Quelle:
http://www.hna.de
Die Erinnerung an den Aufstieg
Der KSV Hessen Kassel spielt morgen beim FSV Frankfurt - da war doch was...
Kassel. Der 25. Mai 2006. Christi Himmelfahrt. Der Tag, an dem der KSV Hessen Kassel in die Fußball-Regionalliga aufgestiegen ist - nach einem 1:0-Sieg beim FSV Frankfurt, mit dem die Mannschaft von Trainer Matthias Hamann den Kontrahenten aus Südhessen in der Tabelle doch noch einholte. Morgen spielt der KSV erneut beim FSV (Anpfiff: 14 Uhr), der in diesem Jahr den Sprung in die Regionalliga geschafft hat. Es lohnt sich, zuvor noch einmal zurückzublicken. Wir tun dies mit drei Hauptdarstellern des 25. Mai 2006 - und einem der damals 3000 mitgereisten Fans.
• Die Erinnerung des Thorsten Bauer (29), der in der 48. Minute durch eine tolle Einzelaktion das 1:0 erzielte - und damit das Goldene Tor: "Das war definitiv das wichtigste Tor meiner Karriere. Das Interessante ist, dass es gar kein typisches Tor von mir war: Ich bin mit dem Ball in den Strafraum gedrungen und habe mal geschaut, was passiert. Ich träume zwar nicht mehr davon, ab und zu schaue ich mir das Spiel aber auf DVD noch einmal an. Was ich im Moment nach dem Tor gedacht habe, werde ich nie vergessen: Jetzt können wir es wirklich schaffen. Und wir haben es geschafft. Viele haben sich nach dem Spiel die Passage der Fernsehübertragung während des Tores als Klingelton auf ihr Handy geladen. Auch deshalb ist der Treffer immer präsent gewesen."
• Die Erinnerung des Oliver Adler (39), der nach dem Spiel ankündigte: Heute knalle ich mich richtig weg! Zuvor bewahrte der Keeper mit tollen Paraden sein Team vor einem Gegentor: "Wenn ich an Frankfurt denke, denke ich an einen der größten Erfolge meiner Karriere. Das war ein richtiges Finale und eines der Spiele, worauf man hinarbeitet. Wir haben eine tolle Aufholjagd gekrönt. Nach dem Schlusspfiff waren wir alle sehr befreit. Natürlich habe ich dann das ein oder andere Bier getrunken. Aber ich wusste zu jeder Zeit noch, was ich tue."
• Die Erinnerung des Matthias Hamann (39), der in seinem ersten Jahr als KSV-Trainer gleich den Aufstieg von der Oberliga in die Regionalliga schaffte und den Erfolg anschließend im roten Anzug feierte: "Ich denke vor allem an den Schlusspfiff. Der Erfolg war die Geburt eines neuen KSV, der selbstbewusst auftritt. Die Jungs hätten einen Tag vor dem Spiel anreisen können, aber sie haben gesagt: Wir fahren da hin, knallen die weg und fahren wieder heim. Mit dieser positiven Arroganz sind sie auch aufgetreten gegen einen FSV, der sich schon zur Winterpause viel zu sicher gefühlt hat. Den roten Anzug gibt es natürlich noch, aber ich habe ihn seitdem nicht mehr angezogen. Erst beim nächsten Aufstieg hole ich ihn wieder aus dem Schrank."
• Die Erinnerung des Markus Lämmer (39), Fanbeauftragter des KSV, der - wie mehr als tausend Anhänger - mit dem Sonderzug nach Frankfurt und zurück reiste: "Der Tag war sensationell. Der KSV-Sieg in Frankfurt war der Höhepunkt der vergangenen Jahre. Ich habe gezittert bis zum Ende. Selbst nach dem Schlusspfiff habe ich noch nicht daran geglaubt, dass der KSV aufgestiegen ist. Noch heute diskutieren wir viel darüber - gerade auch jetzt vor dem Spiel morgen gegen den FSV."
16.08.2007