und einige Kumpels eingehen, die Migrationshintergrund haben ("Molucken", wie Du sie eher bezeichnen würdest - ich wette vor dem Absenden stand da noch "Kanacken") und - obwohl deren Gene ja gewalt- und kriminalitätsbefallen sind - Doktoren und Rechtsanwälte wurden. Aber das spar ich mir - wie schonmal irgendwo geschrieben, habe ich es satt, für Dich die "Sendung mit der Maus" zu spielen; bilde Dich selbst, alt genug bist Du ja hoffentlich (wobei ich mir bei Deinen Postings nicht ganz sicher bin; so ein vereinfachendes Gelulle kenn' ich nur von Kindern und Jugendlichen und der NPD). Du kannst ja nicht mal zwischen Ursache und Wirkung unterscheiden und wirst dies hier genauso unaufmerksam lesen, wie die anderen Postings. Sonst hättest Du vermutlich gemerkt, daß ich es gar nicht nötig habe immer neue Ausflüchte zu suchen, weil das Problem das Gleiche bleibt - so wie es Axel beschrieben hat und so, wie es der Stehplatznutzer ganz hervorragend erklärt hat. Die schwere Kindheit Platte, wie Du sie nennst - hat übrigens keiner nur in einem Satz aufgelegt.

Reitenbreiter, Du bist eindimensional, rechtsradikal und hast nicht mal die Courage, das zuzugeben. Wahrscheinlich bist Du auch zu feige, es Deinen Kollegen gegenüber zuzugeben. Les' mal ein Buch (wenn möglich eines, daß nicht von Frey aufgelegt wurde), soll helfen. Ich denke, ich pack Dich erstmal in den Filter...
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Beaker
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Re: 16 Jähriger in Schwalmstadt überfallen

Beitrag von Beaker » 22. Mär 2008, 00:32

Reitenbreiter hat geschrieben:So Selbstverständlichkeiten wie das Nicht-Angreifen von Mitmenschen kann man auch von Leuten erwarten die knapp bei Kasse sind. Erst recht wenn die Angreifer hierzulande auch noch allerlei Hilfe bekommen.

Eure Reaktionen möchte ich sehen, wenn mal wieder ein Asylbewerber von Ronny und Enrico verdroschen wird und ich für die beiden Gewalttäter hier den Anwalt mache, schwere Kindheit, zerrüttete Familie etc.
Ich dachte bisher noch nie dass ich dir mal ausdrücklich Recht geben muss in irgendwas, aber ich kann diese rechtsradikalen Vorwürfe auch langsam nicht mehr hören. Ich habe jetzt zwar noch nicht den Überblick über alle deine Postings (Das Freibad habe ich zum Beispiel verpasst), aber es wäre ja nicht so dass du nciht genügend Subtanz im Kopf hättest. Vielleicht hast du einen etwas härteren Sinn für Komik, da ist man in Deutschland immernoch ziemlich sensibel in der Tat.

Um so schockierender ist es für mich dass du trotz eines demokratischen Weltbildes, trotz eines ausgeprägten Denkapaarates so absolut oberflächgi an das Thema herangehst, das enttäuscht mich sogar schon ein bisschen. obwohl es mir ja eigentlich gestohlen bleiben könnte.

Das von dir genenannte Beispiel wirst du so sicherlich nicht aus Überzeugung bringen, so ehrlich darfst du ruhig sein. Wir wissen beide dass das auch nichts mit gewolltem Rassismus zu tun hat wohl aber mit Oberflächlichkeit.

Wer sich die richtigen Fragen stellt erspart sich solche Anschuldigungen im Vorherein. Außerdem wäre es mir ziemlich peinlich wenn ich von mir zurechtgewiesen würde, es braucht kein großes Genie um mir etwas lehren zu können.

Aber zum eigentlichen Grund warum ich mich da nochmal einmischen will: Was du unter "allerlei Hilfe" verstehst ist pervers wenig, das wirst du genau so gut wissen weil du dich für zeitgenössische Politik doch sicher erwärmen kannst.

Und du hast recht, es geht nicht nur um das Geld. Es geht niemals nur um das Geld. Aber es geht um die Relation was man für das Geld noch alles besorgen muss. Da ist die Differenz zwischen Etat und Bedarf bei Migrationshintergründlern eben wesentlich höher, einfach so einen Allheilmittelssatz in die Gegend zu schmeißen lasse ich da als Argumentation nicht gelten. "Was du nicht willst was man dir tu'" - Donnerwetter, da steckt ja geballte Welterfahrung hinter, meine Fresse!

Man kann dir wirklich nicht viele Anschuldigungen machen und hier werden wohl auch einige falsche gemacht, aber das du aus deinen überdurchschnittlichen Ansätzen aus welchen Gründen auch immer so wenig Detailwissen und Situationsverständnis herausziehst, das ist für mich nicht übersehbar.

In dem Sinne auf ein tolles Spiel morgen *g
"Genial an Kassel ist, die wenigen Möglichkeiten hier einfach nutzen zu müssen.
Du bist zwar nirgends, kannst aber im Handumdrehen überall sein. Das ist wenig Silicon, aber viel Valley..."

Reiherwälder
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Re: 16 Jähriger in Schwalmstadt überfallen

Beitrag von Reiherwälder » 22. Mär 2008, 11:16

Zur Kenntnis genommen.

Auch wenn dein qualifizierter Beitrag eine ebenso qualifizierte Antwort verdient hätte, sehe ich jetzt einfach mal im Sinne des Forumsfriedens davon ab, bevor wir uns hier alle gegenseitig in den Filter stecken. Ich hoffe das ist ok.

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