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von Schnurz » 11. Mai 2009, 20:13
@ walu
Keine Frage, Heidenheim ist nicht mit Hoffenheim vergleichbar, da fehlen schlicht und ergreifend die Millionen. Trotz allem kannst Du Deinem Verein keine nachhaltige Tradition andichten, denn Tradition ist in der Tat mit Erfolg verbunden. Aus diesen historischen Erfolgen erwachsen Unterstützungs- und Fanstrukturen. Nehmen wir als Beispiel den KSV, so reichen diese, sofern wir uns auf die Geschichte der Bundesrepublik beschränken, in die 50er Jahre zurück.
Wenn von allen möglichen Personen, nicht nur Kasselern, der Ruf nach Traditionsvereinen laut wird, so hat das natürlich ausschließlich nur etwas mit diesen Erfolgen und den daraus gewachsenen Fanpotentialen zu tun, denn an eben diesen hat der Fan ein Interesse, da nur auf diese Weise ein Flair des Besonderen erzeugt werden kann.
Wenn ich mir vor Augen führe, wie viel zuschauerziehende Traditionsvereine in der vierten und fünften Liga rumdümpeln, gleichzeitig "modernere" und fanschwache Vereine die dritte Liga fluten (Aalen, Sandhausen, Wehen und Ingolstadt), von den Reserven rede ich hier noch nicht einmal, dann kann man den Aufschrei schon verstehen, der nach erfolgreichen und anhängerstarken Clubs verlangt. Leider kann man nur eine solche Liga nicht automatisch generieren, da müsste man im Grunde die allseits gehassten Eishockeyverhältnisse auf den Fussball übertragen und das Fanpotential zum entscheidenden Kriterium machen, was natürlich pure Utopie ist.
Trotzdem spinne ich mir jetzt aus Kasseler Sicht mal meinen Drittligatraum zurecht: KSV, OFC, Darmstadt, Dresden, Braunschweig, Düsseldorf, Erfurt, Halle, Magdeburg, Aue, Jena, Zwickau, Leipzig, RWE, Osnabrück, Waldhof, Münster, Saarbrücken, Homburg. Die Zusammenstellung ist jetzt natürlich West-Mitte-lastig, könnte aber natürlich gegen Vereine wie Kiel, Lübeck, Meppen, Oldenburg einerseits, bzw. Regensburg, Stuttgarter Kickers, Ulm, oder Burghausen andererseits ergänzt werden. Alle diese Vereine zeichnet Tradition, ehemaliger Erfolg und Fankultur aus und kein Vertreter dieser Vereine würde, trotz der zum Teil bestehenden erheblichen Antipathien, zu Gunsten des FC Heidenheim auf eben einen dieser "liebgewonnenen" Gegner verzichten wollen, das ist, lieber walu, leider ein feststehender Fakt, der nicht wegzudiskutieren ist.
Leider ist dieses Szenario aus Fansicht jedoch illusorisch und die Zukunft wird bei Truppen wie Sandhausen, Aalen, Heidenheim, Dortmund II und Konsorten liegen. Viel Spaß dabei.
schnurz