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von Heidelberger » 30. Jul 2011, 14:09
Stand jetzt und heute sieht es eher so aus, als ob die Spieler, mit denen der KSV verhandelt hat, lieber die €-Symbole in ihren Gedankenblasen überm Koppe kultivieren und erstmal am Spielfeldrand auf dem Zaune hocken bleiben. Ganz nach dem Motto: Hannemann, geh du voran. Oder: erstmal abwarten, was die KSV-Jungens morgen gegen die Fortuna schaffen. Wäre ja auch zu verlockend: Pokalüberraschung = 2. Runde DFB-Pokal = besser gefüllte Fleischtöpfe am Auestadion = besser dotierte Verträge.
Schönen Dank auch. Und bitte wegtreten, sage ich nur. Trittbrettfahrer als Kaderkitt, die nur im Erfolgsfall nachträglich auf den Zug aufspringen wollen, die brauchen wir nicht auf unserer Reise.
Einem richtigen Vollblutfußballer, der zur Zeit ohne Verein ist und eine vertragslose Zeit vor Augen hat, dem muss es doch - unabhängig von seinen Ansprüchen - einfach in den Füßen jucken, sich vor einem vollen Haus gegen einen Zweitligisten präsentieren zu dürfen und dabei vllt. mithelfen zu können, genau diese Pokalüberraschung zu schaffen. Vielleicht hat ja der Berater für diesen Fall sogar eine individuell ausgehandelte Erfolgsprämie ins Vertragswerk einbauen lassen, die das ach so niedrige Grundgehalt beim KSV etwas aufbessert. Und wenn´s nicht klappt, dann bleibt dann immer noch eine Serie lang Zeit, sich bei einem ambitionierten Viertligisten zu präsentieren und vllt. dort die immer wieder betonten höherklassigen Ansprüche zu verwirklichen. Das ist doch allemal besser als im VdV-Camp auf höher dotierte Angebote zu warten - die womöglich doch nicht kommen.
Vielleicht bin ich aber auch zu naiv, um die Denke dieser Spezies von Fußballern nachzuvollziehen. Vielleicht überschätze ich auch deren Auffassungsgabe und die ihrer courtagegeilen Berater und Souffleure. Und vielleicht sind mir auch die geerdeten Typen lieber, die ihre Perspektiven besser einschätzen können. Patrick Wolf, Viktor Riske, Bernd Gerdes, Dennis Wehrendt und einige andere Neuzugänge beim KSV haben sich in den letzten Jahren bereits als Stammspieler profiliert. z. T. auch höherklassig. Sie wissen also, was es heißt mehrere Spiele am Stück über 90 min zu gehen, oder manchmal sogar über 120 min.
Möglicherweise ergibt sich morgen wieder so eine Chance. Und wer bis dahin nicht unterschrieben hat, sollte dann m.E. ab Montag nicht mehr unnötigerweise den Trainingsplatz umpflügen. Einem sportlichen Leiter muss es irgendwann mal auch wichtiger sein, die innere Hygiene im Kader zu pflegen als ständig einen Trainingsgast zu hofieren, der sich zu Höherem berufen fühlt, ohne diesem Anspruch in den vergangenen Spielzeiten im Liga-Alltag auch nur ansatzweise entsprochen zu haben.