Darmstadt 98 ist pleite
Re: Steuerfahnder bei den Lilien
Ich sehe das auch wie Glowes. Natürlich freut man sich über Darmstadt-Niederlagen. Aber wie schlimm der Untergang eines Traditionsvereins ist, haben wir 1998 ja am eigenen Leib erfahren. Das wünsche ich sogar Darmstadt nicht.
Weiß denn schon jemand, welche Konsequenzen das hat? Ich vermute, dass Darmstadt keine Lizenz für die Regionalliga bekommt - ist das so? Oder müssen sie sogar aus der Oberliga absteigen? Das wäre natürlich bitter für die Lilien. Dann müssten sie ja schon 3x aufsteigen, um sich mit dem KSV in der 3. Liga zu duellieren...
Weiß denn schon jemand, welche Konsequenzen das hat? Ich vermute, dass Darmstadt keine Lizenz für die Regionalliga bekommt - ist das so? Oder müssen sie sogar aus der Oberliga absteigen? Das wäre natürlich bitter für die Lilien. Dann müssten sie ja schon 3x aufsteigen, um sich mit dem KSV in der 3. Liga zu duellieren...
ヘッセン・カッセル
Re: Darmstadt 98 ist pleite.
Darmstadt ist ein Traditionsverein wie wir.
Bei aller sportlichen Rivalität, aber ohne Darmstadt hätten wir viele für uns wichtige Spiele nicht erlebt. Spiele, aus denen auch wir die Kraft für unsere eigene Zukunft gezogen haben.
Schadenfreude ist die Einladung zur eigenen Beerdigung.
Bei aller sportlichen Rivalität, aber ohne Darmstadt hätten wir viele für uns wichtige Spiele nicht erlebt. Spiele, aus denen auch wir die Kraft für unsere eigene Zukunft gezogen haben.
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Re: Steuerfahnder bei den Lilien
Lilien vor dem Aus
Finanzamt fordert vom SV Darmstadt 98 Nachzahlung von 1,1 Millionen Euro / Präsidium beantragt Insolvenz
VON ANDREAS HUNZINGER
Lilien-Präsident Hans Kessler (FR)
Gestern Nachmittag ging Hans Kessler zunächst einmal zur Mannschaft. Was der Präsident des Fußball-Oberligisten SV Darmstadt 98 den Spielern und Trainer Gerhard Kleppinger mitzuteilen hatte, war alles andere als eine gute Nachricht. Der Regionalligaabsteiger, der Ende der 70er- und Anfang der 80er-Jahre für jeweils eine Saison sogar mal Erstligist war, steht vor einer äußerst ungewissen Zukunft, wenn nicht gar vor dem Aus. Kessler und seine Kollegen hatten zuvor auf einer Präsidiumssitzung beschlossen, in den kommenden Tagen Insolvenz zu beantragen.
Der Grund: Nachdem die Lilien kurz vor Weihnachten ins Visier der Steuerfahndung geraten waren, teilte das Finanzamt Darmstadt dem Verein am Mittwoch mit, dass sich die Lilien auf Nachzahlungen in einer Höhe von etwa 1,1 Millionen Euro einstellen müssen. Dieser ungefähre Betrag - der genaue werde nach Abschluss des Ermittlungsverfahrens festgelegt, so Kessler - ergibt sich aus nicht geleisteter Lohnsteuer sowie aus Beiträgen zur Sozialversicherung, die nicht entrichtet wurden. So teilt der momentane Tabellenführer der Oberliga Hessen auf seiner Homepage mit. Die Versäumnisse stammen nach Angaben des Lilien-Vorsitzenden aus dem Zeitraum von 2003 und 2007.
"Das ist ein sehr emotionaler Moment für Darmstadt 98", sagt Kessler. Der Klubchef und seine Mitstreiter sehen allerdings keine andere Möglichkeit als den Gang zum Insolvenzrichter. Denn den aufgerufenen Betrag "kann der Verein im Moment nicht verkraften", so Kessler. Finanziell ist es beim Traditionsklub schon länger nicht zum Besten bestellt: Die Gesamtverbindlichkeiten der Lilien werden auf 800 000 bis 900 000 Euro taxiert. Und da es nach Aussage Kesslers keine Möglichkeit gibt, dass Sponsoren für die zu erwartenden Nachzahlungen in die Bresche springen, bleibt dem Präsidenten und seinen Kollegen keine andere Wahl.
Mannschaft spielt weiter
Im Zuge der Ermittlungen des Finanzamts könnten unterdessen ehemalige Verantwortliche der Lilien in Bedrängnis geraten. "Das Finanzamt wendet sich zunächst mal an den Steuerschuldner", sagt Kessler. "Das ist der Verein Darmstadt 98." Da aber die Lilien den geforderten Betrag "weder vor noch nach der Insolvenz" leisten können, vermutet Kessler, dass sich das Finanzamt an den so genannten Haftschuldner, also den Verursacher, wenden könnte.
Ob der Gang zum Insolvenzrichter für die Lilien tatsächlich das Aus bedeutet, vermochte Kessler gestern nicht zu sagen. Viel werde vom Insolvenzverwalter abhängen, wenn das Verfahren eröffnet worden sei, so der 59-Jährige. Auf den Spielbetrieb hat der Antrag auf Insolvenz zunächst keine Auswirkungen. Man müsse zwar der Tatsache ins Auge sehen, "dass die Lampen auszugehen scheinen", so Lilien-Sportmanager Tom Eilers gestern. "Aber wir müssen uns auch kämpferisch zeigen." Coach Kleppinger und seine Mannschaft sollen normal weiterarbeiten und "so gut wie möglich spielen", so Eilers. Denn die sportliche Qualifikation für die künftige dreigleisige Regionalliga soll geschafft werden. Dazu muss Darmstadt 98 in der Oberliga unter die ersten Vier kommen.
Die Mannschaft habe gestern bei der Verkündung der schlechten Nachricht zum Ausdruck gebracht, alles tun zu wollen, um dieses Ziel zu erreichen, so der Sportmanager. Bei zehn Punkten Vorsprung auf Platz fünf stehen die Chancen dafür allemal gut. Ob der SV Darmstadt 98 im kommenden Sommer dann auch den Lohn ernten kann, ist dieser Tage allerdings mehr als fraglich.
( c ) Frankfurter Rundschau
Auszug aus dem Forum des FSV Frankfurt :
Es ist schon traurig, dass ein großer Traditionsverein möglicherweise von der Bildfläche verschwindet, zumindest aber wahrscheinlich in der LL wieder anfangen muß. Ein Spiel am "Bölle" sollte schon möglich und von unseren Verantwortlichen auch angeregt werden. Ich kann mir vorstellen, wie es jetzt den Lilien-Fans zumute ist. Wir standen ja 1996 ebenfalls "auf der Kippe" und konnten uns, auch Dank der Initiative von Bernd Reisig u.a. wieder aufrappeln und sind heute schuldenfrei. Insoweit sollten die Fußballfans im Rhein/Main-Gebiet zusammen halten ! Auch die Eintracht ist aufgerufen, "etwas zu tun".
Noch 38 Std. bis zum Derby
Finanzamt fordert vom SV Darmstadt 98 Nachzahlung von 1,1 Millionen Euro / Präsidium beantragt Insolvenz
VON ANDREAS HUNZINGER
Lilien-Präsident Hans Kessler (FR)
Gestern Nachmittag ging Hans Kessler zunächst einmal zur Mannschaft. Was der Präsident des Fußball-Oberligisten SV Darmstadt 98 den Spielern und Trainer Gerhard Kleppinger mitzuteilen hatte, war alles andere als eine gute Nachricht. Der Regionalligaabsteiger, der Ende der 70er- und Anfang der 80er-Jahre für jeweils eine Saison sogar mal Erstligist war, steht vor einer äußerst ungewissen Zukunft, wenn nicht gar vor dem Aus. Kessler und seine Kollegen hatten zuvor auf einer Präsidiumssitzung beschlossen, in den kommenden Tagen Insolvenz zu beantragen.
Der Grund: Nachdem die Lilien kurz vor Weihnachten ins Visier der Steuerfahndung geraten waren, teilte das Finanzamt Darmstadt dem Verein am Mittwoch mit, dass sich die Lilien auf Nachzahlungen in einer Höhe von etwa 1,1 Millionen Euro einstellen müssen. Dieser ungefähre Betrag - der genaue werde nach Abschluss des Ermittlungsverfahrens festgelegt, so Kessler - ergibt sich aus nicht geleisteter Lohnsteuer sowie aus Beiträgen zur Sozialversicherung, die nicht entrichtet wurden. So teilt der momentane Tabellenführer der Oberliga Hessen auf seiner Homepage mit. Die Versäumnisse stammen nach Angaben des Lilien-Vorsitzenden aus dem Zeitraum von 2003 und 2007.
"Das ist ein sehr emotionaler Moment für Darmstadt 98", sagt Kessler. Der Klubchef und seine Mitstreiter sehen allerdings keine andere Möglichkeit als den Gang zum Insolvenzrichter. Denn den aufgerufenen Betrag "kann der Verein im Moment nicht verkraften", so Kessler. Finanziell ist es beim Traditionsklub schon länger nicht zum Besten bestellt: Die Gesamtverbindlichkeiten der Lilien werden auf 800 000 bis 900 000 Euro taxiert. Und da es nach Aussage Kesslers keine Möglichkeit gibt, dass Sponsoren für die zu erwartenden Nachzahlungen in die Bresche springen, bleibt dem Präsidenten und seinen Kollegen keine andere Wahl.
Mannschaft spielt weiter
Im Zuge der Ermittlungen des Finanzamts könnten unterdessen ehemalige Verantwortliche der Lilien in Bedrängnis geraten. "Das Finanzamt wendet sich zunächst mal an den Steuerschuldner", sagt Kessler. "Das ist der Verein Darmstadt 98." Da aber die Lilien den geforderten Betrag "weder vor noch nach der Insolvenz" leisten können, vermutet Kessler, dass sich das Finanzamt an den so genannten Haftschuldner, also den Verursacher, wenden könnte.
Ob der Gang zum Insolvenzrichter für die Lilien tatsächlich das Aus bedeutet, vermochte Kessler gestern nicht zu sagen. Viel werde vom Insolvenzverwalter abhängen, wenn das Verfahren eröffnet worden sei, so der 59-Jährige. Auf den Spielbetrieb hat der Antrag auf Insolvenz zunächst keine Auswirkungen. Man müsse zwar der Tatsache ins Auge sehen, "dass die Lampen auszugehen scheinen", so Lilien-Sportmanager Tom Eilers gestern. "Aber wir müssen uns auch kämpferisch zeigen." Coach Kleppinger und seine Mannschaft sollen normal weiterarbeiten und "so gut wie möglich spielen", so Eilers. Denn die sportliche Qualifikation für die künftige dreigleisige Regionalliga soll geschafft werden. Dazu muss Darmstadt 98 in der Oberliga unter die ersten Vier kommen.
Die Mannschaft habe gestern bei der Verkündung der schlechten Nachricht zum Ausdruck gebracht, alles tun zu wollen, um dieses Ziel zu erreichen, so der Sportmanager. Bei zehn Punkten Vorsprung auf Platz fünf stehen die Chancen dafür allemal gut. Ob der SV Darmstadt 98 im kommenden Sommer dann auch den Lohn ernten kann, ist dieser Tage allerdings mehr als fraglich.
( c ) Frankfurter Rundschau
Auszug aus dem Forum des FSV Frankfurt :
Es ist schon traurig, dass ein großer Traditionsverein möglicherweise von der Bildfläche verschwindet, zumindest aber wahrscheinlich in der LL wieder anfangen muß. Ein Spiel am "Bölle" sollte schon möglich und von unseren Verantwortlichen auch angeregt werden. Ich kann mir vorstellen, wie es jetzt den Lilien-Fans zumute ist. Wir standen ja 1996 ebenfalls "auf der Kippe" und konnten uns, auch Dank der Initiative von Bernd Reisig u.a. wieder aufrappeln und sind heute schuldenfrei. Insoweit sollten die Fußballfans im Rhein/Main-Gebiet zusammen halten ! Auch die Eintracht ist aufgerufen, "etwas zu tun".
Noch 38 Std. bis zum Derby
Fsv Frankfurt -- 2.Liga
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Re: Steuerfahnder bei den Lilien
ich gönns den blümchen ( auch lilien verwelken) aber zu befürchten ist das irgendein südhessischer geldsack die kohle noch auftreibt. hochnäsigkeit wird leider noch vie zu wenig bestraft. 

Re: Steuerfahnder bei den Lilien
Ich hätte da einen Tipp für die Lilien: Sich in FC Darmstadt 98 umbenennen, 8 Jahre später nochmal Pleite gehen und dann in der Kreisliga A als SV Darmstadt 98 wieder anfangen, kann heilsam sein! 

Re: Darmstadt 98 ist pleite.
Gute Worte sam. Ich habe es ja bereits im Oberliga-Forum geschrieben, dass ich an der Situation in Darmstadt nichts Tolles finden kann.
Geschimbed äß norr lange nidd geschlohn!
Re: Darmstadt 98 ist pleite.
Gut gebrüllt, Löwe.sam hat geschrieben:Darmstadt ist ein Traditionsverein wie wir.
Bei aller sportlichen Rivalität, aber ohne Darmstadt hätten wir viele für uns wichtige Spiele nicht erlebt. Spiele, aus denen auch wir die Kraft für unsere eigene Zukunft gezogen haben.
Schadenfreude ist die Einladung zur eigenen Beerdigung.
Ich hoffe auch für die 98er, daß sie die Kurve kratzen. Irgendwo muß man ja schließlich weiter seine 4:3-Siege nach dreimaligem Rückstand landen können. Chalalala...
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Re: Steuerfahnder bei den Lilien
Ob Tradition oder Retorte, wenn ein Verein unseriös wirtschaftet gehts runter in die Dorfliga, da gibt es leider kein Pardon. Bedauerlich, aber gerecht.
Ein Mahnmal mehr für alle anderen Vereine, nur das auszugeben was da ist.
Was Michael A. jetzt wohl macht?
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Was Michael A. jetzt wohl macht?