kasselfreund hat geschrieben:Ich denke doch, das dies in der laufenden Saison eine spezielle Situation für den KSV ist. Immerhin haben wir bis zum Saisonende den Hauptsponsor VW, der - wenn auch reduziert - den größten Anteil des Sponsorings übernimmt. Die Summe ist bekannt und da ist es doch klar, dass das in der nächsten Spielzeit ein völlig anderer Rahmen sein wird.
Naja, der Preis wird am Markt gebildet. Hätte es mehr Nachfrage gegeben, wäre auch der Preis des Trikotsponsorings ein höherer gewesen. Fakt ist, der KSV ist derzeit ein Produkt mit massiven Absatzproblemen. Ob das nächstes Jahr anders sein wird, ist schwierig zu beurteilen. Das hängt m.E. ganz wesentlich davon ab, wie man die kommenden Monate gestaltet. Wird ein langfristiges Konzept, das SMART formuliert ist und wirtschaftliche, sportliche und ethische (wie will der Verein wahrgenommen werden, wie will man auftreten etc.) Zielsetzungen umfasst? Ist die Liquidität für dieses Spieljahr gesichert, oder drohen im langen, nordhessischen Winter u.U. Schwierigkeiten, die weitere Imageschäden zur Folge haben könnten? Zeigen sich diejenigen, die mitverantwortlich dafür waren, den Karren in den Dreck zu fahren, einsichtig und auch finanziell zu Zugeständnissen bereit? Es gibt momentan noch sehr viele Unwägbarkeiten. Ich wünsche es dem Verein von Herzen, dass der Turnaround gelingt.
kasselfreund hat geschrieben:Den Vorschlag mit den regelmäßigen Freundschaftsspielen gegen Bundesligisten finde ich interessant. Eine Möglichkeit die sich anbietet, wäre der VL Wolfsburg. Dieter Hecking als Ex-KSV er wäre da doch das richtige Bindeglied...
Ich würde die meisten Erstligisten und attraktive Zweitligisten ansprechen. Das Ganze nicht 0815, sondern so, dass man sich ein wenig von der Masse absetzt. Für den Brief an die Schalker kann man in Olli Zehes Archiv den vergilbten HNA-Artikel rausholen und ihnen mit einem Augenzwinkern eine Revanche für die letzte Niederlage (ich war dabei!) in einem Pflichtspiel gegen den KSV anbieten. Dem Hoeness den Artikel zum 2:2 im Pokal aufs Butterbrot schmieren, als er im Auestadion mit den Bayern am Rande einer Niederlage stand. Einfach mal Dinge out of the box machen, mit denen man aber gleichzeit die schwierige Situation eines gefallenen Traditionsvereins verdeutlicht. Bei solchen Spielen kriegt man auch den VIP-Bereich voll. Hier müssen Mehrwerte geschaffen, es muss etwas geboten werden, die Leute müssen wiederkommen wollen. Story telling ist da ein Stichwort. Die Verbindung von Tradition und Zukunft muss geschaffen, eine Vision verkauft werden. Wieso nicht z.B. Teile der Ausstellung, die vor einigen Jahren 2 oder 3 Mal im City Point gezeigt wurde, dauerhaft im VIP-Bereich ausstellen? Exklusivität schaffen ist ein weiterer Punkt. Denkbar wäre z.B. unter einem Motto wie "Die nordhessische Wirtschaft trifft..." Entscheider aus den Bundesligaclubs zu exklusiven Gesprächsrunden vor dem jeweiligen Freundschaftsspiel einzuladen. Das Ganze als eine Art moderierte Podiumsdiskussion mit ausdrücklicher Publikumsbeteiligung. Dabei sollte man dann auch stets dem KSV eine Plattform auf dem Podium bieten, den Verein angemessen zu präsentieren.
Dadurch erhöht man außerdem die Verweildauer potenzieller Sponsoren im Stadion, wodurch sich mehr Möglichkeiten für Krannich und Co ergeben, ins Gespräch zu kommen und vom eigenen Konzept zu überzeugen. Es gibt tausende Möglichkeiten, Dinge anders zu machen. Wichtig ist, die ausgetrampelten Pfade, die zu nichts außer Schuldenbergen geführt haben, endlich zu verlassen.
MarkusF hat geschrieben:Prima! Herr Krannich packt die Sache an....und bekommt gleich mal einen ersten Eindruck nordhessischer Lebensfreude: ....zu wenig, Schleuderpreis, kein logofreies Trikot mehr....Leute, Leute, vor Wochen war weit und breit kein Unternehmen in Sicht für die Löwenbrust. Weiter so, Herr Krannich!
Zur nordhessischen Lebensfreude: Das ist eine Summe, die der KSV zuletzt zu Oberligazeiten für Brustwerbung kassiert hat. Auch eine rheinische Frohnatur würde bei solchen Zahlen vermutlich nicht in Freudentränen ausbrechen. Jubelpersertum ist daher ebenso wenig angesagt. Genauso wenig wie Miesmacherei. Denn natürlich ist in der aktuellen Situation auch ein schlechter Abschluss besser als gar keiner. Trotzdem fand ich diese Zahlen schockierend. Nicht mehr und nicht weniger.